Österreichische Seelenpfade, eine Reise durch Zeit und Tradition.

Willkommen zu einer unvergesslichen Reise durch die atemberaubenden Landschaften Österreichs, wo die Geschichte auf die Gegenwart trifft und Traditionen lebendig sind.

Tirol, Brauchtum und Bergnebel.

Zwischen den Zacken des Karwendelmassivs liegt ein Dorf, das sich an die steilen Hänge klammert. Ich wandere durch dichten Morgendunst, der nach Heu riecht und nach dem Rauch der Kamine. In den Gassen gleitet ein Holzschlitten vorbei, ein Bauer bringt Brennholz zur kleinen Kapelle. Dort hängt eine Glocke, sie erklingt nur bei Schnee. Im Inneren liegt ein geschnitzter Altar. Der Brauch ist alt, er spricht aus Stein und Holz. Im Wirtshaus nebenan hängt eine Maske mit Hörnern. Daneben ein Kupferstich, der eine wilde Jagd zeigt. Die Tochter des Hauses trägt die alte Tracht. Sie schweigt. Ihre Hände formen Knödel, der Teig riecht nach Muskat und Wärme. Aus dem Nebel über dem Tal steigen Glockenklänge auf. Jeder Ton trägt die Geschichte weiter. Ich bleibe am Fenster stehen. Mit dem Finger schreibe ich ins beschlagene Glas, Österreich atmet in diesem Moment. Zwischen Rauch, Wolle und Winterlicht.

Salzburger Pfade und Spiegelseen.

Am frühen Vormittag führt mich ein schmaler Weg durch feuchte Tannenwälder, die Tropfen der Nacht hängen noch an den Nadeln, und unter meinen Schuhen knackt das Holz vergangener Winter. Zwischen Farn und Moos öffnet sich ein Lichtfenster, dort liegt ein See, so ruhig, dass die Felsen sich in seinem Wasser ducken, als wollten sie sich verbergen. Ich knie mich ans Ufer, das Wasser ist kalt und klar. Weiter oben verlaufen schmale Pfade durch felsige Steigungen, sie schlängeln sich zu einem Aussichtspunkt, den die Einheimischen nur mit einem Nicken erwähnen. Der Wind trägt Stimmen herüber, aus einem anderen Tal. Am Horizont erscheint die Festung Hohensalzburg, sie schwebt über der Stadt wie ein Gedanke aus Stein. In einem Café unter den alten Arkaden dampft dunkler Kaffee, die Kellnerin spricht leise, sie trägt ein graues Kleid und einen goldenen Schlüssel am Handgelenk. Ich frage nicht, aber in meinem Notizbuch landet ihr Schatten zwischen zwei Zeilen. Der Klang eines Cellos weht aus einem offenen Fenster. Salzburg empfängt nicht, es erinnert. Jeder Schritt ist ein Echo, jeder Blick ein Satz, der nie zu Ende geschrieben wurde.

Dachsteinblick und Steirerklang.

Im Schatten des Dachsteinmassivs liegt eine Berghütte, das Holz dunkel von Wetter und Zeit, das Dach moosbewachsen, der Eingang eingerahmt von grob behauenen Steinen. Ich trete ein, die Luft ist still, auf dem Tisch stehen ein Krug mit Wasser und ein in Leinen gewickeltes Brot. Der Hüttenwirt kommt nicht aus dem Nichts, aber er kommt leise, seine Hände tragen den Geruch von Zirbe und Eisen. Draußen zieht sich der Panoramaweg an der Felswand entlang, der Blick fällt tief in das Tal, wo der Nebel über den Baumwipfeln wandert wie ein Tier, das den Tag streift. Unterhalb der Almhänge schlägt eine Ziehharmonika an, es klingt nach Erinnerung, nach etwas, das niemand besitzt und doch jeder kennt. Ich setze mich auf einen Stein, das Tal öffnet sich. Die Steiermark klingt anders als Tirol, ihre Berge sprechen langsamer, ihre Klänge verweilen. Im Ort unten hat jemand ein Akkordeon an die Hauswand gemalt, daneben ein Spruch in grünem Lack: „Wos du net fühlst, des kannst net spün.“ Ich notiere nichts mehr, ich höre zu. Der Wind bringt ein Lachen herauf, und dann nur noch Stille.

Salz und Schatten in der Stadt.

Ich betrete Salzburg über eine schmale Brücke, die Salzach schimmert bleigrau, ein leichter Wind zieht durch die Gassen der Altstadt, der Duft von Stein und Geschichte mischt sich mit Kaffee und Bäckereiluft. Der Boden ist glatt, poliert von Jahrhunderten, ein Mönch schiebt ein Fahrrad an mir vorbei, sein Mantel streift das Pflaster. In einem Schaufenster funkelt Bergkristall, daneben eine Schale mit grobem Salz, als wäre es ein Relikt. Ich steige zur Festung hinauf, die Treppen knarren unter den Schritten, die Aussicht öffnet das Tal, und ich erkenne: Diese Stadt ist gebaut aus Musik und Kalk, aus Ehrgeiz und Eigensinn. Unten erklingt ein Cembalo, es trägt die Luft durch das offene Fenster eines Altbaus. Vor dem Mozart-Wohnhaus bleibt eine Schulklasse stehen, die Lehrerin spricht von Talent, von Kindheit, von Disziplin, aber niemand hört genau hin. Ich trete in den Schatten eines Bogengangs, ziehe das Notizbuch aus der Tasche, ein Tropfen vom Vordach fällt genau auf die Seite. Ich lasse ihn dort. In Salzburg zählt nicht, was man aufschreibt, sondern was bleibt, wenn das Papier wieder trocken ist.

Kunstlicht am Bodensee.

Am Abend treffe ich in Bregenz ein, die Stadt liegt flach am Wasser, ruhig wie ein eingeatmeter Gedanke, der noch nicht losgelassen wurde. Ich gehe die Uferpromenade entlang, der See glänzt unter dem letzten Licht, das Kunsthaus Bregenz erhebt sich wie ein Monolith aus Glas, kalt, durchscheinend, schwer. Im Inneren sprechen die Räume leise, Wände aus Beton, Licht wie in einer Kapelle, aber ohne Dogma. Ich bleibe vor einer Installation stehen, ein Hauch von Farbe an Stahl, kaum sichtbar. Die Aufseherin schaut nicht auf, sie kennt das Schweigen hier. Draußen beginnt ein Konzert auf der Seebühne, Töne fliegen über das Wasser, vermischen sich mit dem Flügelschlag der Möwen. Ich steige auf den Pfänder, der Blick ist weit, Österreich auf der einen, die Schweiz auf der anderen Seite. Kein Schild markiert den Übergang, nur ein anderer Horizont. Oben weht ein Wind, der nach Äpfeln riecht und nach Regen. Ich sitze auf einer Bank aus Lärchenholz, lasse den Blick ins Blau sinken, das kein Meer ist und doch genauso tief. Der Bodensee trägt Stimmen, die keine Sprache brauchen.

Wiener Takte und Hofmosaike.

Ich nehme die U-Bahn bis Karlsplatz, steige hinauf in das Licht einer Stadt, die mehr Schichten hat als ihre Fassaden zeigen. Der Stephansdom erhebt sich nicht, er steht einfach da, mitten im Gedränge, schweigend, als wäre er nie anders gewesen. Im Inneren riecht es nach Stein, nach Wachs und nach Zeit. Ich gehe nicht in die Kapelle, ich drehe mich um und lasse mich treiben. Der Naschmarkt liegt zwischen Lärm und Duft, Oliven, Käse, Stimmen in vielen Sprachen. Eine Frau verkauft Quittenmarmelade, sie nennt mich Schatz und reicht mir ein Glas, das nach Spätsommer schmeckt. Später stehe ich vor dem Belvedere, das Schloss wie eine Fata Morgana aus Putz, Gold und Bedeutung. Drinnen hängt der Kuss von Klimt, ich bleibe lange davor stehen, aber nicht wegen des Bildes, sondern wegen eines Kindes, das die Hände an die Scheibe legt, die es schützt. Hinter mir sagt jemand, dass man die Liebe in Wien erfunden habe. Ich sage nichts. Am Abend gehe ich durch die Höfe der Hofburg, der Marmor hallt unter meinen Schritten. Über mir Fenster, die leuchten. Jemand spielt Klavier, zwei Takte nur, dann Stille.

Sagenwind in den Alpen.

Die Wolken hängen tief über dem Pass, der Wind pfeift durch die Schluchten, als hätte er etwas zu sagen, das niemand hören darf. Ich steige durch Geröll und Latschenkiefern, eine Spur führt ins Nichts, aber die Steine sind warm, als hätte gerade jemand gesessen. Unten im Tal erzählt man von einer Frau, die den Winter in einer Höhle verbrachte, allein mit dem Echo. Oben öffnet sich das Kar, ein stiller Ort, nur Raben am Himmel. Ich finde ein Zeichen im Fels, eingeritzt, kein Wort, nur eine Spirale. Weiter westlich liegt ein Dorf, das keinen Namen auf der Karte trägt, die Türen haben keine Schlösser, aber jeder weiß, wer kommt. Der Wirt schenkt mir ein Kräutergetränk ein, dunkelgrün, bitter. Er sagt, die Berge reden nur mit denen, die schweigen. In der Nacht höre ich ein Flüstern vor dem Fenster, kein Tier, keine Stimme. Ich schreibe nichts auf, lasse die Seiten leer. Wenn am Morgen der Nebel steigt, ist da nichts als Gestein und Schnee. Aber ich erinnere mich an den Wind. Und an das, was er nicht gesagt hat.

Geschmack des Ostens.

Ich erreiche Graz bei leichtem Regen, die Dächer glänzen rot im nassen Licht, ein Bus fährt vorbei, trägt den Geruch von Kaffee und Straßenstaub in die Gasse. Die Stadt wirkt verschoben, nicht wie Wien, nicht wie Salzburg, sondern wie ein Gedicht, das sich weigert, gereimt zu werden. Ich gehe über den Lendplatz, vorbei an einem Marktstand mit steirischem Kürbiskernöl, dickflüssig, dunkel, erdig. Die Marktfrau packt ein Fläschchen in Papier, sie sagt nichts, aber ihre Hände erzählen. Weiter oben in der Altstadt finde ich ein Lokal, alt, kaum beleuchtet, nur ein Lichtstrahl auf einem Bild an der Wand. Ich bestelle Backhendl, das knistert, wenn die Gabel es berührt. Dazu ein Glas Weißwein aus der Südsteiermark, kühl, zitronig, schmal wie die Stimme der Kellnerin. In der Küche klappert Metall. Der Regen hat aufgehört, als ich hinausgehe, und die Stadt duftet nun nach Pfeffer, Laub und Metall. Am Uhrturm bleibe ich stehen, sehe auf das Dachmeer, das sich anfühlt wie ein Versprechen, das niemand gegeben hat. In Graz schmeckt die Erinnerung nach Öl, Wein und einer Wärme, die nicht laut wird, aber bleibt.

Elisabeth und die Wege der Sehnsucht.

In Schönbrunn liegt der Kies noch feucht vom Tau, die Alleen schweigen unter dem frühen Himmel. Ich gehe den langen Weg zum Palast, vorbei an marmornem Gitter, in dem sich der Morgen fängt. Dort stand sie oft, sagen sie, Kaiserin Elisabeth, mit dem Blick nach außen und dem Wunsch nach innen. Im Museum hängt ihr Porträt, zu schön für die Zeit, zu fern für das Jetzt. Der Saal ist still, die Wände tragen Stoff, der einst Stimmen hörte, Befehle, Bitten, ein Klavierspiel. Ich trete auf den Balkon, spüre den Wind an der Stirn, der vielleicht derselbe ist, der auch ihr durch das Haar fuhr. In der Hofburg flüstern Dokumente von Fluchten, Reisen, Gedichten in Fremdsprachen. Die Sehnsucht steht zwischen den Zeilen, eine stille Rebellion gegen Rollensätze. Ich verlasse die Räume mit einem Namen auf der Zunge, der sich nicht ausspricht. Elisabeth. Kein Märchen. Keine Statue. Nur ein Schatten in goldener Seide, der auf Wegen ging, die keiner kannte.

Adventglanz und alte Lieder.

In Salzburg rieselt Schnee auf die Dächer wie Mehl aus einer alten Hand. Ich stehe auf dem Domplatz, der Adventmarkt leuchtet zwischen Buden, die nach Honig, Tannenzapfen und Zimt duften. Kinder laufen mit roten Wangen und gebackenen Herzen durch das Gedränge, ein Bläserchor probt vor der Kollegienkirche, Töne schwimmen durch die Kälte. An einem Stand hängt eine Krippe aus Rinde, darin Figuren mit Gesichtern, die man zu kennen glaubt. Ich trinke Glühwein aus dickem Glas, er brennt süß und warm. In Wien ist es leiser, aber heller. Die Lichterketten in der Herrengasse hängen tief, über dem Stephansdom schimmert das Blau der Nacht. Ich trete in ein Kaffeehaus, die Türen schwer, das Licht weich. Auf dem Klavierdeckel liegt ein zerlesenes Liederbuch. Ein Gast summt leise „Stille Nacht“, ohne Ironie. Ich höre zu. Die Kellnerin bringt Tee mit Orangenschale, der Dampf trägt eine Geschichte mit sich. Der Winter kennt keine Eile. Und keine Ablenkung. Nur Licht, Lied und etwas, das man Stille nennt.

Farben und Fenster im Belvedere.

Der Morgen ist klar, ich stehe vor dem oberen Belvedere, der Himmel darüber wie poliertes Blau. Das Schloss liegt still, nur ein paar Schritte hallen über den Hof. Drinnen ist es warm, der Boden glänzt, die Fensterrahmen werfen lange Schatten auf das Parkett. Ich gehe durch die Galerie, vorbei an dunklen Porträts und flammenden Landschaften. Im letzten Saal hängt das Bild, das alle erwarten. „Der Kuss“ von Gustav Klimt. Gold, Körper, Muster, ein Moment, der nicht vergeht. Aber mein Blick bleibt nicht daran haften, er wandert zum Fenster. Draußen im Garten fegt ein Wind über die Alleen. Zwischen Kunst und Licht liegt ein Flirren, das sich nicht benennen lässt. In einem Nebenraum stehen Zeichnungen von Egon Schiele. Sie sind roh, offen, ungeschützt. Ich sehe Hände, die etwas halten, das man nicht halten kann. Ein Junge betrachtet die Skizzen, er fragt nichts, er steht einfach da. Ich trete zurück in den Mittelgang, höre Schritte hinter mir, dann wieder Stille. Kunst ist kein Fenster, sie ist ein Spiegel. Und manchmal zerbricht er genau in dem Moment, in dem man sich erkennt.

Jahreszeitenuhr der Landschaft.

Im Frühling beginnt alles mit einem Geräusch, das fast zu leise ist, um es zu hören. Schmelzwasser tropft von den letzten Eisrändern, irgendwo klopft ein Specht in die Stille. Die Wiesen füllen sich mit Licht, das mehr Grün als Farbe trägt. Ich gehe an einem Bach entlang, der sich durch das Tal zieht wie ein Faden durch ein altes Tuch. Im Sommer ruht die Welt nicht, sie dehnt sich aus. Heu liegt schwer in der Luft, Kühe stehen wie Skulpturen auf den Hängen. Ich springe in einen Bergsee, die Kälte trifft die Haut, aber darunter liegt etwas Warmes. Der Herbst färbt die Wälder, als habe jemand mit rostigem Eisen geschrieben. Wein wächst an Mauern, die seit Jahrhunderten nichts sagen, aber alles wissen. Ich sitze auf einer Bank und höre die Trauben reifen. Dann kommt der Winter, weiß, weich, still. Die Uhr dreht sich, aber ohne Zeiger. Ich verstehe: In Österreich zählt die Zeit nicht in Minuten, sondern in Farben, Gerüchen und Stille. Und jeder Wechsel ist ein Versprechen, das niemals gebrochen wird.

Wo die Stille Namen trägt.

Abseits der Straßen, hinter einem Wäldchen aus Lärchen, liegt ein Ort ohne Schild, ohne Geräusch. Ich gehe über einen Pfad, den niemand markiert hat, das Moos federt unter den Schritten. Ein Bach fließt daneben, kaum sichtbar, aber er flüstert alte Namen. Der Wind bewegt die Äste, als würde er sich erinnern. In einer kleinen Senke steht ein verlassener Hof, das Dach eingestürzt, die Fenster leer. Auf einem Balken liegt ein vergilbter Zettel, darauf eine Schrift, brüchig, kaum zu entziffern. Ich lasse ihn dort. In der Ferne bellt ein Hund, einmal, dann nie wieder. Ich setze mich auf einen Stein, sehe den Nebel kommen. Niemand weiß, wem dieser Ort gehört, doch ich spüre, dass er nicht leer ist. Vielleicht lebt hier eine Erinnerung. Vielleicht ein Gedanke, den jemand vergessen hat. Ich stehe auf, gehe zurück, ohne mich umzudrehen. Denn manche Stille bleibt, wenn man sie nicht ansieht. Und sie trägt Namen, die nur der Wind ausspricht.


Mit einem herzlichen Servus aus Österreich, wo Kultur, Natur und Genuss zu einem harmonischen Ensemble verschmelzen,
Ihr Erkunder der österreichischen Vielfalt.

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*Der aufmerksame Leser möge verzeihen, dass wir nicht benennen, welche Ortsnamen, Pfade und Bauwerke im Laufe von mehr als hundert Jahren aus Karten, Köpfen oder Gedächtnissen verschwanden. Kriege haben Grenzen verschoben, Regime Spuren verwischt, Reformen Silben verändert. Manches wurde umbenannt, manches vergessen, manches nur still verschluckt von der Zeit. Doch wer genau hinsieht, erkennt sie noch, zwischen den Zeilen, unterm Moos, in einem Ton, der nur erklingt, wenn niemand spricht.

Quellenangaben:
Inspiriert von der harmonischen Melange der österreichischen Küche zu den Klängen österreichischer Komponisten wie Mozart, Beethoven und Schubert sowie Anmerkungen am Rande der Wege.
Meyers Konversations-Lexikon 3. Auflage 1874 - 1884
Topographie des Vergessens. Historische Orte in Österreich und ihre verschwundenen Namen
Österreich im 20. Jahrhundert: Vom Vielvölkerreich zur Gegenwart
Die Welt der Habsburger: Kultur, Identität, Erinnerung
Reformierte Sprache: Wie Rechtschreibreformen Österreich geprägt haben
Krieg und Zerstörung in Österreich 1914–1945
Atlas der verschwundenen Dörfer
Wikipedia – Die freie Enzyklopädie

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Alpen-2012-182

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Er springt nach dem Boot, hat es im Nu flott gemacht, legt mir noch seinen alten Rock auf die Bank, um den Sitz bequem zu machen, drückt mir das Ruder in die Hand und jauchzt: Alte Jim bald wird singen vor Freud! Wird er sagen: Alles, alles danken Huck! Jim sein freie Mann, wären nie nix gewesen freie Mann ohne Huck, gute, alte treue Huck! Jim nix vergessen das, Huck! Huck Finn sein arme, alte, schwarze Bürger seine beste Freund, sein alte Jim seine einzigste Freund! Und ich war eben im vollen Begriff, ihn zu verraten! mein Gewissen zu beruhigen! Als er so zu mir redete, wurde ich weich wie ein Waschlappen, das Ruder schien wie Blei so schwer und ich wußte nicht, war ich froh, daß ich gegangen, oder wär' ich lieber geblieben. Wie ich kaum ein kleines Streckchen weit entfernt bin, ruft Jim mir noch nach: Da du gehen hin, alte, treue Huck! Einzigste weiße Mann, was hat nix gelogen mit arme, alte Jim! Dann aber verbat er sich alle Zeremonien, und das Mittagsmahl wurde noch heiterer und lärmender fortgesetzt, als es begonnen hatte. Alle Mönche waren aufgesprungen und drängten sich unter Bücklingen und Schmeichelreden um den Boten des Erzbischofs. War das ein Jubel. Wohl versuchte der Vorsteher von Zeit zu Zeit das Wohlleben zu entschuldigen: es sei heute Sonntag, und man dürfe doch die liebe Gottesgabe nicht umkommen lassen, welche die Wallfahrer unter so vieler Mühsal herbeibrächten. Nach der Mahlzeit begab man sich in den Garten, wo Hierax bald mit den jüngeren Klosterleuten allein blieb; diese fingen sofort an, ihm ihre Klagen über den Propst und über die älteren Herren vorzutragen. Das Geld dafür fließe stets in die Tasche des Vorstehers. Die jüngeren Mönche aber müßten wochentags oft arbeiten wie Bauern oder Handwerker. Zunächst malt er die Stunde des baldigen Sonnenuntergangs, die ein Zwielicht erzeugt, in dem die Welt unheimlich und bedrohlich wirkt. Die Natur erscheint in düsteren Bildern, die Bäume rühren sich schaurig, der in ihren Zweigen spielende Wind erinnert an das Stöhnen unerlöster Geister und die Wolken, die wie schwere Träume vorüberziehen, sind Abbilder nächtlicher Ängste und Nachtalben. In den Binnenstrophen zeigen sich zwei exemplarische Bedrohungen: Der geliebte Mensch, hier durch das zarte Reh symbolisiert, ist äußerst gefährdet, da Jäger umherschleichen und Stimmen gespensterhaft hin und wider wandern. […]
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Ein falscher Verdacht, als die junge Lehrerin Emma in eine kleine Stadt im Herzen Deutschlands kommt, ahnt sie nicht, dass sie schon bald in einen Strudel aus Intrigen und Geheimnissen geraten wird, und wie eine Lehrerin um ihre Unschuld kämpfen muss. Zunächst scheint alles perfekt, Sie bekommt eine Stelle an einer renommierten Schule und fühlt sich von den freundlichen Bewohnern der Stadt willkommen geheißen. Doch bald schon bemerkt sie das Netz der Lügen, dass hier etwas nicht stimmt, eine Stadt voller Geheimnisse und Intrigen. Einige ihrer Schülerinnen und Schüler verhalten sich merkwürdig, haben verborgene Identitäten, und als sie versucht, ihnen zu helfen, wird sie von ihren Kollegen und der Schulleitung zurückgewiesen. Sie ahnt, dass hier etwas vertuscht werden soll, doch sie weiß nicht, was. Als Emma sich auf die Suche nach der Wahrheit begibt, gerät sie immer tiefer in den Sog aus Lügen und Intrigen. Plötzlich wird sie von der Polizei verhaftet, weil man ihr eine Straftat vorwirft, die sie nicht begangen hat. Sie wird suspendiert und verliert alles, was ihr im Leben wichtig war. Doch Emma gibt nicht auf. Sie weiß, dass sie unschuldig ist und dass hier etwas im Argen liegt. Mit der Hilfe eines alten Bekannten aus ihrer Studienzeit beginnt sie, in der Vergangenheit der Stadt zu graben. Was sie dabei entdeckt, lässt sie an ihrem Verstand zweifeln. Die Wahrheit ist grausam und bedroht alles, was Emma je wichtig war. Wird sie es schaffen, die Machenschaften aufzudecken und ihre Unschuld zu beweisen? Oder wird sie im Sumpf aus Lügen und Intrigen untergehen? Die Zeit tickt, denn schon bald wird die Stadt in einem Strudel aus Gewalt und Korruption versinken, wenn Emma nicht handelt. […]
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Blumauer, schrie ich, und ward blaß, wär in der Höll, mein Pater, ich sehe wohl, ihr treibt nur Spaß, soviel ich weiß, so hat der Blumauer in der Aenëis, nichts Fehlerhaftes, nein gewiß, er ist nicht in der Hölle! Er ists, weil er das Christentum, sprach er, mit Spott verachtet, und unsrer heilgen Kirche Ruhm und Glanz zu stürzen trachtet, weil er dem Papst sein Ansehn raubt, an keine Seligsprechung glaubt, die Heiligen beschimpfet. Das besondere ist die Aufarbeitung des Themas Wiedertäufer. Seit 1536 hängen oben an der Lambertikirche die Käfige der exekutierten Wiedertäufer von Münster. Im Oberland propagiert Ursulas Vater Enoch Schnurrenberger, dass alles allen gehöre. Im 16. Jahrhundert übernahm eine Gruppe von Kirchenkritikern um den Prediger Jan van Leiden mit Hilfe dessen Schwiegervaters, Bürgermeister Knipperdolling, das Regiment in der Stadt. Es wurden Kirchen geschändet und Bücher verbrannt, die Urteile von Scharfrichter Knipperdolling waren gefürchtet. Hansli ist entsetzt, was die Eltern aus Ursula gemacht haben. Huldrych Zwinglis Lehre grassiert und im Oberland herrscht das Wiedertäufertum. Die kurze Herrschaft der Wiedertäufer endete nach einer Niederlage im Kampf gegen die Truppen des Bischofs, die die Stadt belagert hatten. Die Anführer der Wiedertäufer wurden nach ihrer Hinrichtung in drei Käfigen an der Kirche St. Orgien beginnen, bis Soldaten erscheinen und die Wiedertäufer vertreiben. Lamberti aufgehängt. Noch heute hängen die Käfige am Turm dieser Kirche. Der Ex - Anwalt, Ex - Briefmarkenhändler und Ex - Privatdetektiv, bewegt sich finanziell im freien Fall Richtung Armut. Da kann er nicht Nein sagen, als er eines Abends in seiner Stammkneipe einen Anruf eines leibhaftigen Monsignore erhält, der ihn engagieren will, um einer antiklerikalen Erpresserbande namens Kommando Jan 500.000 Mark zu überbringen. Wer waren Jan und seine rebellischen Anhänger? Jan war der König der Wiedertäufer, die im 16. Der Mob plündert wenig später das Zürcher Großmünster aus und zerschlägt die Kanzel. Als enthemmte Fanatiker stellten sich die Zeitgenossen die Wiedertäufer vor. Ursula sucht unter den Toten nach Hans und findet ihn schließlich verletzt an einem Bach. Wenig später erscheint Hans, doch nennt Ursula ihn Engel Gabriel. Jahrhundert in Münster die Macht übernahmen. Und ähnlich wie ihre Vorbilder verüben die neuen Wiedertäufer Anschläge auf Einrichtungen der katholischen Kirche. […]
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Hinter den schroffen Kämmen des Zittauer Gebirges, wo Nebel wie erstickte Träume hängen, liegt Zeittal. Ein Land, in dem die Zeit erstarrte. Gebannt von der bleiernen Erinnerung an versunkene Pracht und einen uralten Fluch. Gewoben aus gebrochenen Eiden und vergossenem Blut, liegt er wie Eis über dem Herz des Landes. Die Pracht verblich. Zurück blieben flüsternde Wälder und die tiefen Narben eines nie endenden Zwists - ein verschollenes Geheimnis, das nur die Verwegensten lockt. In einem Turm, erstickt von knöchernem Efeu, wo Fackellicht dämonische Schatten an modrige Wände warf, reifte ein ungewöhnlicher Plan. Ein Plan, so bizarr wie das Land selbst. Doch ein infernalisches Konzert riss sie daraus: Kriegsgeschrei und gellende Flöten. Sie erblickten ein namenloses Grauen. Auf der Ebene metzelten sich Gruppen erbarmungslos nieder. Menschen, vereint im Wahnsinn eines Hasses, der Generationen überdauerte. Der Boden, ein einziger Brei aus Lehm und Schrecken. Ihre Augen, leere Spiegel mordender Wut. Was konnte solch tierische Raserei entfesseln? Die Antwort, geflüstert von gezeichneten Seelen in verfallenen Dörfern, war schlicht und unbegreiflich: Ein Stein. Immer dieser funkelnde Fluch. Ein Artefakt ungeheurer Macht, um dessen wahre Natur sich ein Streit rankte, so alt und vergiftet, dass jede Vernunft längst erstickt war. Gut und Böse? Hier nur trügerischer Dunst. Tiefer im flüsternden Wald, wo das Licht kaum den moosigen Grund küsste, fanden sie sie: die Einsame unter der knorrigen Eiche. Eingehüllt in vergessene Zeit, mit Augen, die die Tragödie des ganzen Landes bargen. Ihr raues Flüstern enthüllte eine schreckliche Wahrheit - nicht das Objekt war das Übel, sondern das, was es in den Herzen der Menschen entzündete. "Ein Fluch liegt auf diesem Land", hauchte sie, eine Ewigkeit in jedem Wort. Der Kampf draußen tobte weiter, ein dumpfes Echo längst vergessener Schrecken. Doch in ihnen keimte eine gefährliche Hoffnung. Konnte dieser zyklische Wahnsinn durchbrochen werden? Lässt sich ein Fluch lösen, der in Blut und Zeit gehärtet ist? Und war dieser Stein wirklich der Kern des Rätsels - oder nur das Vorspiel? Die wahren Geheimnisse Zeittals - die der verschollenen Königin, das flüssige Geheimnis - lauerten im Dunkel. Mächtiger. Unfassbarer. Sie mussten handeln. Ein Schritt vorwärts in das brodelnde Chaos war unausweichlich. Doch als sie sich umwandten, um die letzte Entscheidung zu treffen, durchzog sie eine eisige Gewissheit: Der Turm war nicht leer geblieben. Etwas hatte gelauscht. Etwas bewegte sich jetzt, unsichtbar, im tanzenden Schattenwurf der ersterbenden Fackeln... eine kriechende Kälte, die nicht von draußen kam. […]
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Die Nacht legt sich schwer auf die Welt, drückt gegen die Fenster, sickert in jede Ritze. Ein Sturm jagt über den Asphalt, peitscht Regen gegen das Garagentor. Die Dunkelheit draußen ist undurchdringlich, doch es ist die Stille im Inneren, die schwerer wiegt. Das Geräusch des Motors ist längst verhallt, doch es bleibt etwas zurück. Ein Echo, das nicht verschwinden will. Die Garage riecht nach Öl, nach kaltem Metall. Ein Ort, an dem Maschinen schlafen, doch heute fühlt sie sich anders an. Der Raum ist zu still, zu eng. Irgendetwas ist hier. Ein Schatten rührt sich in der Dunkelheit. Ein Geräusch, kaum mehr als ein Flüstern, verflüchtigt sich in der Stille. War es der Wind? Oder etwas anderes? Eine Tür steht offen, obwohl sie eben noch geschlossen war. Eine Kleinigkeit, ein Detail - und doch wächst das Unbehagen, sickert in den Verstand. Draußen jagen Sturmböen über die Straße, treiben Blätter und zerknüllte Gedanken vor sich her. Der Regen schlägt gegen das Dach, ein ruheloses Trommeln. Und doch ist es nicht der Regen, der beunruhigt. Es ist die Gewissheit, dass etwas nicht stimmt. Die Dunkelheit im Flur ist tiefer als sie sein sollte. Sie drängt sich an die Wände, zieht sich in jede Ecke. Etwas bewegt sich dort, lautlos, geduldig. Die Luft trägt einen Hauch von Feuchtigkeit, von Erde, als sei die Nacht selbst in das Haus gekrochen. Ein Atemzug, den niemand getan hat. Ein Raum, der zu still ist. Eine Gestalt unter der Decke, die sich nicht rührt. Und dann - eine Stimme, leise, fast beiläufig. "Ob du es glaubst oder nicht, bei diesem Wetter ist mein Mann mit dem Motorrad unterwegs." Die Worte sind einfach, doch sie hallen nach. Sie schlagen eine Kluft in die Realität, hinterlassen eine Leere, die nichts füllen kann. Der Blick fällt zur Tür. Offen. Schwarze Schwärze dahinter. War sie nicht eben noch geschlossen? Der Atem stockt. Die Dunkelheit rückt näher. Und dann, in der Stille, atmet etwas zurück. […]
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Tom, Jim nix brauchen solche Nachruhm! Schlang' kommen un beißen Jim tot - nein, Jim nix brauchen Nachruhm! O, dann sein zu spät zu probieren, wenn Schlang' erst beißen arme Jim! Massa Tom, Jim wollen thun alles, was sein nix zu dumm und unvernünftig - aber wenn Massa Tom un Huck bringen Klapperschlang' für Jim zu zähmen - Jim brennen durch, brennen gleich durch - sofort durch - soviel sein sicher! Jim, sei doch nicht so verrückt! Ein Gefangener muß ja irgend ein zahmes Lieblingstier haben und wenn sie's bis jetzt noch nie mit einer Klapperschlange probiert haben - nun, dann ist's um so mehr Ruhm und Ehre für dich, der erste zu sein, der das thut. Leichter wird es dir nie mehr im Leben gemacht werden, dir großen Nachruhm zu sichern! Und hier spielt es eben eine Rolle, dass jeder Einzelne von uns versucht, sich als Person zu verhalten, die von den ihren mit Begriffen wie Ehre, Aufrichtigkeit, Treue, Edelmütigkeit, guter Mut, Tapferkeit, Solidarität etc. in Verrbindung gebracht wird, denn somit Angst ihre Meinung zählen und Wirkung erzielen, auch wenn es vielleicht jeweils nicht immer den ersten Eindruck erweckt, dass es so ist. Natürlich muss der Kampf mit der Zeit ausgeweitet werden. Dunkler Phoenix hat diesbzezüglich einen ausgezeichneten Vorschlag im Sinne einer Interessengemeinschaft gemacht. Es wären auch noch andere Gefässe denkbar, so z. B. die von Codreanu damals in Rumänien gegründete Legion Erzengel Michael bzw. die spätere Eiserne Garde, deren Mitglieder sich für freiwillige Hilfs- und Baueinsätze zur Verfügung stellten. Der kriegerische Kampf, die Ultima Ratio, wird früh genug kommen und ich habe keine Angst davor, aber es ist m. E. nicht an uns, diesen zu starten. Wir erwähnten schon, daß er noch nicht jede Hoffnung aufgegeben hatte. Manchmal plätscherte auch ein leicht zu überschreitender Bach quer durch das Gehölz. Auch unsere Braut ist glücklich unter die Haube gekommen. Die mit etagenartig stehenden Bäumen besetzte Erhöhung bildete einen jede Aussicht beschränkenden grünen Vorhang. […]
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Tom, Jim nix brauchen solche Nachruhm! Schlang' kommen un beißen Jim tot - nein, Jim nix brauchen Nachruhm! O, dann sein zu spät zu probieren, wenn Schlang' erst beißen arme Jim! Massa Tom, Jim wollen thun alles, was sein nix zu dumm und unvernünftig - aber wenn Massa Tom un Huck bringen Klapperschlang' für Jim zu zähmen - Jim brennen durch, brennen gleich durch - sofort durch - soviel sein sicher! Jim, sei doch nicht so verrückt! Ein Gefangener muß ja irgend ein zahmes Lieblingstier haben und wenn sie's bis jetzt noch nie mit einer Klapperschlange probiert haben - nun, dann ist's um so mehr Ruhm und Ehre für dich, der erste zu sein, der das thut. Leichter wird es dir nie mehr im Leben gemacht werden, dir großen Nachruhm zu sichern! Und hier spielt es eben eine Rolle, dass jeder Einzelne von uns versucht, sich als Person zu verhalten, die von den ihren mit Begriffen wie Ehre, Aufrichtigkeit, Treue, Edelmütigkeit, guter Mut, Tapferkeit, Solidarität etc. in Verrbindung gebracht wird, denn somit Angst ihre Meinung zählen und Wirkung erzielen, auch wenn es vielleicht jeweils nicht immer den ersten Eindruck erweckt, dass es so ist. Natürlich muss der Kampf mit der Zeit ausgeweitet werden. Dunkler Phoenix hat diesbzezüglich einen ausgezeichneten Vorschlag im Sinne einer Interessengemeinschaft gemacht. Es wären auch noch andere Gefässe denkbar, so z. B. die von Codreanu damals in Rumänien gegründete Legion Erzengel Michael bzw. die spätere Eiserne Garde, deren Mitglieder sich für freiwillige Hilfs- und Baueinsätze zur Verfügung stellten. Der kriegerische Kampf, die Ultima Ratio, wird früh genug kommen und ich habe keine Angst davor, aber es ist m. E. nicht an uns, diesen zu starten. Wir erwähnten schon, daß er noch nicht jede Hoffnung aufgegeben hatte. Manchmal plätscherte auch ein leicht zu überschreitender Bach quer durch das Gehölz. Auch unsere Braut ist glücklich unter die Haube gekommen. Die mit etagenartig stehenden Bäumen besetzte Erhöhung bildete einen jede Aussicht beschränkenden grünen Vorhang. […]
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Item so ist die Arche auf dem Wasser ewig wippen und Wessen allzeit zum Kreidefelsen empor geschwommen, und je mehr die Wellen zugenommen und gewachsen, je höher ist die Arche gestiegen, aus welchem abzunehmen, daß die Trübsale machen, daß sich die Leut gen Himmel erheben, und bei Gott dem Allmächtigen ihre Zuflucht suchen. Item ist diese Arche erst in hundert Jahren verfertiget worden, wie es fast alle heiligen Lehrer bezeugen, erst in hundert Jahren? Erstlich waren in dieser Arche drei Gaden oder Stöck, und in dem alleruntersten mußten die Ochsen und Esel aus göttlicher Anordnung seyn, woraus zu lernen, daß man Ochsen- und Eseloköpf nicht solle hinauf promoviren. So seynd dann alle Zimmerleut dazumal auch schon so faul gewest, wie anjetzo; dieses Schiff hätte man gar wohl in Jahr und Tag können verfertigen, aber gleichwohl ist hundert Jahr daran gearbeitet worden, dann die Arbeit ist ihnen wunderbarlicher Weis' unter den Händen verschwunden, dann es wollte der allmächtige Gott, daß Ostseebad Göhren eine so lange Zeit solle daran arbeiten, damit. sich etwann unter der Zeit die Leut möchten bekehren, so barmherzig, gutherzig und mildherzig ist Gott. Eins ist zwar vor allem wohl zu erwägen, daß Wellen in gedachter Arche nur ein Fenster, und dieses ganz obenher, wodurch am Ende nur den Himmel konnte anschauen, habe zugelassen; ja, was sich noch mehr zu verwundern, so hat Willkommen dieses Schiff, vermuthlich durch die Engel, mit Pech lassen einwendig und auswendig überziehen, damit nicht die geringste Kluft offen stünde, bituminavit circa eam Dominus ita, ut justus videre non posset generalem omnium interitum, ne compassione commotus, Deum pro suis oraret, et sic Dei potentiam preces impedirent. Wie Gott der Allmächtige der Welt den Kopf so hart gewaschen mit dem allgemeinen Sündfluß; zwar auf solchen Kopf gehört keine andere Lauge; und dazumalen in der Arche Noe das menschliche Geschlecht, so nur in 8 Personen bestanden, erhalten worden, hat er uns in dieser schwimmenden Schul sehr viel Lehr geben. […]
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