Als Anton Ulrich 1763 in Frankfurt starb, folgten ihm seine Söhne Karl und Georg. Der verwittweten Herzogin Charlotte Amalie und deren Stiefkindern, den Söhnen des Herzogs aus morganatischer Ehe mit Philippine Schurmann, wurde testamentarisch die Vormundschaft und Verwaltung des Landes übertragen. Dies wollten aber die Herzöge von Gotha, Koburg-Saalfeld und Hildburghausen nicht dulden und ließen abermals Truppen ins Meiningensche einrücken, bis der Kaiser Franz I. vermittelnd eintrat und die Herzogin Charlotte Amalie als alleinige Obervormünderin bestätigte, welche die Vormundschaft und Regierung in Meiningen bis 1775 mit Einsicht führte. Als Herzog Karl 21. Juli 1782 starb, fiel die Regierung an seinen Bruder Georg allein, welcher sich durch viele treffliche Einrichtungen großes Verdienst erwarb, so legte er 1797 eine Industrie und Arbeitsschule, 1800 eine Sonntagsschule für Handwerkslehrlinge an, führte 1801 das Recht der Erstgeburt ein und stiftete die Forstakademie in Dreißigacker. Er st. 24. December 1803. Über seinen hinterlassenen minderjährigen Sohn Bernhard Erich Freund führte die verwittwete Herzogin Luise Eleonore die Vormundschaft und trat gleich den anderen Herzögen Ernestinischer Linie für ihn 1806 dem Rheinbunde und 1815 dem Deutschen Bunde bei (s. oben Gotha und Weimar). Am 17. Dec. 1821 übernahm Bernhard als volljährig, die Regierung selbst, ordnete am 25. Nov. 1822 die Staatsverwaltung neu und bildete vier obere Behörden (Landesregierung, Oberlandesgericht, Consistorium und Kammer) und ertheilte am 4. Sept. 1824 seinem Lande eine neue Verfassung. Bei dem Erlöschen der Gothaischen Linie (11. Febr. 1825) sprach Meiningen, als älteste Nebenlinie, die alleinige Erbfolge an, doch gab es bald nach und erhielt in dem Vertrage von Hildburghausen am 12. Nov. 1826 das ganze Herzogthum Hildburghausen mit Ausnahme der Ämter Königsberg und Sonnefeld (welche Koburg bekam), von Koburg das Fürstenthum Saalfeld, die am linken Steinachuser gelegenen, bisher Koburgischen Ortschaften und das Amt Themar, ferner von dem Herzogthum Gotha das gothaische Drittheil von Römhild, das Amt Kranichfeld und einige Lehen im Meininger Oberlande, von Altenburg endlich das Amt Kamburg nebst Neusulza, auch 15 Dörfer des Amtes Eisenberg und die Enclaven Vierzehnheiligen, Lichtenhain und Mosen. Dagegen trat es die Kammergüter Gauerstädt und Kahlenberg an Koburg ab. Meiningen gewann dadurch einen Zuwachs an Gebiet von 25 QM. und 71,280 Ew. Von nun an führte der Herzog den Titel von Meiningen-Hildburghausen-Saalfeld.
Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon
Band 14
Altenburg 1862
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Eingeschlafen auf der Lauer Oben ist der alte Ritter; Drüber gehen Regenschauer, Und der Wald rauscht durch das Gitter. Eingewachsen Bart und Haare, Und versteinert Brust und Krause, Sitzt er viele hundert Jahre Oben in der stillen Klause. Wanderungen durch Brandenburg^. Der Commandierende versprach goldene Berge, wenn man ihn mit seiner Mannschaft in die Burg einlassen wollte und drohte im widrigen Falle, keiner Seele Verschonung zu geben. In drei Stunden war alles getan. Von allen kurfürstlichen Gebäuden unter der Schösserei u. im Hahnewalde, die nach Beschaffenheit derselben Zeit schön waren, wurden Aschehaufen. Von der Stadt aber, in- u. außerhalb der Ringmauer, blieb nichts übrig, als das Crucifix auf dem Kirchhofe, so Gott auch diesmal erhalten, ferner des Wildpretwärters Haus am Kurfürstlichen Tiergarten, die kleine Begräbniskirche u. dazu noch eine niedrige Hütte am Altstädter Wege. Der Feind, welcher gute Beute gemacht u. unter anderem 186 Stück Pferde u. Vieh mitgenommen, sahe von ferne zu u. dachte, das ganze Schloß würde daraufgehen u. die Leute in demselben entweder verderben oder herausfallen müssen. Aber was die Gottlosen gerne wollten, ist verdorben und verloren. Das Gebet derer, die im freien Felde herumgejagt, in Sträuchern beschädigt u. ausgeplündert oder sonst in Ängsten waren, drang durch die Wolken zum himmlischen Vater. Gott erhörte das Seufzen u. Weinen derer, die in der Burgkapelle auf den Knieen lagen u. die Hände emporhoben. Er ließ wohlgeraten die Arbeit der munteren Weiber, die aus dem tiefen Brunnen (denn das Röhrwasser der künstlichen Wasserleitung hatten die Feinde zerstört und abgeschnitten) Wasser zum Löschen trugen, u. der Männer, die Wasser ins Feuer gossen. Ja, er selbst half löschen u. gab vom Himmel einen gnädigen Regen.
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Und keiner kennt den letzten Akt Von allen, die da spielen, Nur der da droben schlägt den Takt, Weiß, wo das hin will zielen. Quelle: Joseph Freiherr von Eichendorff. Gedichte 1841 www.zeno.org Auf dem Schlachtfeld von Königgrätz hatte Bismarck das große Zukunftswort gesprochen: die Streitfrage ist jetzt entschieden, nun gilt es, die alte Freundschaft mit Oesterreich wieder zu gewinnen. Bald nach dessen Ernennung zum Minister wurde Bismarck einmal gefragt, ob er es nicht bereue, durch den Sturz Beusts in Sachsen diesem indirect in Wien in den Sattel geholfen zu haben; er verneinte es; in Wien wünsche ich ihm alles Glück; übrigens, so lange er das Concordat nicht los wird, ist er nicht zu fürchten. Trotzdem ist es unverkennbar, daß die Erhöhung des alten Preußenfeindes Beust in Berlin eine unwillkommene Ueberraschung war; das Concordat wurde er in der That bald los, und daß es ihm gelang, ein gutes Einvernehmen zwischen Oesterreich und dem französischen Hofe anzubahnen, fand man in preußischen Regierungskreisen, wenn nicht gefährlich, so doch unbequem und vielleicht verdächtig; die Berichte des österreichischen Gesandten, Grafen Wimpffen, aus Berlin kommen, vielleicht mit einiger Uebertreibung, immer wieder auf das feindselige Mißtrauen zurück, womit man dort das Wirken und die geheimen Hintergedanken des österreichischen Ministers verfolge. Im Notfall kann eine passende Krawatte beim Pförtner ausgeliehen werden Das U malí°u findet man in der Maltézské námêstí 11, Prag 1. Vor allem die Straßenbahnlinien 12 und 22 sollten hier als Verkehrsmittel benutzt werden. Zur Not kann man aber auf den Gastraum ausweichen, welcher direkt neben den Eingang liegt. Das ist ein besonderes Kellerrestaurant und bietet seinen Besuchern Tag für Tag eine abwechslungsreiche Speisekarte von 12 bis 22 Uhr an. Hier muss man mit Ausgaben in Höhe von 50 pro Person rechnen. Nicht desto trotz können Gäste ihre Portionen nach individuellen Wünschen auswählen und auch mehrmals Nachschlag anfordern. Pro Person ist beträgt der Besuch dieses Kellerrestaurant 6 Euro. Das Restaurant hat jeden Tag von 19 Uhr bis 22 Uhr geöffnet.
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Das ist ein Flöten und Geigen, Trompeten schmettern drein; Da tanzt den Hochzeitreigen Die Herzallerliebste mein. Das ist ein Klingen und Dröhnen Von Pauken und Schalmei'n; Dazwischen schluchzen und stöhnen Die guten Engelein. Quelle: Heinrich Heine Buch der Lieder Lyrisches Intermezzo Junge Leiden - 1817-1821 Buch der Lieder Hamburg 1827 www.zeno.org ie ältern Schüler singen, die jüngern in Apostel, Heilige, Engel, Könige, Priester, Edelleute, Schneider, Narren und Heiden verkleidet, sammeln an allen Thüren Geschenke ein. Dem Bischof werden zwei Maien, Zuckerbäume und Stangen mit Pretzeln und Bändern vorgetragen. Aus den Schülern wird einer zum Bischof gewählt und zwei andere zu Pfarrern. Darauf besteigt er sein Pferd, die Untergeistlichen gehen neben ihm zu Fuß, und das Umsingen durch die ganze Stadt hebt an. Der Zug geht in Begleitung der ordentlichen Lehrer, unter dem feierlichen Geläute der Glocken, nach der Kirche. Müllers hymnologia sacra. Petermann gab 1654. zu Dresden zwölf christliche Lieder auf dies Fest heraus, doch ist kein eigentliches Volkslied darunter. Die Lehrer folgen dem Zug und erhalten dafür eine Pretzel und Geldgabe, auch wohl Limonen gesteckt wurden. Dort setzen sich der Bischof und seine zwei Untergeistlichen vor den Altar auf drei Stühle und machen beständig seltsame und lächerliche Geberden Der ordentliche Prediger hält eine Rede; sobald er fertig ist, wird ein Gregoriuslied angestimmt und nun spricht, oder vielmehr agirt, der Bischof die Bischofspredigt, die gewöhnlich in Reimen abgefaßt ist. Abends gibt der Bischof oder sein Vater einen Schmaus. Diese drei erhalten eine angemessene Kleidung, die übrigen Schüler gehen in ihrer gewöhnlichen Kleidung, nur die kleinern werden phantastisch ausgeputzt mit Federbüschen und Bändern und tragen Fahnen und Degen. Zwei tschechische Bergepanzer haben den Kahn zusammen mit einem Schlepper von der Albertbrücke weggezogen. Seit einer Woche hatte das Schiff die Elbe blockiert. Etwa 1000 Schaulustige verfolgten die Bergungsaktion. Bevor wir Richtung Nizza weiterfahren, nutzen wir den Aufenthalt für eine kleine Runde durch den Ort. Der vor der Dresdner Albertbrücke havarierte Frachter Albis entwickelt sich immer mehr zur Attraktion. Hier trennen sich der italienische und der französische Streckenast. Die Elbe ist für die Schifffahrt gesperrt.
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Greif zu, o Mensch, greif zu flüstern die Blumen, wenn dir der Himmel reicht die offne Hand, sonst denke nicht, daß du Einst seist im Buch des Glückes mit genannt. Wer diesen Wink des Himmels nicht beachtet, der sieht auch nicht des Himmels Ratschluß ein und wird, wie er auch nach dem Glücke trachtet, doch ohne Glück, so lang er trachtet, sein. Greif zu, o Volk, greif zu und sprechen die Blumen, wenn dir der Himmel reicht die offne Hand, sonst denke nicht, daß du rote, rote Blume einst seist im Buch der Völker mit genannt. Wenn diesen Fingerzeig du nicht beachtest, Blume der Freude wirst du dem Tod, dem Untergang dich weihn der stille Abend und, ob du auch nach Glanz und Führung trachtest, doch unter Völkern nur ein Völkchen sein. Es wird für dich dann diese Spanne Zeit, die du so fälschlich in Minuten trennst, zum untrennbaren Teil der Ewigkeit, die du als dir gehörig kennen lernst. Du steigst empor, nicht wie man Stufen steigt; es gibt für dich nicht Jahre und nicht Stunden, und wenn sich dann dir keine Zeit mehr zeigt, so bist du Sieger und hast überwunden. Greif zu, o Fürst, greif zu, grasen auf der Weide wenn dir der Himmel reicht die offne Hand, sonst denke nicht, daß du Berufung einst seist im Buch der Fürsten mit genannt. Ein Herrscher der des Himmels Stimme achtet, die ihn beruft, der Völker Heil zu sein, bei dem stellt sich das Glück, nach dem er trachtet, ja ganz von selbst, als Himmelsgabe, ein.
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Wien präsentiert sich dem flüchtigen Blick als festliche Partitur aus barocker Pracht und walzerseliger Melancholie. Doch unter dieser wohlkomponierten Oberfläche pulsiert ein anderes, widerspenstiges Wien. Es ist eine Stadt aus zweiter Hand, ein faszinierendes Palimpsest, auf dem jede Epoche versucht hat, die Spuren der vorherigen zu überschreiben. Dort, im Schatten der kaiserlichen Paläste, verläuft ein unsichtbarer Pfad. Er folgt keinem Reiseführer, sondern einer Handschrift aus Stahl, Granit und revolutionärer Absicht. Wer ihn betritt, begibt sich nicht auf einen touristischen Spaziergang, sondern auf eine Detektivreise in das verborgene Nervensystem der Metropole. Die entscheidenden Hinweise liegen nicht in Archivdokumenten, sondern im Gefüge eines Mauerwerks, im kalten Glanz einer Aluminiumniete, im gnadenlosen Fall des Lichts in einer Halle, die nichts zu verbergen beansprucht. Es ist die Suche nach dem Geist eines Mannes, der die gesamte Lüge seiner Zeit beim Namen nannte und eine neue, unbequeme Wahrheit aus dem Boden stampfen wollte. Diese Reise führt in den urbanen Untergrund, zu Orten des Transits und der anonymen Begegnung, wo Architektur zur demokratischen Geste wird. Sie führt in tempelgleiche Hallen, die dem heiligen Ernst des Geldes gewidmet sind, und auf abgelegene Hügel, wo die Form selbst zur Therapie wird. Der Suchende steht plötzlich auf Brücken zwischen den Welten, buchstäblich und im Geiste, und spürt den kalten Wind der Gegenwart, der die alten Debatten um Fortschritt und Bewahrung unvermindert weiter treibt. Was beginnt als ästhetische Spurensuche, wird unversehens zu einer existenziellen Befragung: Wie viel Revolution verträgt das Erbe? Wie viel Wahrheit erträgt unser Auge? Und was bleibt von einem Traum, der nur zur Hälfte geträumt wurde? Die Stadt gibt ihre Antworten nicht laut. Sie sind eingraviert in die Fassaden, eingelassen in den Boden, versteckt in der alltäglichen Nutzung von Türgriffen und Geländern. Am Ende steht man an der Nahtstelle zwischen dem Glanz der Vergangenheit und der nüchternen Klarheit einer verhinderten Zukunft. Man lauscht. Und vielleicht, nur vielleicht, hört man im Rauschen des Flusses und im Echo der Schritte den leisen, unvollendeten Satz, den ein Visionär vor langer Zeit begann und den die Stadt bis heute weiterschreibt. Wirst du ihn zu Ende denken können?
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Wien präsentiert sich dem flüchtigen Blick als festliche Partitur aus barocker Pracht und walzerseliger Melancholie. Doch unter dieser wohlkomponierten Oberfläche pulsiert ein anderes, widerspenstiges Wien. Es ist eine Stadt aus zweiter Hand, ein faszinierendes Palimpsest, auf dem jede Epoche versucht hat, die Spuren der vorherigen zu überschreiben. Dort, im Schatten der kaiserlichen Paläste, verläuft ein unsichtbarer Pfad. Er folgt keinem Reiseführer, sondern einer Handschrift aus Stahl, Granit und revolutionärer Absicht. Wer ihn betritt, begibt sich nicht auf einen touristischen Spaziergang, sondern auf eine Detektivreise in das verborgene Nervensystem der Metropole. Die entscheidenden Hinweise liegen nicht in Archivdokumenten, sondern im Gefüge eines Mauerwerks, im kalten Glanz einer Aluminiumniete, im gnadenlosen Fall des Lichts in einer Halle, die nichts zu verbergen beansprucht. Es ist die Suche nach dem Geist eines Mannes, der die gesamte Lüge seiner Zeit beim Namen nannte und eine neue, unbequeme Wahrheit aus dem Boden stampfen wollte. Diese Reise führt in den urbanen Untergrund, zu Orten des Transits und der anonymen Begegnung, wo Architektur zur demokratischen Geste wird. Sie führt in tempelgleiche Hallen, die dem heiligen Ernst des Geldes gewidmet sind, und auf abgelegene Hügel, wo die Form selbst zur Therapie wird. Der Suchende steht plötzlich auf Brücken zwischen den Welten, buchstäblich und im Geiste, und spürt den kalten Wind der Gegenwart, der die alten Debatten um Fortschritt und Bewahrung unvermindert weiter treibt. Was beginnt als ästhetische Spurensuche, wird unversehens zu einer existenziellen Befragung: Wie viel Revolution verträgt das Erbe? Wie viel Wahrheit erträgt unser Auge? Und was bleibt von einem Traum, der nur zur Hälfte geträumt wurde? Die Stadt gibt ihre Antworten nicht laut. Sie sind eingraviert in die Fassaden, eingelassen in den Boden, versteckt in der alltäglichen Nutzung von Türgriffen und Geländern. Am Ende steht man an der Nahtstelle zwischen dem Glanz der Vergangenheit und der nüchternen Klarheit einer verhinderten Zukunft. Man lauscht. Und vielleicht, nur vielleicht, hört man im Rauschen des Flusses und im Echo der Schritte den leisen, unvollendeten Satz, den ein Visionär vor langer Zeit begann und den die Stadt bis heute weiterschreibt. Wirst du ihn zu Ende denken können?
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Die Ponte dei Sospiri, die Seufzerbrücke, liegt zwischen dem Dogenpalast und dem alten Gefängnis und führt über den Rio di Palazzo, einen etwa acht Meter breiten Kanal. Die Verurteilten wurden in die Haft oder zur Exekution über diese Brücke geleitet. Die Seufzerbrücke erhielt ihren Namen, als Gefangene auf ihrem Weg ins Gefängnis von hier aus zum letzten Mal mit einem Seufzen in Freiheit auf die Lagune sahen. Den schönsten Blick auf die Brücke hat man vom geschäftigen Ponte della Paglia, der seinen Namen von den Strohschiffen (paglia=Stroh) erhielt, die einst hier anlegten. Dann blick ich oft, an Brücken angeschmieget, In öde Wellen, die nur leise zittern, Wo über Mauern, welche halb verwittern, Ein wilder Lorbeerbusch die Zweige bieget. Und wann ich, stehend auf versteinten Pfählen, Den Blick hinaus ins dunkle Meer verliere, Dem fürder keine Dogen sich vermählen: Dann stört mich kaum im schweigenden Reviere, Herschallend aus entlegenen Kanälen, Von Zeit zu Zeit ein Ruf der Gondoliere. Es scheint ein langes, ew'ges Ach zu wohnen In diesen Lüften, die sich leise regen, Aus jenen Hallen weht es mir entgegen, Wo Scherz und Jubel sonst gepflegt zu thronen. Venedig fiel, wiewohl 's getrotzt Äonen, Das Rad des Glücks kann nichts zurückbewegen: Öd ist der Hafen, wen'ge Schiffe legen Sich an die schöne Riva der Sklavonen. Wie hast du sonst, Venetia, geprahlet Als stolzes Weib mit goldenen Gewändern, So wie dich Paolo Veronese malet! Nun steht ein Dichter an den Prachtgeländern Der Riesentreppe staunend und bezahlet Den Tränenzoll, der nichts vermag zu ändern! Als ich nun näher komm' ans Haus, Da tritt sie von der Schwell' heraus, Geht lieblich winkend mir entgegen Und zeichnet mit den Fingern Segen, Springt her und nimmt mich in den Arm Und küßt mich mit den Lippen warm Und gönnt mir lieben Augenschein.
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