Tzschirner entfloh in die Schweiz, Heubner und Bakunin, in Freiberg abgewiesen, wendeten sich nach Chemnitz, wo sie von der Bürgerwehr gefangen genommen und über Leipzig nach Dresden abgeführt wurden. Ein fernerer Widerstand fand nach Dresdens Fall nirgends Statt. Was den Zustand des übrigen Landes während des Dresdener Aufstandes anlangt, so war bes. die Lage Leipzigs eine sehr bedenkliche. Trotz der seit dem 2. Mai sich täglich steigernden Aufregung blieb der Stadtrath doch darin fest, daß er das ihm gestellte Ansinnen die provisorische Regierung anzuerkennen ablehnte, wies auch beharrlich die Forderungen von Waffen und Geld zurück und schlug zuletzt den Ausweg ein sich insofern für neutral zu erklären, als er am 6. Mai die Gemeinde Leipzig bis zum Austrag der Conflicte zwischen Krone und Volk unter den Schutz der deutschen Centralgewalt stellte. Am Abend des 6. Mai waren die aufgeregten Massen nicht länger im Zaume zu halten, sie begannen Barrikaden zu bauen und wurden durch Zuzüge vom Land verstärkt, doch wurde der Aufstand nach Erstürmung der Hauptbarrikade durch einen Theil der Communalgarde niedergeschlagen. Das Ministerium, welches sich noch während des Aufstandes durch den Eintritt von Friesen's als Minister des Innern und Behr's als Finanzminister ergänzt hatte, verfolgte seinen Sieg mit Mäßigung. Die Zahl der Verhafteten stieg allmälig auf viele Tausende, Blutgerichte fanden in keiner Weise Statt und einem großen Theil der Angeklagten wurde die königliche Gnade zu Theil. Am 21. Aug. wurden sämmtliche Vaterlandsvereine verboten. Bei dem Auftreten des Reichsministeriums und der Nationalversammlung gegenüber den Regierungen, welche die Anerkennung der Reichsverfassung verweigerten, und bes. nachdem die Nationalversammlung am 10. Mai das Einschreiten Preußens in Sachsen als schweren Bruch des Reichsfriedens bezeichnet hatte, war ein längeres Zusammengehen mit Frankfurt für unmöglich erachtet worden, daher rief auch die sächsische Regierung die sächsischen Abgeordneten zur Nationalversammlung am 19. Mai ab und erklärte die Versammlung nicht weiter anzuerkennen. Dagegen trat der König dem Dreikönigsbündnisse vom 28. Mai (s. Deutschland Geschichte S. 80) bei, jedoch unter dem Vorbehalte einer späteren Zustimmung Österreichs und Baierns, und als Österreich nach der Unterwerfung Ungarns wieder freier auftreten konnte, zog sich Sachsen im engern Anschluß an Baiern mehr und mehr von jenem Bündnisse zurück.
Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon
Band 14
Altenburg 1862
www.zeno.org
Der Dritte sang mit trübem Sinn am Don zu Zions Harfen; die Vierte war Latinerin, die lachte ob den Larven! Wir sahn die Macht, die rings durchmißt des Erdballs blaue Weiten und sahn die Macht, die größer ist als alle Päpste und Zeiten. Wir saßen vor St. Peters Dom verständnisvoll beim Biere: der Maitag lachte über Rom und lachte auf uns viere. Durch die Küstenerosion, Landabtragung, Verdriftung und Ablagerung erlangten die damaligen Inseln im Laufe der Zeit ihre heutige Gestalt. So wurden die ehemaligen drei Inselkerne durch Anschwemmungen miteinander verbunden. Dieser Prozess trägt im Norden am Dornbusch immer noch Sand ab. Im Jahr 2000 brachen an der Nordspitze Hiddensees im Bereich des Toten Kerls zweimal 60.000 m³ Geschiebemergel ab und rutschten ins Meer. Im Durchschnitt verliert die Kliffkante des Dornbusch etwa 30 cm jährlich. Mitte März 2004 rutschten dann nochmals rund 10.000 m³ ins Meer. Geologisch gesehen ist Hiddensee ein sich in stetem Wandel befindendes Gebiet. Die an der Nordspitze abgetragenen Landmassen werden an der Südspitze und an der Ostseite zum Schaproder Bodden wieder angespült. So entstanden an der Südspitze der Gellen und auf der Ostseite die beiden geologisch sehr jungen Sandhaken (Landzungen) Alter Bessin und Neuer Bessin. Der Alte Bessin begann sich vor etwa 300 bis 400 Jahren herauszubilden und war schon Mitte des 19. Jahrhunderts über drei Kilometer lang. Seit damals ist er kaum noch gewachsen. Dagegen wächst der um 1900 entstandene benachbarte Neue Bessin jährlich um 30 bis 60 Meter und erreicht auch schon eine Länge von drei Kilometern. Inzwischen ist ein dritter Bessin im Entstehen. Auch die Südspitze wächst als sogenanntes Windwatt weiter in den Bodden. Jetzt aber ist das Noviziat mit dem Kolleg vereinigt.
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Insel Lincoln die Blicke umherschweifen, schritten einmal rings um die Krateröffnung und waren eine halbe Stunde später auf dem ersten Absatze an ihrer Lagerstätte zurück. Pencroff meinte, daß es Zeit sei, zu frühstücken, und bei dieser Gelegenheit kam auch die Regulirung der Uhren Cyrus Smith's und des Reporters zur Sprache. Bekanntlich war diejenige Gedeon Spilett's vom Meere verschont geblieben, da der Reporter außerhalb des Bereichs der Wellen auf den Sand geworfen wurde. Niemals hatte derselbe übrigens das ausgezeichnete Werk, einen wirklichen Taschenchronometer, sorgsam aufzuziehen vergessen. Jetzt zog sie der Ingenieur erst wieder auf und stellte sie auf die neunte Stunde. Die Zeit selbst hatte er nach der Sonnenhöhe annähernd abgeschätzt. Was geschieht nicht von Seiten der Freunde und Bekannten für die Kinder eines verehrten und ansehnlichen Hauses! In dieser Verlegenheit kamen die Kenntnisse seines Freundes Laertes ihm gut zustatten. Er aber hoffte trotzdem noch einmal des Teufels Herr zu werden. Solche stockdumme Dienstleute wollte er, wie er sich ausdrückte, überhaupt nicht in seinem Hause dulden. Dann verschwand der Spuk, aber Helbidios mußte dafür einen Tag fasten. Damals war der Teufel zum erstenmal seiner habhaft geworden. wieder vorbei und bleibt ein seltenes Ereignis. Der Würfel des Heils und der Würfel des Unheils sind mächtige Waffen, die sich gegeneinander aufheben können. Für die Algarve ein höchst ungewöhnliches Wetter. Scharf sah sie umher: an einem wilden Rosenbusch fielen die Blüten von schwankenden Zweigen zur Erde. Außerdem verwendet John Sinclair auch das Pentagramm zum Schutz vor Geistern. Darum hatte er sich die Stachelkette angeschafft, die ihm vom Halse bis zu den Knien herunterhing. Der Montag überrascht uns mit dickem, träge waberndem Nebel. Selbst unsere Nachbarlieger, nur etwa 20m entfernt, sind kaum noch im Dunst zu erkennen. Indessen mein Liedchen wurde angehört, gelobt, bewundert und sogar in Musik gesetzt. Alles andere ist in dichtes, diffuses Weiß gehüllt und unsichtbar geworden. Wenn ihr mich liebt, sagte sie oft, so werdet ihr euch nicht durch ein Verbrechen besudeln wollen. Ich Unglückliche habe gesündigt gesündigt gegen mich und gegen dich. Möchte Venus dir den Garaus machen, du süsser Windbeutel! Amen. Aber was jetzt auf ihn geworfen wurde, schien ihm eher Blumen als Pfeilen zu gleichen.
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Dann jedoch traten die Soldaten in Trupps zusammen, welche einer nach dem andern bis in die Nähe der Maultiere vormarschierten, um dort die Waffen abzulegen. Dies lief nun allerdings nicht ganz glatt und ruhig ab, besonders da auch sämtliche Chargen gezwungen waren, sich von Säbel und Pistole zu trennen; aber es blieb nur bei leeren Kraftworten, da die Türken wußten, daß jeder thatsächliche Widerstand mit Kartätschen gebrochen werden solle. Ali Bey war kaum eine Stunde lang entfernt gewesen, so kehrte er zurück. Ihm folgten die mit den Waffen beladenen Maultiere, deren Treiber beordert waren, die kostbare Beute nach dem Thale Idiz zu bringen. Auch der Kaimakam wurde von einigen Kriegern in Sicherheit gebracht. Man führte ihn dorthin, wo der Makredsch das Glück hatte, die Gesellschaft des dicken Artilleriehauptmannes und seines tapfern Lieutenants zu genießen. Er konnte mit diesen beiden auf Beförderung warten und unterdessen Tabak aus Schiras rauchen. Nun machten auch wir uns auf den Weg. Halef ritt mit. Mein Baschi-Bozuk war nicht zu sehen; jedenfalls hatte er antwortete der andere. Gordon ist Oberinspektor bei Scotland Yard und in einer Sonderabteilung tätig, die sich mit übersinnlichen Phänomenen befasst. Nach deren Vernichtung trifft John auf die Templer und deren böse Gegenspieler um Baphomet. Der Dunkle Gral ist ein weiterer wichtiger Gegenstand und befindet sich auf Avalon. In den Romanen der Serie Gespenster-Krimi kämpft John meist gegen kleinere Gegner, die nur einen Roman standhalten. Ausnahmen bilden dabei nur Dr. Tod, Belphegor und der Mandarin. Kali) oder das mythische Inselreich Atlantis. Mit der Verwandlung Will Mallmanns in Dracula II bekommt John einen weiteren starken Gegner. Die Serie ist nicht in Zyklen unterteilt, sondern es existieren zahlreiche Handlungsstränge mit in sich abgeschlossenen Abenteuern nebeneinander, wobei es trotzdem eine fortlaufende Entwicklung gibt. Sie befinden sich im Besitz des Spuks und des Templerführers Godwin de Salier. Aus einem bronzenen Tritonenkopf sprudelte der Strahl in eine zierliche Muschel von braunem Marmor. Als mich die Pfaffen in München zuerst angriffen, und mir den Juden aufs Tapet brachten, lachte ich ich hielts für bloße Dummheit. Hoffmann habe eine Fortsetzung zu Bulemanns Haus von Storm geschrieben.
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Getrost, das Leben schreitet zum ewgen Leben hin; von innrer Glut geweitet verklärt sich unser Sinn. Die Sternwelt wird zerfließen zum goldnen Lebenswein, wir werden sie genießen und lichte Sterne seyn. Ältester Stern mit erdähnlichen Planeten aufgespürt in dem Augenblick, als Luciens Erfolg winkte, konnte also der kleinste Stein unter dem Fuß eines dieser drei Wesen den Zusammenbruch des phantastischen Baues einer so verwegen errichteten Glücksstellung herbeiführen. Auf dem Opernball hatte Rastignac den Vautrin des Hauses Vauquer erkannt, aber er wußte, daß ihm, wenn er plauderte, der Tod bevorstand; daher tauschte der Liebhaber der Frau von Nucingen mit Lucien Blicke, in denen sich auf beiden Seiten unter scheinbarer Freundschaft die Furcht verbarg. Im Augenblick der Gefahr hätte Rastignac offenbar mit größtem Vergnügen den Wagen geliefert, der Verbrecher zum Schafott führen sollte. Jeder wird jetzt erraten, von welcher finstern Freude Carlos ergriffen wurde, als er von der Liebe des Barons von Nucingen erfuhr, denn er erkannte mit einem einzigen Blick, welchen Nutzen ein Mann seiner Art aus der armen Esther ziehen konnte. Am Fahrweg von Schanzendorf zur Josefshöhe mit den Grenzbauden wurde am Gasthaus Zur Eiche ein Schlagbaum errichtet, ebenso bei der Kapelle an der zwischen dem Johannisstein und Jonsberg zum Stern führenden Leipaer Straße. Dies bedeutete auch das Aus für die Gastronomie an der Grenze, die Bauden verfielen. Die am nordöstlichen Ortsausgang gestandene Kapelle Mariä Heimsuchung und sämtliche verlassenen Häuser, darunter das ehemalige Hotel Edelstein sowie die Gasthäuser Zur Deutschen Eiche und Zur Goldenen Krone wurden gesprengt. Im Zuge der Aufhebung des Okres Nemecké Jablonné wurde Valy 1948 dem Okres Nov Bor zugeordnet, seit 1960 gehört das Dorf zum Okres Ceská Lípa. Nach Verhandlungen zwischen der DDR und Stern überließ die tschechoslowakische Seite das frühere Berghotel Johannisstein am 1. Januar 1959 der Jugend der DDR für eine Nutzung als Jugendherberge Julius Fucík. Bis zum Prager Frühling hatte das Haus wieder Gäste und es erfolgten notdürftige Reparaturen. Als 1968 die Grenzen zur Tschechoslowakei erneut geschlossen wurden, wurde die Jugendherberge wieder geräumt. Die im Ortszentrum gelegene Kapelle Mariä Heimsuchung und das Gasthaus Zur Deutschen Eiche wurden ebenfalls abgerissen. Von 1981 bis 1990 war Valy nach Marenice eingemeindet. 1995 erfolgte die Öffnung von Grenzübergängen für Wanderer zwischen Valy und Hain bzw. Jonsdorf. Im Jahr 2011 wurde der Grenzübergang nach Jonsdorf auch für Pkws geöffnet.
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Das Licht fiel schräg durch die hohen Fenster der alten Imkerei. Es zerschnitt den Tanz der Staubpartikel in der schweren Luft. Der Geruch nach Wachs, Holz und einer süßen, fast betäubenden Blumenwürze lag über dem Raum. Draußen, jenseits der morschen Holzlatten, summte das Volk. Es war ein gleichmäßiges, surrendes Grundrauschen, das die Grenzen zwischen Drinnen und Draußen verwischte. Hier, in der abgelegenen Waldlichtung, war die Zeit eine andere Substanz. Sie hing dick wie frisch geschleuderter Honig und bewegte sich träge. Frieda spürte das Gewicht dieser Zeit in ihren Händen. Sie hielt das ledergebundene Buch ihrer Urgroßmutter. Die Seiten waren brüchig, die Tinte verblasst zu einem bräunlichen Grau. Es war kein Tagebuch im üblichen Sinne. Es handelte von Mustern, vom Flug der Bienen bei bestimmten Mondständen, von Liedern, die man dem Stock vorsummen sollte. Die letzte vollständige Eintragung war sechzig Jahre alt. Sie endete abrupt mitten im Satz. "Und wenn der Schwarm den alten Apfelbaum umkreist, nicht nach Westen zieht, sondern nach Osten, dann trägt er das Geheimnis der Königin in sich, dann muss man..." Dann nichts. Leere Seiten. Frieda hatte immer gedacht, es sei Metapher, eine verschroben poetische Ader der alten Dame. Bis zu diesem Morgen. Der Schwarm, der erste dieses außergewöhnlich warmen Frühlings, hatte den knorrigen Apfelbaum im verwilderten Garten umkreist. Er hatte gezögert, eine wirbelnde, braune Wolke, die das Sonnenlicht dämpfte. Dann war er davongezogen. Genau nach Osten. In den dunklen Tannenwald hinein, der das Anwesen seit Generationen umschloss. Ein Weg, den kein Schwarm ihrer Aufzeichnungen jemals genommen hatte. Ihr Blick fiel auf das einzige verbliebene Relikt im Regal. Eine kleine, gläserne Phiole, verschlossen mit einem verkrusteten Wachspfropfen. Darin ruhte eine winzige Menge einer bernsteinfarbenen, fast schwarzen Flüssigkeit. Kein Honig, den sie je gesehen hatte. Die Substanz schien das spärliche Licht zu schlucken. Ein handgezeichnetes Etikett trug nur ein Wort. "Wächter." Seit ihrer Ankunft, um das verfallene Anwesen zu verkaufen, hatte sie die Phiole nicht angerührt. Etwas verbot es ihr. Jetzt, mit dem Summen des abtrünnigen Schwarms noch in den Ohren und dem unvollendeten Satz der Urgroßmutter vor Augen, wusste sie, dass dies kein Zufall war. Der Wald rief nicht mit Geräuschen. Er rief mit einer Stille. Einer Stille, die tiefer war als die Abwesenheit von Lärm. Eine Stille, die das eigene Summen im Blut übertönte. Frieda steckte das Buch in ihre Jackentasche. Ihre Finger schlossen sich um die kalte Glasphiole. Was hatte der Schwarm mitgenommen? Welches Geheimnis trug die Königin? Und wovor, oder wofür, war der Inhalt der Phiole ein Wächter? Die Antworten lagen nicht in den staubigen Büchern. Sie lagen dort draußen, in der Richtung, in die der Schwarm geflogen war. In dem Wald, der alle Pfade zu verschlucken schien. Sie öffnete die schwere Tür der Imkerei. Das Summen war jetzt ein einzelner, ferner Ton, ein Faden aus Vibration, der sich ins Dunkel der Tannen spannte. Ein Faden, dem sie folgen musste. Ihr erster Schritt über die Schwelle fühlte sich an, als zerreiße er ein unsichtbares Gewebe. Die Stille hinter ihr war plötzlich absolut. Als warte das Haus darauf, ob sie zurückkehren würde, oder ob sie etwas anderes an ihrer Stelle zurückbringen würde.
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Wien präsentiert sich dem flüchtigen Blick als festliche Partitur aus barocker Pracht und walzerseliger Melancholie. Doch unter dieser wohlkomponierten Oberfläche pulsiert ein anderes, widerspenstiges Wien. Es ist eine Stadt aus zweiter Hand, ein faszinierendes Palimpsest, auf dem jede Epoche versucht hat, die Spuren der vorherigen zu überschreiben. Dort, im Schatten der kaiserlichen Paläste, verläuft ein unsichtbarer Pfad. Er folgt keinem Reiseführer, sondern einer Handschrift aus Stahl, Granit und revolutionärer Absicht. Wer ihn betritt, begibt sich nicht auf einen touristischen Spaziergang, sondern auf eine Detektivreise in das verborgene Nervensystem der Metropole. Die entscheidenden Hinweise liegen nicht in Archivdokumenten, sondern im Gefüge eines Mauerwerks, im kalten Glanz einer Aluminiumniete, im gnadenlosen Fall des Lichts in einer Halle, die nichts zu verbergen beansprucht. Es ist die Suche nach dem Geist eines Mannes, der die gesamte Lüge seiner Zeit beim Namen nannte und eine neue, unbequeme Wahrheit aus dem Boden stampfen wollte. Diese Reise führt in den urbanen Untergrund, zu Orten des Transits und der anonymen Begegnung, wo Architektur zur demokratischen Geste wird. Sie führt in tempelgleiche Hallen, die dem heiligen Ernst des Geldes gewidmet sind, und auf abgelegene Hügel, wo die Form selbst zur Therapie wird. Der Suchende steht plötzlich auf Brücken zwischen den Welten, buchstäblich und im Geiste, und spürt den kalten Wind der Gegenwart, der die alten Debatten um Fortschritt und Bewahrung unvermindert weiter treibt. Was beginnt als ästhetische Spurensuche, wird unversehens zu einer existenziellen Befragung: Wie viel Revolution verträgt das Erbe? Wie viel Wahrheit erträgt unser Auge? Und was bleibt von einem Traum, der nur zur Hälfte geträumt wurde? Die Stadt gibt ihre Antworten nicht laut. Sie sind eingraviert in die Fassaden, eingelassen in den Boden, versteckt in der alltäglichen Nutzung von Türgriffen und Geländern. Am Ende steht man an der Nahtstelle zwischen dem Glanz der Vergangenheit und der nüchternen Klarheit einer verhinderten Zukunft. Man lauscht. Und vielleicht, nur vielleicht, hört man im Rauschen des Flusses und im Echo der Schritte den leisen, unvollendeten Satz, den ein Visionär vor langer Zeit begann und den die Stadt bis heute weiterschreibt. Wirst du ihn zu Ende denken können?
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ist es wert! Hast ihn bestechen wollen. Er ist die Dummheit selbst! Hast ihn gleich bezahlen wollen. Der Kerl verdiente, gehängt zu werden! Vielleicht wären deine Wünsche zu erfüllen, meinte der Kommandant mit schlauer Miene. Infolge des Weingenusses und vor Erwartung der hoffentlichen Beute strahlte sein Angesicht. Wie? zuckte der Makredsch auf. Sprichst du im Ernste? Ja. Du willst mit mir handeln? Ja. Wie viel wollt ihr haben? Wie viel hast du bei dir? Mutesselim, ich brauche Reisegeld! Wir werden so billig sein, es dir zu lassen. Gut, so wollen wir verhandeln. Aber nicht in diesem Loche! Wo sonst? In einem Raume, der für Menschen, nicht aber für Ratten ist. So komm herauf! Gebt mir die Hand! Selim Agha, thue es! meinte der Kommandant, der seinem Gleichgewichte nicht zu trauen schien. Dem Agha aber kam ganz dasselbe Bedenken, denn er gab mir einen Stoß in die Seite und ermahnte mich: Effendi, thue du es! In den letzten Zeiten des Osmanischen Reiches wurden viele Studenten und Staatsmänner zum Studium und zu Lehrgängen nach Europa geschickt. Manche von denen ließen sich täuschen und wurden zu Freimaurern. Denjenigen, die Naturwissenschaft und Technik studieren sollten, lehrte man Methoden und Techniken, um den Islam und das Osmanische Reich zu zerstören. Noch viel schlimmer sei es gewesen, antwortet ihm sein Freund. Unter denjenigen, die dem Reich und den Muslimen die größten Schäden zufügten, war Mustafa Reschid Pascha. Während er in London war, wurde er als ein hartnäckiger, radikaler und heimtückischer Feind gegen den Islam herangebildet. Er arbeitete mit den schottischen Freimaurern Hand in Hand. Im Jahr 1905 reisen PVD und HH inkognito durch Marokko. Aus Geldnot bestellt der Sultan den reichen Nathan zu sich. Sultan Machmud Han, der seinen Verrat festgestellt hatte, erließ für ihn einen Todesbefehl. Da er aber starb, wurde der Befehl nicht ausgeführt. Nach dem Tod des Sultans kehrten Reschid Pascha und seine Freunde nach Istanbul zurück und vollbrachten dem Islam und den Muslimen die größten Schäden.
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Noch weckst du, muntres Licht den Müden zur Arbeit flößest fröhliches Leben mir ein – aber du lockst mich von der Erinnerung moosigem Denkmal nicht. Gern will ich die fleißigen Hände rühren, überall umschaun, wo du mich brauchst rühmen deines Glanzes volle Pracht unverdroßen verfolgen deines künstlichen Werks schönen Zusammenhang gern betrachten deiner gewaltigen, leuchtenden Uhr sinnvollen Gang ergründen der Kräfte Ebenmaß und die Regeln des Wunderspiels unzähliger Räume und ihrer Zeiten. Aber getreu der Nacht bleibt mein geheimes Herz, und der schaffenden Liebe, ihrer Tochter. Von allen kurfürstlichen Gebäuden unter der Schösserei u. im Hahnewalde, die nach Beschaffenheit derselben Zeit schön waren, wurden Aschehaufen. Von der Stadt aber, in- u. außerhalb der Ringmauer, blieb nichts übrig, als das Crucifix auf dem Kirchhofe, so Gott auch diesmal erhalten, ferner des Wildpretwärters Haus am Kurfürstlichen Tiergarten, die kleine Begräbniskirche u. dazu noch eine niedrige Hütte am Altstädter Wege. Der Feind, welcher gute Beute gemacht u. unter anderem 186 Stück Pferde u. Vieh mitgenommen, sahe von ferne zu u. dachte, das ganze Schloß würde daraufgehen u. die Leute in demselben entweder verderben oder herausfallen müssen. Aber was die Gottlosen gerne wollten, ist verdorben und verloren. Das Gebet derer, die im freien Felde herumgejagt, in Sträuchern beschädigt u. ausgeplündert oder sonst in Ängsten waren, drang durch die Wolken zum himmlischen Vater. Gott erhörte das Seufzen u. Weinen derer, die in der Burgkapelle auf den Knieen lagen u. die Hände emporhoben. Er ließ wohlgeraten die Arbeit der munteren Weiber, die aus dem tiefen Brunnen (denn das Röhrwasser der künstlichen Wasserleitung hatten die Feinde zerstört und abgeschnitten) Wasser zum Löschen trugen, u. der Männer, die Wasser ins Feuer gossen. Sie wird versuchen, uns zu sagen, wie wir besser sein können, wie wir die Dinge wieder besser machen können, oder sie wird uns belehren. Wir sind hilflos, und die Lektion ist so offensichtlich, dass sie oft vergessen wird, denn die Vergangenheit ist kein schöner Ort.
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