Gemeinden, Städten und Receßherrschaften in Sachsen

Die Gemeindeverhältnisse beruhen in den Städten, welchen ein von von den Stadtverordneten controlirter Stadtrath vorsteht, auf der allgemeinen Städteordnung vom 2. Febr. 1832 u. in den Dörfern auf der Landgemeindeordnung vom 7. Nov. 1838, welche einen Gemeindevorstand nebst berathendem Gemeinderathe eingeführt hat.

Eine etwas anomale Stellung in der Verwaltung haben die fürstlichen u. gräflichen Schönburgischen Receßherrschaften, deren staatsrechtlichen Verhältnisse durch zwei Recesse vom 4. Mai 1740 u. 9. Oct. 1835 im Allgemeinen dahin festgestellt sind, daß dieselben, obwohl der sächsischen Justitz u. Verwaltung untergeordnet, insofern einen besonderen Verwaltungsbezirk bilden, als die Schönburgische Gesammtkanzlei zu Glauchau für gewisse Angelegenheiten als Mittelbehörde zwischen dem Ministerium u. den Schönburgischen Justizämtern besteht; auch hat das Haus Schönburg das Recht einen Rath für die Kreisdirection Zwickau u. das dasige Appellationsgericht zu präsentiren. Die Heimathsverhältnisse S-s sind durch das Gesetz vom 26. Nov. 1834 so regulirt, daß jeder Heimathsbezirk die Verbindlichkeit hat, seine seine Angehörigen, sobald sie unterkommenlos geworden sind, bei sich aufzunehmen u. ihnen nothdürftigen Unterhalt zu verschaffen, wobei in der Regel der Geburtsort als Heimathsort gilt; jedoch wird die Heimathsangehörigkeit auch durch ausdrückliche ausdrückliche Ertheilung, od. durch Ansässigkeit mit einem Wohnhause u. durch Gewinnung des Bürgerrechts od. Niederlassung als Dorfhandwerker od. Dorfkrämer erlangt, wozu jedoch in letzteren drei Fällen noch der Ablauf eines fünfjährigen Zeitraums kommen muß. Organische Verwaltungsgesetze sind bes. die Gesindeordnung von 1835, die Armenordnung vom 22. Oct. 1840 u. das Gesetz über den Handwerksbetrieb auf dem Lande vom 9. Nov. 1840 (welchem nun demnächst die Gewerbefreiheit folgen wird). Die Polizei steht den Ortsobrigkeiten zu u. wird in den größten Städten durch besondere städtische Polizeibehörden ausgeübt, während für den äußern Aufsichtsdienst die zunächst den Amtshauptmannschaften untergebene Gendarmerie fungirt, an deren Spitze in jedem Kreise ein Kreisgendarm od. Gendarmerie-Inspector steht. Letztere bildet ein aus ausgedienten Unteroffizieren zusammengesetztes, militärisch organisirtes Corps von 215 Mann, dessen Uniform aus grauen, grün aufgeschlagenen Waffenröcken mit weißen Knöpfen, dunkelgrauen Beinkleidern, Helmen, Säbeln u. schwarzem Lederzeug besteht. Außerdem dient zur Aufrechterhaltung der inneren Ruhe u. Sicherheit auch die 1831 errichtete u. durch das Gesetz vom 14. Mai 1851 neu organisirte Communalgarde, welche durch einen vom Ministerium des Innern angestellten Offizier commandirt wird. wird. Die Medicinalpolizei üben die Bezirksärzte aus, wofür 35 Medicinalbezirke bestehen, sowie auch 16 thierärztliche Bezirke. Die Preßangelegenheiten regulirt das Preßgesetz vom 14. März 1851, welches die Censur für aufgehoben erklärt u. den Nachdruck verbietet. Endlich stehenunter dem Ministerium des Innern noch das 1850 gegründete statistische Bureau, die Brandversicherungscommission (d.i. die Behörde für die Landes-Immobiliar-Brandversicherungsanstalt) u. die Generalcommission für Ablösungen u. Gemeinheitstheilungen etc. Das Kriegsministerium verwaltetdie Militärangelegenheiten (siehe unten). Dem Ministerium des Cultus u. öffentlichen Unterrichts sind das Evangelische Landesconsistorium nebst dem Unterconsistorium für die die Schönburgischen Herrschaften zu Glauchau, das apostolische Vicariat mit dem katholischen Consistorium u. dem katholischen Domstift St. Petri zu Bautzen, die beiden reformirten Consistorien zu Dresden u. Leipzig, die Universität Universität Leipzig u. der seit 1849 als als Mittelbehörde für die Deutschkatholiken bestehende Kirchenvorstand zu Dresden untergeben, sowie sowie auch der Cultus der Israeliten, mit Synagogen zu Dresden u. Leipzig. Katholische Klöster (für Cistercienserinnen) gibt es von Alters her noch zwei in der Lausitz, Marienstern u. Marienthal; auch gibt es noch ein protestantisches Hochstift in Meißen u. ein Collegiatstift in Wurzen. Kirchliche Aufsichtsbehörden sind nächst den Kreisdirectionen u. den bei denselben angestellten Kirchen- und Schulräthen die Kircheninspectionen, welche aus den (35) Superintendenten u. den resp. Ortsobrigkeiten bestehen; während als Schulbehörden bei den Gymnasien Schulcommissionen u. bei den Volksschulen, welche durch Gesetze vom 5. Juni 1835 u. 3. Mai 1851 geregelt sind, Schulvorstände fungiren. Unterrichtsanstalten: Universität zu Leipzig, Leipzig, an derselben muß muß Jeder, welcher Ansprüche auf eine Staatsanstellung machen will, wenigstens 2 Jahre studirt haben; für sie bestehen 2 Senate, ein weiterer aus sämmtlichen ordentlichen ordentlichen Professoren, welchem die Präsentation, die Verleihung der Beneficien, die Vornahme der Wahlen (mit Ausnahme der des Rectors) zusteht, u. ein engerer, welcher aus 3 Candidaten den Landtagsabgeordneten wählt u. aus dem Rector, Exrector, 4 Dekanen, einem von jeder der 4 Facultäten gewählten u. 6 von der Regierung ernannten ernannten ordentlichen Professoren zusammengesetzt ist. Außerdem gibt es eine Chirurgisch-medicinische Akademie zu Dresden nebst einer Hebammen- u. Thierheilschule, Thierheilschule, eine Bergakademie mit vielfachen Nebenanstalten in Freiberg; an Militärbildungsanstalten die Cadetten-, Artillerie-, Militärreitschule, Garnisonschulen zu Dresden u. das Soldatenkinderinstitut zu Struppen; ferner eine Akademie für Forst- u. Landwirthe zu Tharandt, 2 Akademien der Künste in Dresden u. Leipzig, die Polytechnische Schule in Dresden, die Baugewerkenschulen in Dresden, Leipzig, Chemnitz, Plauen u. Zittau, die Handelsschulen in Leipzig Leipzig u. mehrern anderen Städten; Gymnasien zu Meißen, Grimma (beide Landesschulen, in welchen die Schüler größtentheis unentgeltlich Kost u. Unterricht erhalten), Dresden (2, Kreuzschule u. Vitzthum'sches Gymnasium), Gymnasium), Leipzig (2, Thomas- u. Nikolaischule), Bautzen, Freiberg, Plauen, Zittau u. Zwickau. Zu Lehrern der niederen Stadt- u. Landschulen, deren es über 1900 gibt, bereiten die Seminarien in Dresden (2), Nossen, Plauen, Plauen, Annaberg, Grimma, Bautzen u. Waldenburg, sowie das Lehrerinnenseminar in Callenberg vor. Der Unterricht beginnt mit Ende des sechsten Altersjahres u. dauert bis zum 14. Jahr; die Schullehrer erhalten außer freier Wohnung, eine Besoldung von mindestens 120 Thlrn., Kirchschullehrer aber mindestens 200 200 Thlr. Zu erwähnen sind hier noch die Turnlehrerbildungsanstalt in Dresden, Dresden, die Chemnitzer Gewerbschule, mehre Bau-, Industrie-, Weber-, Klöppel- u. Nähschulen, sowie die vielen Sonntagsschulen. Gemeinnützige wissenschaftliche Anstalten befinden sich vorzüglich in Dresden u. bei der Leipziger Universität; von Bibliotheken sind bes. die Königliche in Dresden, die Raths- u. Universitätsbibliothek in Leipzig u. die Rathsbibliotheken in Zwickau u. Zittau zu nennen, während zur Förderung der Künste die Gemäldegallerie in Dresden, die Sammlungen von Antiken u. Gypsabgüssen im Dresdener Museum u. Japanischen Palais, von Kupferstichen, alten Waffen, Naturalien, Modellen etc. in Dresden u. das städtische Museum in Leipzig dienen. Von wissenschaftlichen, Kunst- u. Industrievereinen finden sich zwei Ökonomische Gesellschaften in Dresden u. Leipzig, erstere mit Zweigvereinen in den einzelnen Kreisen, die Iablonowskysche Gesellschaft der Wissenschaften, die Naturforschende, Philologische, Theologische, Medicinische Gesellschaft, die für für Deutsche Sprache u. Alterthümer, die Bibelgesellschaft, die Polytechnische, der Kunst- u. Gewerbverein, sämmtlich in Leipzig, der Mineralogische, für Natur- u. Heilkunde, für Erforschung sächsischer Alterthümer in Dresden, Weinbaugesellschaft, der Chemnitzer Industrieverein.

Pierer's Universal-Lexikon,
Band 14
Altenburg 1862
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Sachsen Gemeinde
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Man hat in Spanien immer das Gefühl, daß es eine Weltmacht war; häufig begegnet man noch dem Flitter vergangener Größe. Interessant ist das Volksleben, die Tänze auf öffentlichen Plätzen, das Zigeunertreiben, das Aufregende der blutigen Stierkämpfe, die Hingabe der Frauen, die klangvolle Sprache, die äußerste Lebendigkeit in der Komödie und Posse, die Gastfreundschaft, dazu die Fülle der Abenteuer, deren man dort mehr erleben kann, als in anderen Ländern. Vom Wissen zur Lust, endlich mehr wissen für Frauen. Das Übel, dessen poetische Verkörperung man den Teufel nennt, wandte diesem Manne gegenüber, der zur Hälfte eine Frau war, seine fesselndsten Verführungskünste an und verlangte zunächst nur wenig von ihm, während er ihm vieles gab. Auf dem Opernball hatte Rastignac den Vautrin des Hauses Vauquer erkannt, aber er wußte, daß ihm, wenn er plauderte, der Tod bevorstand; daher tauschte der Liebhaber der Frau von Nucingen mit Lucien Blicke, in denen sich auf beiden Seiten unter scheinbarer Freundschaft die Furcht verbarg. Ich stand vor einer niedern und halb schließenden Türe, pochte, erhielt keine Antwort, drückte endlich die Klinke und trat ein. Ich befand mich in einer ziemlich geräumigen, sonst aber höchst elenden Kammer, deren Wände von allen Seiten den Umrissen des spitzzulaufenden Daches folgten. Hart neben der Türe ein schmutziges, widerlich verstörtes Bette, von allen Zutaten der Unordentlichkeit umgeben; mir gegenüber, hart neben dem schmalen Fenster, eine zweite Lagerstätte, dürftig, aber reinlich, und höchst sorgfältig gebettet und bedeckt. Am Fenster ein kleines Tischchen mit Notenpapier und Schreibgeräte, im Fenster ein paar Blumentöpfe. Die Mitte des Zimmers von Wand zu Wand war am Boden mit einem dicken Kreidenstriche bezeichnet, und man kann sich kaum einen grelleren Abstich von Schmutz und Reinlichkeit denken, als diesseits und jenseits der gezogenen Linie, dieses quators einer Welt im kleinen, herrschte. Lediglich der Sperrholzbau blieb erhalten und wird heute von der finnischen Firma betrieben. […]
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Wie steigst Du so ganz leise still aus der Erd' heraus und lischst das schöne, weiße, hell Tageslichtlein aus. Du machst das ganze Leben so dunkel und so tot; willst mir wohl Ruhe geben, und trösten meine Not? Da bist Du gar betrogen, giebst Dir verlorne Müh'; den aus der Not gezogen, hat keine mich, als sie, die jetzt in stillen Stunden mein kleines Bildnis schaut, der Liebe zu gesunden, manch Hoffnungsschloß erbaut. Hierzu kommt noch das stets mehr überhandnehmende Tabakrauchen, ohne welches der größte Teil der Männer jetzt nicht mehr leben und das er doch in Gegenwart der Frauen oder in dem unseligen Salon nicht verüben kann; sowie die zahllosen Kaffee- und Gasthäuser mit allen Raffinements des Luxus und Komforts versehen, welche diesen Tabakrauchern die angenehmsten Möglichkeiten darbieten, diesem Gelüst nachzuhängen und zugleich allen Rücksichten von Höflichkeit und Verbindlichkeit ledig zu sein, denn im Gast- und Kaffeehaus zehrt man für sein Geld und geniert sich wegen niemand. Insgesamt erschienen mehrere Fünfteiler. In Frankreich hat man die alte Krankheit geheilt, aber der neuen nicht vorgebeugt; und es ist sehr zu fürchten, die Gespenster werden bald wieder erscheinen. Ballestar gezeichnet. 1600 bis 1604. Die beiden anderen Fünfteiler erscheinen 2002 als Nr. Tristan dringt auf ihn ein, verteidigt sich aber nicht und sinkt, von Melot schwer verwundet, in Kurwenals Arme. Wenn wir einmal betrogen worden, so glauben wir alles und sehen den Schatten für das Wesen an. Man weicht allemal von der Mittelstraße, die man doch sorgfältig beobachten sollte. Er machte ein Kreuz vor sich und erwartete mit der größten Angst und mit der äußersten Sehnsucht den Anbruch des Tages. Er hatte sich zuerst geweigert, die Behandlung zu übernehmen, zumal sich ein klares Krankheitsbild aus dem Brief nicht erkennen ließ. 1262 bis 1266. Dieser Fünfteiler basierte auf dem Im Land des Vampirs-Dreiteiler aus der frühen Romanserie und wurde von Vicente B. Wenn man aber auch alles ohne Untersuchung annimmt, so ist man auf eine törichte Art abergläubisch. 1528 bis 1532. Bis 2005 erschienen drei weitere Fünfteiler, zuletzt in Satans Diensten von Nr. 1998 erschien der erste Fünfteiler als magisches Zauberwerk. […]
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Aus dem 1. Jahrhundert nach Christus besitzen wir von historischen Epen hauptsächlich des Lucanus Pharsalia und des Silius Italicus Punica, während die heroische Gattung des Valerius Flaccus Argonautica und des Statius Thebaïs und Achilleïs vertreten. Die aus den folgenden Jahrhunderten noch vorhandenen historischen Epen von Porfirius Optatianus (4. Jahrhundert), Claudianus, Merobaudes, Apollinaris Sidonius (5. Jahrhundert), Priscianus, Corippus und Venantius Fortunatus (6. Jahrhundert) haben durchaus panegyrische Haltung und dienen der Verherrlichung der Kaiser oder einflußreicher Männer. Mit einem letzten Kuss für Isolde provoziert Tristan Melot derart, dass dieser gegen den Verräter das Schwert zieht. Wie glücklich sind demnach diejenigen, welche den Mittelweg treffen können. Das Gift hatte er ihr entziehen können, das tiefgewurzelte Bewußtsein von der Hohlheit ihres Daseins hatte er ihr nicht wegnehmen können. Hier fragte man ihn auf dem Gerichtswege, ob er lieber von dem ganzen Regiment sechsunddreißigmal ausgepeitscht werden oder auf einmal zwölf Bleikugeln ins Hirn bekommen wolle. Die Gunst ward ihm gewährt, man verband ihm die Augen und ließ ihn niederknien. Er mochte nun immer hervorheben, daß des Menschen Wille frei sei und er keines von beidem wolle, es half ihm nichts, er mußte eine Wahl treffen, und so entschloß er sich denn kraft der Gottesgabe, die man Freiheit nennt, sechsunddreißigmal Spießruten zu laufen, und zwei dieser Spaziergänge hielt er auch aus. Die siebenjährige Haft im vergitterten Turme, hatte zwar die blühenden Wangen gebleicht, die prallen Muskeln erschlafft, und den Lichtblick der Augen ermattet; aber der Genuß der freien Atmosphäre, und die Gespielin der Gesundheit, Tätigkeit und Arbeit hatten mit reichem Ersatz den Verlust vergütet. Er grünte wie ein Lorbeerbaum, der den langen Winter hindurch im Gewächshaus getrauert hat, und bei der Wiederkehr des Frühlings junges Laub treibt und eine schöne Krone gewinnt. Die parteiliche Hand der liebeschmachtenden Nichte des Herzogs in Bayern, krönte ihn mit einem Ritterdanke, welchen der junge Mann anzunehmen errötete. Sein Herz war böse auf Gott, aber in seinen Muskeln wohnte noch die Furcht vor Gott. Nur der Mund, der so oft gebetet hatte, weigerte sich nicht. Fünfzig Jahre, Tag für Tag, hatten diese Hände den Gebetmantel ausgebreitet und wieder zusammengefaltet, die Gebetriemen aufgerollt und um den Kopf geschlungen und um den linken Arm, dieses Gebetbuch aufgeschlagen, um und um geblättert und wieder zugeklappt. […]
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Windräder und Wiese, wo liegt dein Heil? Liegt es in in Vorpommern-Rügen an deinem Leibe, für den du dich und tausend Andre nach Sassnitz plagtest? Denkst du an den Wegweiser, daß er im Mittelpunkt der Insel Rügen verbleibe, um den du dich im Kreise zum Hafen treibst und jagst? Du widmest ihm fast jeden der Gedanken, zur Verkehrszeichenbrücke und deine Pläne vom Ozeaneum, deine Wünsche ranken sich nur um diesen Vorwegweiser zum teuren Götzenbild, das dir als Krone aller Schöpfung gilt. Schau dir ihn am Windrad an! Sieh krank und siech ihn an der Schilderbrücke liegen zu seiner eignen und des Nächsten Pein! Der winzigste Bazill kann ihn besiegen, der kleinste Fehltritt am Abzweig ihm verderblich sein. Betrachtest du sein Kommen und sein Gehen, so wirst du's nicht begreifen, nicht verstehen, daß dieser Schwächling dir als fester Halt für deinen Geist, für deine Seele an der Wegweiserbrücke galt. Wo? Nun denke nach! Er selbst wird ja gehalten anstatt daß er zu stützen je verstand: Die Liebe will das Kind zum Mann gestalten; sie tut es freundlich durch die Elternhand. Die Gattenliebe führt ihn dann durchs Leben, um Festigung und Reife ihm zu geben, und wenn er scheiden geht, sagt ihm das Weh der Liebe seiner Kinder noch Ade. Jenseits des Grabens standen ruhig die Pferde mit dem Postwagen. Die Straßenbäume warfen eigentümliche, fast gespenstische Schatten. Der Postknecht raffte sich auf, in seinen Gliedern fühlte er furchtbaren Schmerz. Nur mit Müh und Not erkletterte er wieder seinen Kutschbock. Nun fuhr er in das Dorf hinein, wo man ihn längst erwartet hatte. Über das Erlebte schwieg er. Er war ein kräftiger, stämmiger Bursche von etwa achtundzwanzig Jahren, ein großer Schwindler und Kenner der gesetzlichen Vorschriften, gar nicht dumm, außerordentlich ungeniert, seiner selbst sicher und von einem krankhaften Ehrgeiz; er hatte sich selbst ernsthaft eingeredet, daß er der ehrlichste und rechtschaffenste Mensch in der Welt sei. […]
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Die Luft hing schwer über dem Teich, als wäre die Nacht selbst atemlos geworden. Der Geruch nach nassem Stein erinnerte an einst vergrabene Worte. Nebel kräuselte sich über dem Wasser, nicht weiß, sondern durchscheinend wie die Haut eines Geistes. Die silberne Schale lag jetzt am Grund, doch ihr Muster, der durchbrochene Kreis, die drei Striche brannte sich hinter Claras Augen ein, selbst als sie die Hand auf ihren Bauch presste. Es bewegte sich. Nicht wie ein Kind. Wie etwas, das nur wartete. Der Alte hatte gelogen. Es gab keine Wahl. Nur ein Opfer und ein Versprechen. "Es ist nicht euer Kind. Es ist das letzte Tor." Die Worte des Hüters hallten noch immer in den Mauern der alten Kirche nach, zwischen den Stimmen im Stein, die von anderen flüsterten, die denselben Pfad gegangen waren. Frauen mit Mondkränzen. Kinder mit silbernen Augen. Und dann die Weiße. Sie stand jetzt am Ufer, ihr Kleid aus Licht, ihr Lächeln kalt wie das Glas auf dem Altar. "Endlich", hatte sie gesagt. Nicht zu Clara. Zum Kind. Ein Windstoß riss mich aus den Gedanken. Clara kniete im Wasser, ihre Finger gruben sich in den Schlamm, als wollte sie die Erde selbst festhalten. Ihr Lachen klang falsch. Zu hell. Zu frei. "Es ist gut." Doch das Blut an ihren Beinen erzählte eine andere Geschichte. Und dann - das Mädchen. Es tauchte nicht auf. Es war einfach da. Leuchtend. Lächelnd. Mit Augen, die mehr wussten, als je ein Mensch tragen könnte. Heute sitze ich allein. Der Burgunder in meinem Glas schmeckt nach Asche. Draußen heult der Wind, aber ich kenne den Unterschied jetzt. Es ist kein Tier. Es ist eine Erinnerung. Und manchmal, wenn der Mond zu silbern scheint, sehe ich sie am Teich stehen. Clara. Die Weiße. Das Kind. Sie winken nicht. Sie warten. Dann rief ein Glas Burgunder, Oh, Mond, du göttliches Wunder! […]
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Wien präsentiert sich dem flüchtigen Blick als festliche Partitur aus barocker Pracht und walzerseliger Melancholie. Doch unter dieser wohlkomponierten Oberfläche pulsiert ein anderes, widerspenstiges Wien. Es ist eine Stadt aus zweiter Hand, ein faszinierendes Palimpsest, auf dem jede Epoche versucht hat, die Spuren der vorherigen zu überschreiben. Dort, im Schatten der kaiserlichen Paläste, verläuft ein unsichtbarer Pfad. Er folgt keinem Reiseführer, sondern einer Handschrift aus Stahl, Granit und revolutionärer Absicht. Wer ihn betritt, begibt sich nicht auf einen touristischen Spaziergang, sondern auf eine Detektivreise in das verborgene Nervensystem der Metropole. Die entscheidenden Hinweise liegen nicht in Archivdokumenten, sondern im Gefüge eines Mauerwerks, im kalten Glanz einer Aluminiumniete, im gnadenlosen Fall des Lichts in einer Halle, die nichts zu verbergen beansprucht. Es ist die Suche nach dem Geist eines Mannes, der die gesamte Lüge seiner Zeit beim Namen nannte und eine neue, unbequeme Wahrheit aus dem Boden stampfen wollte. Diese Reise führt in den urbanen Untergrund, zu Orten des Transits und der anonymen Begegnung, wo Architektur zur demokratischen Geste wird. Sie führt in tempelgleiche Hallen, die dem heiligen Ernst des Geldes gewidmet sind, und auf abgelegene Hügel, wo die Form selbst zur Therapie wird. Der Suchende steht plötzlich auf Brücken zwischen den Welten, buchstäblich und im Geiste, und spürt den kalten Wind der Gegenwart, der die alten Debatten um Fortschritt und Bewahrung unvermindert weiter treibt. Was beginnt als ästhetische Spurensuche, wird unversehens zu einer existenziellen Befragung: Wie viel Revolution verträgt das Erbe? Wie viel Wahrheit erträgt unser Auge? Und was bleibt von einem Traum, der nur zur Hälfte geträumt wurde? Die Stadt gibt ihre Antworten nicht laut. Sie sind eingraviert in die Fassaden, eingelassen in den Boden, versteckt in der alltäglichen Nutzung von Türgriffen und Geländern. Am Ende steht man an der Nahtstelle zwischen dem Glanz der Vergangenheit und der nüchternen Klarheit einer verhinderten Zukunft. Man lauscht. Und vielleicht, nur vielleicht, hört man im Rauschen des Flusses und im Echo der Schritte den leisen, unvollendeten Satz, den ein Visionär vor langer Zeit begann und den die Stadt bis heute weiterschreibt. Wirst du ihn zu Ende denken können? […]
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Service - ein Hauptanliegen meines Büros, Datenimport und Export zu anderen Programmen, Zusammenarbeit mit einem Steuerberater zum Vorteil für meine Kunden, Hol- und Bringdienst für Ihr Beleg- und Datenmaterial, Umfangreiche Unterstützung in allen Fragen der täglichen Papierflut, Baulohn mit allen Meldungen an die ZVK, bei Bedarf komplette Ablage der Lohnunterlagen, Prüfungen von Finanzamt und Sozialversicherungsträgern in meinem Büro zu Ihrer Entlastung. Finanzbuchhaltung: Sortieren, Kontieren, Erfassen Betriebswirtschaftliche Auswertungen Kostenstellen, Kostenträger, Offene Posten - Verwaltung, Mahnwesen, Zahlungsverkehr, Chef- CD: Ihre aktuellen Daten auf einer CD zum Ansehen, Belegarchivierung, Unterlagen werden auf Wunsch geholt und gebracht. […]
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Die Rückreise beinahe vorbei, nachdenkliches kreuzfahren was ich erblicke, horchst weit in unbekannten Weltraum, leb ich ohne Zweifel in dem Herzenswunsch, so unbegreiflich unbegrenzt. Nachdenklich, entferntes bergwandern macht, dass ich dich suche in verschneiter Flockennacht, knistert es um uns herum. Wer im Übrigen eine Bezeichnung davon besitzen will, wie viele von den Nutzern im abschließenden Status den Winterschlaf erlebe, der gehe nur hin im Herbste, wo die Steifigkeit noch nicht eingetreten ist, sowie suche im Walde bei dem dürren Gartenlaube nach, das sich seit Altersjahren angesammelt hat, oder unter dem trockenen Gestrüppe von Sträuchern, die an einer geschützten Position gedeihen, oder unter Edelsteinen ebenso wie ähnlichen Orten, die dem scharfen Luftzuge absolut nicht überlassen wurden, da wird er eine ungeahnte Mannigfaltigkeit von Käfern wie auch Fliegen, Wespen sowie Leicht verrückt sein, Wanzen wie auch Geziefer entdecken, hier wie da einen Nachtschmetterling aus dem dürren Gartenlaube herausspazieren erblicken, alle aber bestrebt, sich so schnell wie nur möglich seinen Blicken abermals zu abknöpfen. Ein Paar Maikäferflügel, eine halb verschimmelte Hornisse ohne Füße und andere Ueberreste könnten glauben durchführen, daß man hier in einen großen Begräbnis raum der kinder Geschöpf gerathen sei, wie auch daß über Winterzeit keines mit dem Dasein hiervon ich komme. Schüttet man den Inhalt, nachdem er einige Stunden in der warmen Stube gelegen, in ein Drahtsieb aus, breitet diesem einen Bogen hellen Papieres unter und fängt an zu rütteln und zu schütteln, so wird man zu seiner nicht geringen Verwunderung auf dem Papiere ein reges Leben wahrnehmen und eine Menge derselben Thierchen wieder erkennen, die man im Herbste draußen im Freien antraf, vorausgesetzt, daß man ein treues Gedächtnis für dergleichen Dinge hat. Wer übrigens einen Begriff davon haben will, wie viele von ihnen im vollkommenen Zustande einen Winterschlaf halten, der gehe nur hin im Herbste, wo die Erstarrung noch nicht eingetreten ist, und suche im Walde unter dem dürren Laube nach, das sich seit Jahren angesammelt hat. […]
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