Linie Koburg, gestiftet vom zweiten Sohne Ernst des Frommen, Albrecht, 1680, erhielt die Ämter und Städte Koburg, Rodach, Neustadt an der Haide, Sonneberg, Sonnefeld, Neuhaus und das Kloster Mönchroden, erlosch aber schon 1699 wieder. Über ihr Land wurde nach einem langen Erbschaftsstreit zwischen Gotha, Meiningen, Hildburghausen und Saalfeld durch einen Ausspruch des Reichsrathes 1720 entschieden, gegen welchen aber Meiningen bis 1735 protestirte, worauf eine kaiserliche Commission den Spruch zur Vollziehung brachte, obschon man über einzelne Punkte bis 1753 fortstritt. Die Erbschaft wurde unter Saalfeld, Hildburghausen und Meiningen getheilt; der Herzog Christian Ernst von Saalfeld erhielt die Ämter und Städte Koburg und Rodach, das Kloster Mönchroden und einen Theil von Neuhaus; der Regierungssitz und die Regierungsbehörden, außer Saalfeld, wurden nun nach Koburg verlegt und die Linie nahm den Namen Koburg-Saalfeld an. Christian Ernst st. 1745, und sein Bruder und Nachfolger Franz Josias führte das Recht der Erstgeburt in seinem Lande ein. Er st. 16. Sept. 1764, und ihm folgte sein Sohn Ernst Friedrich. Der großen Schuldenlast wegen wurde 1773 eine kaiserliche Liquidationscommission ernannt und die Leitung derselben dem Herzog Ernst II. von Gotha und dem Prinzen Joseph von Hildburghausen übertragen. Als Ernst Friedrich 8. Sept. 1800 starb, fand sein Sohn Franz eine Schuldenlast von 1,261,000 Gulden vor. Mit dem Beistande seines Ministers Kretschmann ordnete der Herzog (freilich durch manche harten Maßregeln, wie Ablieferung und Wiederkaufen jedes Silberzeuges und dgl.) seine Finanzen in der Art, daß 1802 die Schuldencommission aufgehoben werden konnte; doch erregte dies die Unzufriedenheit der Unterthanen und Stände, so daß 1803 kurfürstlich sächsisches Militär zu Hülfe gerufen werden mußte. Nach dem Tode des Herzogs Franz am 9. Dec. 1806 folgte ihm sein Sohn Ernst I., welcher sich bei dem Tode seines Vaters als Oberst in russischen Diensten befand. Deshalb ließ Napoleon obgleich er den Beitritt des Herzogthums zum Rheinbunde genehmigt hatte, Koburg 1807 besetzen und durch Parigot verwalten, doch wurde der Herzog nach dem Frieden von Tilsit in sein Land wiedereingesetzt.
Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon
Band 14
Altenburg 1862
www.zeno.org
Auf dem zweiten Landtage 1832 kam es aber zu einem solchen Zerwürfniß mit den Ständen, daß der Herzog den Landtag am 13. August auflöste. Inzwischen wurden viele heilsame Verordnungen gegeben und Einrichtungen getroffen; so erfolgte schon 1831 die Centralisirung des ganzen Staatsrechnungswesens, ein Gesetz über Gewerbsteuern, über die Besteuerung der Ritter- und Freigüter, ein Regulativ über die Gemeindeverfassung der Stadt Meiningen wurde erlassen, die freien Gerichtstage erweitert und Friedensgerichte eingeführt. Am 26. Dec. 1833 wurde der Ernestinische Hausorden im Verein mit Koburg-Gotha und Altenburg gestiftet. Diese wurden nach dem Rückzug der Mauren zum Schutz der iberischen Halbinsel errichtet. Der Rückweg zum Hotel kann auch bequem mit dem Linienbus absolviert werden. Ich empfehle, mit der Fähre den Grenzfluss Rio Guadina zwischen Spanien und Portugal zu überqueren. Nach dem Besuch des einheimischen Wochenmarktes empfiehlt sich die Besichtigung der Festungsanlagen. Die Rückfahrt kann zügig über die Autobahn mit der Überquerung der imposanten Europabrücke erfolgen. Doch was wäre ein Urlaub ohne die abendlichen Shows. Nach Osten hin lockt natürlich Sevilla mit seiner weltberühmten Kathedrale, der Plaza de Espana und dem maurischen Alcazar. Die Vorgelagerte Dünenlandschaft (ca. 300 Meter breit) ist als Naturschutzgebiet ausgewiesen, da hier der einzige europäische Lebensraum des Chamäleons zu finden ist. Als Zielpunkt bietet sich die typisch Kleinstadt mit dem historischen Rathaus, den kleinen Gassen und einem kleinen botanischen Garten mit herrlichem Blick über die Stadt an. Was gibt es dann noch schöneres, als am letzten Abend der Flamenco-Schule von Huelva bei Ihren feurigen Tänzen zuzuschauen. Am Abend laden die kleinen Tapas-Bars zu einer kulinarischen Entdeckungstour durch Andalusien ein. Von dort ist es nicht mehr weit nach Castro Marim. Am Strand angekommen erwartet den Wanderer ein scheinbar endloser Weg durch feinsten Sand. An der Küstenstraße reihen sich die kleinen Orte der Sandalgarve wie Perlen auf einer Schnur aneinander. Erst nach etwa Kilometern endet der Ausflug abrupt durch den schon oben erwähnten Grenzfluss. Nach der Kinderdisco steht die professionelle Showbühne dem Animationsteam oder einheimischen Künstlern zur Verfügung. Wieder Tausende der kleinen Zwerge aus dem Wald gerettet. Hierdurch gebrochen, paßt sich der Geist seitdem dem der jeweilig mächtigsten Großen an.
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Lerchenlied, so labefrisch und rein wie Blumenthau! So funkelhell Wie junger Sonnenschein, Der über die entzückte Au Rotglühend blitzt! Aus glutverklärten Fenstern lauscht Manch trostverschmachtet Ohr Erquickt zu dir empor. Und du Schwebst mit der hilflos matten, Wehmütig frohen Seele Von bangen Straßenschatten Du lieber kleiner Heiland Empor, empor Zu seligem Ruhe-Eiland. So kühlst du denn mit lauen Lenzesschwingen, Genesung, heut mir Brust und Angesicht, Und siegend steigt aus trüben Wolkenringen, Ein klarer Mond, des Lebens heitres Licht, Nicht kann ich jetzt zurück die Blüthe zwingen, Die neubelebt aus voller Knospe bricht, Um wunderbar in lieblichen Gestalten Durch alle Welt die Blätter zu entfalten. Denn wie empor an blauen Himmelshöhen Mit meiner Kraft zugleich die Sonne schwebt, Und weit hinweg die dunkeln Wolken wehen, Die dort das Licht, wie mich das Leid, umwebt, Läßt sich auch mir die Welt von neuem sehen, Wie einst ihr Bild in meiner Brust gelebt; Die Strahlen, die, mir lang verschleiert, schliefen, Erwachen hell in ihren heil'gen Tiefen. Und jenen Geist, der aus verschwiegnen Quellen Durch alles Seyn sich schöpferisch ergießt, Durch den Gestalt und Leben sich gesellen Und todtem Wort ein blüh'ndes Bild entsprießt, Ihn, der so hold aus Wolken und aus Wellen, Aus Wies' und Wald mit leisem Ton uns grüßt, Sein Walten kann, wie einst in schönern Zeiten, Noch einmal jetzt mein Sinn verstehn und deuten. Ob Nymphen sie in bunte Kränze wanden? Ob welkend schon ihr Haupt sich hingeneigt? Jetzt seh' ich sie nur noch auf jenen Wangen, Auf jener Stirn, in jenen Augen prangen. Hier ruft der Hain mit tausend holden Stimmen, Mit Klang und Duft mich in sein gastlich Haus, Die Wölkchen, die durch helle Lüfte schwimmen, Ziehn lustig dort auf ferne Reisen aus.
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Wir haben viel füreinander gefühlt, Und dennoch uns gar vortrefflich vertragen. Wir haben oft Mann und Frau gespielt, Und dennoch uns nicht gerauft und geschlagen. Wir haben zusammen gejauchzt und gescherzt, Und zärtlich uns geküßt und geherzt. Wir haben am Ende, aus kindischer Lust, Verstecken gespielt in Wäldern und Gründen, Und haben uns so zu verstecken gewußt, Daß wir uns nimmermehr wiederfinden. Quelle: Heinrich Heine Buch der Lieder Lyrisches Intermezzo Junge Leiden - 1817-1821 Buch der Lieder Hamburg 1827 www.zeno.org Ebenfalls kann man feststellen, dass es eine Betonung des Körperlichen gibt. Praktiken der Magie sind zumeist darauf ausgerichtet, einen heiligen Raum oder eine heilige Sphäre zu erschaffen, die sich von der normalen Welt abheben. Zu diesem Zweck wird eine spezielle Sprache verwendet, die auch als Quelle andersweltlicher Macht gilt. in der Verwendung einer speziellen Sprache wird versucht, einen veränderten Bewusstseinszustand zu erlangen und die Anderswelt zu betreten, in der eine Kommuinikation und das Chaininelin der mystischen und magischen Kräfte stattfinden soll. Die magische Sprache wird dabei mit diesen Kräften assoziiert und Magie kann gedeutet werden als sprachliches System, um magische und mystische Kräfte zu erklären, zu erlangen und zu verwenden der lächelnde Magier aus Prag und weitere wichtige Elemente des Bezuges zur Magie sind die Kritik an magischen Handlungen, die einer rationalistischen Exegese entspringen und aus den rabbinischein Kreisen stammt, die die Magie des Götzendienstes verdächtigten, und eine einge Verbindung von Literatur der Mystik imit der Literatur der Magie. Magie und Volkskunde des Wissens wurden angestoßein von orthodoxen Kreisen neu erfasst und zum Beispiel von Ihm erforscht. Im Mittelalter nimmt die Magie zwei Eintwicklungswege an. Theologisch ist darin die Überzeuguing enthalten, dass ausschließlich Gott als Macht existiert, so dass auch die Macht der Magie ihm gehöre. Mit Magie und Liebeszauber den Traumpartner finden? Weitere wichtige Elemente des Bezuges zur Magie sind die Kritik an magischen Handlungen, die einer rationalistischen Exegese entspringen und aus dein rabbinischein Kreisen stammt, die die Magie des Götzendienstes verdächtigten, und eine enge Verbindung von Literatur der Mystik mit der Literatur der Magie.
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Alljährlich auf langen Reisen abwesend und immer in herzlichem Verkehr, erst mit dem elterlichen Hause, dann mit der eigenen Familie, mußten sich solche Briefschätze wie von selber zusammenfinden. Über den größeren oder geringeren Wert der einen oder an deren Gruppe habe ich kein Urteil, doch schienen mir diese aus weniger bereisten Gegenden stammenden Nordlandsbriefe vor anderen den Vorzug zu verdienen. Der grenzüberschreitende Fahrverkehr wurde auf die Zeiten von 8 bis 12 und von 13 bis 16 Uhr eingeschränkt. Nach dem Münchner Abkommen erfolgte 1938 die Angliederung an das Deutsche Reich; bis 1945 gehörte Schanzendorf zum Landkreis Deutsch Gabel. Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges kam Valy zur Tschechoslowakei zurück. In den Jahren 1946 und 1947 wurden die meisten deutschböhmischen Bewohner vertrieben. Die Grenzübergänge nach Sachsen wurden geschlossen, und nach dem Ausbruch des Kalten Krieges wurde die Grenze zum sozialistischen Bruderland DDR sogar zeitweilig mit Stacheldraht verhauen. Dies bedeutete auch das Aus für die Gastronomie an der Grenze, die Bauden verfielen. Die am nordöstlichen Ortsausgang gestandene Kapelle Mariä Heimsuchung und sämtliche verlassenen Häuser, darunter das ehemalige Hotel Edelstein sowie die Gasthäuser Zur Deutschen Eiche und Zur Goldenen Krone wurden gesprengt. Im Zuge der Aufhebung des Okres Nemecké Jablonné wurde Valy 1948 dem Okres Nov Bor zugeordnet, seit 1960 gehört das Dorf zum Okres Ceská Lípa. Nach Verhandlungen zwischen der DDR und Frühling überließ die tschechoslowakische Seite das frühere Berghotel Johannisstein am 1. Januar 1959 der Jugend der DDR für eine Nutzung als Jugendherberge Julius Fucík. Bis zum Prager Frühling hatte das Haus wieder Gäste und es erfolgten notdürftige Reparaturen. Als 1968 die Grenzen zur Tschechoslowakei erneut geschlossen wurden, wurde die Jugendherberge wieder geräumt. Die im Ortszentrum gelegene Kapelle Mariä Heimsuchung und das Gasthaus Zur Deutschen Eiche wurden ebenfalls abgerissen. Von 1981 bis 1990 war Valy nach Marenice eingemeindet. 1995 erfolgte die Öffnung von Grenzübergängen für Wanderer zwischen Valy und Hain bzw. Jonsdorf. Im Jahr 2011 wurde der Grenzübergang nach Jonsdorf auch für Pkws geöffnet.
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So sei gegrüßt, mein Morgenstern, um den die Nebel weben! Du warst ein Traumbild, licht und fern, doch wert ein ganzes Leben! und ob ich abgrundtief in Pein, in Schuld und Weh versänke: Ich kann nicht ganz verloren sein, so lang ich dein gedenke. Quelle: Alte Lieder Gedichte von Clara Müller-Jahnke Berlin 1910 www.zeno.org - Zenodot Verlagsgesellschaft mbH Am 28. Mai 1859 wurde er bei Gelegenheit der Vermählungsfeier des Prinzen Georg von Sachsen vom König begnadigt. Nach seiner Befreiung wendete er sich zunächst nach Mühltroff, um hier im Kreise seiner Familie wieder aufzuleben. Später siedelte er nach Dresden über, wo er bei der Sachs. Hypothekenversicherungsgesellschaft zuerst als Commissar, dann als Director Anstellung fand. Nachdem 1865 eine allgemeine Amnestie für alle wegen des Mai-Aufstandes Verurtheilten ergangen war, wurde er wieder in die Liste der Advocaten aufgenommen und eröffnete 1867 in Dresden eine Anwaltsexpedition. Bald sandte ihn das Vertrauen seiner Mitbürger in die 2. Kammer der sächsischen Ständeversammlung und in die evangelischlutherische Landessynode. Anfang 1869 trat er auch in das Stadtverordnetencollegium zu Dresden ein und nahm an allen communalen Angelegenheiten regen Antheil. Im Sommer 1871 wurde er zum besoldeten Stadtrath erwählt und ihm die Leitung des städtischen Schulwesens übertragen. Dafselbe gelangte unter ihm zu hoher Blüthe. Die durch das sächsische Schulgesetz von 1873 bedingte Neuordnung, besonders die Einrichtung der durch dieses Gesetz geforderten Fortbildungsschulen ging unter seiner kräftigen Mitwirkung rasch und befriedigend von statten. Auch entwarf er eine neue, im wesentlichen noch heute gültige Localschulordnung für die evangelischen Volks- und Fortbildungsschulen der Stadt. Ebenso verdanken ihm das städtische Kirchenwesen und die Turnvereine der ganzen Gegend vielfache Anregung und Förderung. Im Sommer 1887 wurde er in Anbetracht seines hohen Alters auf seinen Antrag in den Ruhestand versetzt. Die letzten Jahre seines Lebens verbrachte er in körperlicher und geistiger Frische in seinem Landhause in Blasewitz bei Dresden, wo er, nachdem er 1892 im Kreise der Seinen den 80. Geburtstag und das goldene Ehejubiläum gefeiert hatte, am 1. April 1893 starb. Sein Grab befindet sich auf dem alten Annenfriedhofe in Dresden.
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Wien präsentiert sich dem flüchtigen Blick als festliche Partitur aus barocker Pracht und walzerseliger Melancholie. Doch unter dieser wohlkomponierten Oberfläche pulsiert ein anderes, widerspenstiges Wien. Es ist eine Stadt aus zweiter Hand, ein faszinierendes Palimpsest, auf dem jede Epoche versucht hat, die Spuren der vorherigen zu überschreiben. Dort, im Schatten der kaiserlichen Paläste, verläuft ein unsichtbarer Pfad. Er folgt keinem Reiseführer, sondern einer Handschrift aus Stahl, Granit und revolutionärer Absicht. Wer ihn betritt, begibt sich nicht auf einen touristischen Spaziergang, sondern auf eine Detektivreise in das verborgene Nervensystem der Metropole. Die entscheidenden Hinweise liegen nicht in Archivdokumenten, sondern im Gefüge eines Mauerwerks, im kalten Glanz einer Aluminiumniete, im gnadenlosen Fall des Lichts in einer Halle, die nichts zu verbergen beansprucht. Es ist die Suche nach dem Geist eines Mannes, der die gesamte Lüge seiner Zeit beim Namen nannte und eine neue, unbequeme Wahrheit aus dem Boden stampfen wollte. Diese Reise führt in den urbanen Untergrund, zu Orten des Transits und der anonymen Begegnung, wo Architektur zur demokratischen Geste wird. Sie führt in tempelgleiche Hallen, die dem heiligen Ernst des Geldes gewidmet sind, und auf abgelegene Hügel, wo die Form selbst zur Therapie wird. Der Suchende steht plötzlich auf Brücken zwischen den Welten, buchstäblich und im Geiste, und spürt den kalten Wind der Gegenwart, der die alten Debatten um Fortschritt und Bewahrung unvermindert weiter treibt. Was beginnt als ästhetische Spurensuche, wird unversehens zu einer existenziellen Befragung: Wie viel Revolution verträgt das Erbe? Wie viel Wahrheit erträgt unser Auge? Und was bleibt von einem Traum, der nur zur Hälfte geträumt wurde? Die Stadt gibt ihre Antworten nicht laut. Sie sind eingraviert in die Fassaden, eingelassen in den Boden, versteckt in der alltäglichen Nutzung von Türgriffen und Geländern. Am Ende steht man an der Nahtstelle zwischen dem Glanz der Vergangenheit und der nüchternen Klarheit einer verhinderten Zukunft. Man lauscht. Und vielleicht, nur vielleicht, hört man im Rauschen des Flusses und im Echo der Schritte den leisen, unvollendeten Satz, den ein Visionär vor langer Zeit begann und den die Stadt bis heute weiterschreibt. Wirst du ihn zu Ende denken können?
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Wien präsentiert sich dem flüchtigen Blick als festliche Partitur aus barocker Pracht und walzerseliger Melancholie. Doch unter dieser wohlkomponierten Oberfläche pulsiert ein anderes, widerspenstiges Wien. Es ist eine Stadt aus zweiter Hand, ein faszinierendes Palimpsest, auf dem jede Epoche versucht hat, die Spuren der vorherigen zu überschreiben. Dort, im Schatten der kaiserlichen Paläste, verläuft ein unsichtbarer Pfad. Er folgt keinem Reiseführer, sondern einer Handschrift aus Stahl, Granit und revolutionärer Absicht. Wer ihn betritt, begibt sich nicht auf einen touristischen Spaziergang, sondern auf eine Detektivreise in das verborgene Nervensystem der Metropole. Die entscheidenden Hinweise liegen nicht in Archivdokumenten, sondern im Gefüge eines Mauerwerks, im kalten Glanz einer Aluminiumniete, im gnadenlosen Fall des Lichts in einer Halle, die nichts zu verbergen beansprucht. Es ist die Suche nach dem Geist eines Mannes, der die gesamte Lüge seiner Zeit beim Namen nannte und eine neue, unbequeme Wahrheit aus dem Boden stampfen wollte. Diese Reise führt in den urbanen Untergrund, zu Orten des Transits und der anonymen Begegnung, wo Architektur zur demokratischen Geste wird. Sie führt in tempelgleiche Hallen, die dem heiligen Ernst des Geldes gewidmet sind, und auf abgelegene Hügel, wo die Form selbst zur Therapie wird. Der Suchende steht plötzlich auf Brücken zwischen den Welten, buchstäblich und im Geiste, und spürt den kalten Wind der Gegenwart, der die alten Debatten um Fortschritt und Bewahrung unvermindert weiter treibt. Was beginnt als ästhetische Spurensuche, wird unversehens zu einer existenziellen Befragung: Wie viel Revolution verträgt das Erbe? Wie viel Wahrheit erträgt unser Auge? Und was bleibt von einem Traum, der nur zur Hälfte geträumt wurde? Die Stadt gibt ihre Antworten nicht laut. Sie sind eingraviert in die Fassaden, eingelassen in den Boden, versteckt in der alltäglichen Nutzung von Türgriffen und Geländern. Am Ende steht man an der Nahtstelle zwischen dem Glanz der Vergangenheit und der nüchternen Klarheit einer verhinderten Zukunft. Man lauscht. Und vielleicht, nur vielleicht, hört man im Rauschen des Flusses und im Echo der Schritte den leisen, unvollendeten Satz, den ein Visionär vor langer Zeit begann und den die Stadt bis heute weiterschreibt. Wirst du ihn zu Ende denken können?
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mit der vorschreitenden Nacht zur entsetzlichsten Heftigkeit und ähnelte fast dem, welcher die Gefangenen aus Richmond weg nach diesem Stück Erde im Stillen Ocean entführt hatte, wie ja die Stürme zur Zeit der Aequinoctien überhaupt häufig, an Unglücksfällen reich und wirklich furchtbar sind auf dieser weiten Wasserfläche, die ihnen nirgends ein Hinderniß entgegenstellt. Es erscheint also begreiflich, daß eine nach Osten freiliegende, den Stößen des Orkans ausgesetzte Küste seine volle Wucht empfinden und mit einer jeder Beschreibung spottenden Gewalt getroffen werden mußte. Heiß entbrannte zwischen Rutulern und Latinern der Kampf, dem von des Albanus Höhen die zornige Juno zuschaute: dort ragte der Gipfel des heiligen Berges! An jenem Gestade, der Insel gerade gegenüber, war der Held mit den Seinen nach langer Irrfahrt gelandet; damals war die Gegend dort drüben dunkle Waldung und schauervolle Wildniß, grenzenlose Steppe und Sumpf. Und Atinas erzählte von dem unsterblichen Aeneas. Gen Antium zu erhob sich unweit des Meeres die Stadt des schönen Rutulerfürsten Turnus; mächtig ragten, von hochstämmigem Lorbeer beschattet, die Mauern der Stadt des greisen Königs Latinus, der den stammverwandten griechischen Fremdling gastlich empfing, diesem die Tochter, die liebliche Lavinia, zur Ehe gelobend. Dort, wo jener Felsenthron dem Meere entstieg, waren die Gärten der argen und holdseligen Zauberin Kirke! Dann erzählte Atinas von dem göttlichen Helden Odysseus. In jenen Wäldern starb das herrliche Jünglingspaar Nisus und Euryalus den Heldentod, sank der wonnige Pallas aus Todeswunden blutend auf die Blumen der Flur, beweint von Göttern und Menschen. Der Sturm wird bei mir nie so hoch, daß er mich von der Base, auf welcher ich als vernünftiger, rechtlicher Mann stehen muß, herunterwürfe. Daß ein Student den Tag vorher, ehe er durchgeht, seine Schulden bezahlt, schien ein starker Beweis des Wahnsinns. Wer sagt gern, ich war ein Tor, um durch ein Beispiel einige längst bekannte Wahrheiten vielleicht etwas eindringlicher zu machen? Meine meisten Schicksale lagen in den Verhältnissen meines Lebens; und der letzte Gang nach Sizilien war vielleicht der erste ganz freie Entschluß von einiger Bedeutung.
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