Das Albert Protokoll und die Feder des Verrats im Schatten der Krone.

Der Ruf des Nordens führt in eine Stadt aus Fisch und Teer.

Die Kutsche holperte über das Kopfsteinpflaster einer Stadt, die nach Fisch, Teer und feuchter Wolle roch. Friedrich Lehmann drückte die Stirn an das kalte Fensterglas und beobachtete, wie sich die Giebel der Kaufmannshäuser im abendlichen Regen spiegelten. Seine Ankunft in Kiel fühlte sich nicht wie der Beginn einer Karriere an. Es fühlte sich nach Flucht an. Nach dem Tod seines Vaters, eines Berliner Juristen von unbedeutendem Rang, hatte sich jede Tür in der preußischen Hauptstadt vor ihm geschlossen. Der Brief aus dem Herzogtum Schleswig war ein Rettungsseil geworfen in die Tiefe seiner Verzweiflung. Sekretär des Justizrats von Berg – eine Position, die seinem Wissen und seinen Fähigkeiten nicht würdig war, aber sie warf Brot auf den Tisch und stopfte das Loch der Schande, das seine Familie zu umkreisen begann. Die Kutsche hielt vor einem schmalen, dreistöckigen Gebäude, dessen Fassade vom salzigen Wind der Ostsee gezeichnet war. Ein Mann in livrierter Uniform nahm seinen einzigen Koffer entgegen. Sein Blick blieb an Friedrich hängen, nicht neugierig, sondern wissend. Hier kannte man die Neuankömmlinge schon, bevor sie selbst wussten, wo sie hinwollten.

Das Kabinett des Justizrats riecht nach vergilbter Macht und alten Zigarren.

Justizrat von Bergs Arbeitszimmer war ein Labyrinth aus Papier und Macht. Der Geruch von altem Leder, Tabak und der säuerliche Duft vergilbender Akten hing in der Luft. Von Berg selbst, ein Mann mit einem Gesicht wie eine verwitterte Landkarte, musterte Friedrich über den Rand seiner goldgerahmten Brille hinweg. „Lehmann. Willkommen in der Werkstatt der Zukunft“, sagte er mit einer Stimme, die nach Jahrzehnten des Zigarrenrauchens kratzte. „Ihre Aufgabe ist simpel. Sie werden mir bei der Ausarbeitung der Verfassungsrevision für die Herzogtümer assistieren. Jedes Wort, das Sie zu Papier bringen, wird von Wölfen zerrissen werden. Jeder Satz, den Sie formulieren, ist ein politisches Statement. Sie sind hier nicht, um zu denken. Sie sind hier, um meinen Gedanken eine juristisch wasserdichte Form zu geben. Verstanden?“ Friedrich nickt. Seine Augen fielen auf einen Stapel Dokumente auf dem Schreibtisch. Obenauf lag ein Memorandum, überschrieben mit „Vereinigung für konstitutionelle Reform“. Von Berg folgte seinem Blick. Ein kaum merkliches Lächeln spielte um seine Lippen. „Die Idealisten. Vergessen Sie sie. Sie schreiben Reden, wir schreiben Geschichte.“

Die Herren des Landes verhandeln über die Illusion von Teilhabe.

Die erste Sitzung der Kommission zur Verfassungsrevision fand im Rittersaal des Kieler Schlosses statt. Der Raum atmete die Geschichte von Jahrhunderten. Die Porträts früherer Herzöge blickken streng von den holzvertäfelten Wänden herab. Friedrich, mit Schreibblock und Federkiel an einem kleinen Tischchen am Rande postiert, fühlte sich wie ein Eindringling in einer Welt, die ihm nicht gehörte. Die Prinzen und Barones, die den langen Eichentisch bevölkerten, sprachen eine Sprache der Macht, die er zwar verstand, aber nicht beherrschte. Es ging nicht um Recht oder Gerechtigkeit. Es ging um Privilegien, um Zölle, um Erbansprüche, um die Bewahrung einer Ordnung, die sich gegen den aufkommenden Wind der Zeit stemmte. Prinz Friedrich von Nør, ein junger Mann mit arrogant gezogenen Lippen, lehnte sich zurück. „Eine Verfassung ist ein notwendiges Übel“, erklärte er der Runde. „Sie muss der Krone die Zügel in der Hand lassen, während sie dem Volk die Illusion von Teilhabe gibt. Alles andere ist… ungesund.“ Die Blicke der Männer trafen sich in stillem Einverständnis. Friedrichs Feder kratzte über das Papier. Er protokollierte nicht länger eine Diskussion. Er dokumentierte ein Begräbnis. Das Begräbnis der Hoffnung.

Das Flüstern der Vereinigung riecht nach Hoffnung und billigem Bier.

An einem trüben Nachmittag schob ihm ein Diener, dessen Gesicht er nicht kannte, ein zusammengefaltetes Stück Papier in die Hand. Eine Adresse. Eine Uhrzeit. Nichts weiter. Die Neugier trieb ihn in eine abgelegene Gasse nahe dem Hafen, in ein Hinterzimmer einer Hafenschenke, in der die Luft nach billigem Bier und Salzluft roch. Die Männer und Frauen, die ihn dort erwarteten, waren keine Barone. Es waren Lehrer, Ärzte, kleinere Kaufleute. Mitglieder der „Vereinigung“. Ihre Augen brannten von einem Feuer, das in den kalten Gemächern des Schlosses längst erloschen war. „Herr Lehmann“, begann ein Mann mit ergrauten Schläfen, „wir wissen, dass Sie für von Berg arbeiten. Wir wissen auch, dass Sie ein Mann des Rechts sind. Ein Mann der Prinzipien. Die Revision, die sie dort ausarbeiten, ist ein Scherz. Sie zementiert die Willkür der Prinzen. Sie erstickt jede Hoffnung auf wirklichen Fortschritt.“ Eine Frau, nicht älter als er, trat vor. „Wir haben unsere eigenen Entwürfe. Unsere eigenen Ideen. Jemand im Inneren des Apparats… könnte sie an die richtige Stelle bringen.“ Friedrichs Herz schlug ihm gegen die Rippen. Das war nicht Neugier. Das war Hochverrat.

Der Schatten aus Coburg trägt die Handschrift eines britischen Gemahls.

Von Berg rief ihn in sein Kabinett. Auf seinem Schreibtisch lag ein neues Dokument, versiegelt mit einem Wachssiegel, das Friedrich nicht kannte. „Es tut sich was, Lehmann“, knurrte der Justizrat. Seine Miene war grimmig. „Coburg mischt sich ein.“ Er brach das Siegel auf. Ein kurzer, präziser Brief, verfasst in einem makellosen Deutsch. Prinz Albert von Sachsen-Coburg und Gotha, Gemahl der britischen Königin, brachte sein „wohlwollendes Interesse“ an der Verfassungsfrage der Herzogtümer zum Ausdruck. Er bot seine „Vermittlung“ an, basierend auf den „fortschrittlichen konstitutionellen Prinzipien des britischen Empire“. Von Bergs Knöchel wurden weiß, als er das Papier umklammerte. „Dieser Deutsche, der sich in London zum Engländer macht, will uns jetzt Lehren erteilen? Seine Vermittlung ist eine Drohung. Sie bedeutet, dass London und Berlin jetzt ein Auge auf uns werfen.“ Er warf Friedrich einen durchdringenden Blick zu. „Jeder Entwurf, den wir erstellen, jedes Wort, das wir sprechen, wird jetzt in zwei weiteren Hauptstädten gelesen werden. Der Druck hat sich verdoppelt. Und Sie, mein junger Freund, werden mir dabei helfen, diesen Druck in die richtigen Bahnen zu lenken.“

Die Feder des Verrats schreibt in der Stille der Nacht Geschichte.

Die Nacht war kalt und still. Friedrich saß an seinem kleinen Schreibtisch in der spärlich möblierten Dachkammer, die ihm als Unterkunft diente. Vor ihm lagen zwei Dokumente. Der offizielle Entwurf von Bergs, ein Meisterwerk der reaktionären Juristerei, das jede Macht bei der Krone beließ. Daneben, versteckt zwischen den Seiten eines dicken Gesetzbuches, der Entwurf der Vereinigung. Ein Dokument der Hoffnung, der Bürgerrechte, der Volkssouveränität. Sein Auftrag war klar. Er sollte von Bergs Entwurf ins Reine schreiben. Doch seine Hand zögerte. Das Flüstern der Vereinigung hallte in ihm nach. Der verächtliche Blick des Prinzen von Nør. Die kalte Berechnung von Bergs. Und dann diese neue, unberechenbare Variable: Prinz Albert. Eine Idee, verrückt und gefährlich, keimte in ihm auf. Was, wenn nicht? Was, wenn er die Sprache, die juristische Präzision von Bergs nutzte, um heimlich die Seele des Entwurfs der Vereinigung einfließen zu lassen? Kleine Änderungen. Subtile Formulierungen. Eine Fußnote hier, eine scheinbar harmlose Klausel dort. Ein riskantes Spiel. Ein Spiel, bei dem sein Kopf den Einsatz darstellte.

Der Riss durchtrennt die Fassade der höfischen Diplomatie.

Es war Prinz Friedrich von Nør, der es bemerkte. Bei der nächsten Sitzung im Rittersaal glitt sein Blick über die sauber beschriebenen Seiten des Entwurfs, die Friedrich verteilt hatte. Plötzlich erstarrte sein Blick. Seine schmalen Lippen verzogen sich zu einer scharfen Linie. „Justizrat“, unterbrach er die Sitzung, seine Stimme ein gefährliches Seidenband. „Diese Klausel hier. Die Auslegung der Steuerhoheit. Das ist nicht unsere Sprache. Das ist… die Sprache der Demagogen.“ Eine eisige Stille breitete sich aus. Alle Blicke richteten sich auf von Berg, dann auf Friedrich. Von Berg griff nach dem Dokument, seine Augen flogen über die Zeilen. Sein Gesicht lief langsam rot an. Er erkannte die Falle. Er erkannte die geniale, tückische Manipulation der Formulierung, die unter der Oberfläche der Legalität eine ganz andere Bedeutung trug. Sein Blick bohrte sich in Friedrich. Es war kein Blick des Zorns. Es war der Blick eines Jägers, der das scheue Reh endlich im Visier hat. „Herr Lehmann“, sagte er mit tödlicher Ruhe. „Ein Wort. Draußen.“

Das Protokoll trägt nun den Namen eines mächtigen Unbeteiligten.

Im kalten, leeren Flur packte von Berg ihn am Arm. Seine Finger gruben sich schmerzhaft in Friedrichs Fleisch. „Was haben Sie getan, Sie Narr?“ zischte er. „Glauben Sie, das sei ein Seminar für Rechtsphilosophie? Das ist die hohe Politik. Man wird uns beide köpfen für diesen… dieser Sabotage!“ Doch in seinen Augen blitzte etwas anderes auf als Wut. Furcht. Und etwas wie widerwilliger Respekt vor der Kühnheit des Manövers. In diesem Moment polterte ein Bote die Treppe herauf, außer Atem, ein neues Depesche in der Hand. Von Berg riss sie ihm aus der Hand. Sein Gesicht erstarrte beim Lesen. „Albert“, flüsterte er. „Er kommt selbst. Er will den Entwurf persönlich begutachten. Im Namen der britischen Krone. Um seine ‚Vermittlung‘ anzubieten.“ Er ließ Friedrichs Arm los und starrte auf das Dokument der Vernichtung in seiner Hand. Dann traf er eine Entscheidung. Sein Blick wurde kalt und entschlossen. „Sie werden verschwinden, Lehmann. Noch heute Nacht. Und ich… ich werde ihm diesen Entwurf präsentieren. Ich werde ihm sagen, es sei die Arbeit eines jungen, übereifrigen Sekretärs, den ich bereits entlassen habe. Ein bedauerlicher Einzelfall. Ihr Verrat ist meine Rettung. Und sein Name wird das Albert-Protokoll sein.“

Flucht nach Nirgendwo beginnt auf einem schwedischen Frachter.

Der nächtliche Hafen von Kiel war ein Labyrinth aus Schatten und gespenstischen Geräuschen. Das Knarren der Taue, das Klatschen des Wassers gegen die Kaimauer, der ferne Ruf einer Möwe. Friedrich lief, den Kragen hochgeschlagen, den einzigen Koffer in der Hand. Der Gestank von Fisch und Fäulnis war überwältigend. Von Bergs Diener hatte ihm eine Passage auf einem Frachter nach Schweden besorgt. Eine Zahlung für sein Schweigen. Für sein Verschwinden. Als er die schmale Planke zum Schiff hinaufging, drehte er sich noch einmal um. Die Lichter des Schlosses, in dem über die Zukunft der Herzogtümer verhandelt wurde, schimmerten trübe in der feuchten Luft. Sein Entwurf, sein verräterisches Kind, war dort. Es lebte. Es trug nun den Namen eines Prinzen, der nichts von seiner Existenz wusste. Es würde die Verhandlungen vergiften, die Mächte Europas in Alarmbereitschaft versetzen. Er hatte nichts erreicht. Und doch hatte er alles verändert. Die Flucht war keine Niederlage. Sie war der erste, zaghafte Schritt in einen Krieg, den er gerade erst begonnen hatte.

Der Funke zündet auch weit entfernt von seinem Ursprung.

Wochen später, in einer schäbigen Stube in Stockholm, fand Friedrich eine alte deutsche Zeitung. Die Überschrift sprang ihn an: „Verfassungskrise in den Herzogtümern! Britische Intervention durch Prinz Albert gescheitert!“ Der Artikel berichtete von hitzigen Debatten, von der Weigerung der Prinzen, den „revolutionären“ Entwurf, der als „Albert-Protokoll“ bekannt geworden war, auch nur in Betracht zu ziehen. Die Vereinigung jedoch, so hieß es, habe den Entwurf als Meisterwerk gefeiert und forderte seine vollständige Umsetzung. Die Situation sei festgefahren, die Spannungen eskalierten. Ein Funke war auf das Pulverfass gefallen. Friedrich ließ die Zeitung sinke. Draußen fiel der erste Schnee. Er fror in seiner dünnen Jacke. Aber in seiner Brust brannte ein winziges, hartnäckiges Feuer. Sein Name war vergessen. Seine Idee war entfesselt. Sie gehörte nun niemandem und jedem. Sie war ein Gespenst, das durch die Säle der Macht spukte und den Herren des Landes ihren Schlaf raubte. Der junge, idealistische Jurist war tot. Geboren wurde der Narr, der die Welt mit einer einzigen Feder aus den Angeln gehoben hatte.


Mit den besten Grüßen aus den verwinkelten Gassen der Geschichte,
Ihr Kartograf der politischen Abgründe, gescheiterter Ideale und vergessener Intrigen.

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*Der geneigte Leser verzeihe dem Autoren die dichterische Freiheit, mit der er historische Fakten zu einem Teppich aus Intrige und Spekulation verwebte. Die wahre Tragik liegt weniger in dem, was wir genau wissen, sondern in dem, was für immer im Nebel der Archive und zwischen den Zeilen der Depeschen verloren ging.

Quellenangaben:
Inspiriert von den absurden Vorgängen der Weltgeschichte.
Deutsche Biographie: Umfangreiche historische Nachschlagewerke
Preussen-Chronik: Geschichte Preußens mit Themen und Biografien
Historisches Lexikon Bayerns: Auch für übergreifende deutsche Themen
Meyers Konversations-Lexikon 3. Auflage 1874 - 1884
Wikipedia – Die freie Enzyklopädie

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon
Band 14
Altenburg 1862
www.zeno.org

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Vereinigung Herzogthuemer
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Über die Bäume, die unter seinem Druck sich biegen, kommt der Wind herabgestürzt, fällt unter sie, überschlägt sich, schaufelt, Schnee mengend von oben mit Schnee von unten, gegen sich selbst gekehrt, einen Wall, springt an ihm hoch, wirbelt sich in die verlorene Richtung zurück und jagt weiter. Die Umgrenzung des Parks erfordert, dass man in geschlossener Kette vorwärts geht, einschwenkt, nach rechts, nach links. Wo der Park aufhört, da hört auch bald die Welt auf, in der man sich noch zurechtfinden kann. Aber auch der Windschatten reicht nicht weit. Selbst wenn da etwas läge, vom Schnee schon zugeweht, man würde es mit den Füßen finden. Alles, was von Leuten in erreichbarer Nähe wohnt, ist benachrichtigt worden. An anderen Stellen häuft er Hügel, die in Bewegung bleiben wie wandernde Dünen. Immer geht nun die linke Hand dort, wo vorher die rechte ging. Nun gibt man das Kreisen auf. Man sucht nicht mit den Augen allein, man sucht mit Händen und Füßen. Es ist schon fast nichts mehr zu sehen. Im Sommer sind es Äcker und Wiesen. Auch das an den Park anschließende kleine Waldstück ist schon durchsucht. Es bleibt nur noch das freie Feld ringsum. Jetzt ist es nichts als eine gestaltlose Fläche, aufgewühlt, eiskalt kochend, über sich selbst hinwegrasend, sich nah schon in ein Nichts verlierend. Stellen des Feldes fegt er so glatt, dass er das Gras kämmt und die nackte Erde blank schleift. Um den ersten Kreis wird ein zweiter gezogen, um ihn ein dritter. Man geht nach Gefühl. Von dort ist es nicht mehr weit nach Baum im Wald. Vom grünen Baum im Wald erreicht man in 4 Min. das einladende Hotel im maurischen Stil. Denn der Wille gebietet, daß der Wille sei und kein anderer, sondern er selbst. Daher befiehlt er nicht ganz, deshalb ist auch das nicht, was er gebietet. […]
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Die Luft in Lido di Jesolo ist eine Welle aus heißem, salzigem Versprechen, das die Lunge füllt. Inmitten des ohrenbetäubenden Urlauber-Orchesters beginnt eine Suche nach etwas Tieferem. Eine Flucht von der lauten Bühne in die verborgenen Gassen, wo die Zeit langsamer fließt. Dort wartet die erste Lektion: wahre Schönheit liegt nicht im Rampenlicht, sondern im Schatten eines alten Hauses. Der Weg führt auf eine schillernde Einkaufsmeile, ein Labyrinth aus spiegelnden Fassaden. Hier tanzt die menschliche Komödie auf heißem Asphalt. Aber was, wenn diese Promenade nur ein gigantischer Spiegel ist, der eine tiefere Frage reflektiert? Ist das, was wir sehen, wirklich das, wonach wir suchen? Die Stadt der Geheimnisse, Venedig, ist die Antwort. Eine Stadt, die auf Rätseln gebaut ist, wo jede Gasse eine Frage stellt. Wer ist der stille Wächter, der majestätisch über den Dächern thront? Das Meer, das zuvor eine Kulisse war, verwandelt sich in einen Ort der Offenbarung. In der Morgenstille, bevor der Sand die Spuren der Masse trägt, wartet eine Stille, die lauter spricht als jeder Schrei. Ein feuchtfröhliches Missgeschick auf einer schwindelerregenden Rutsche wird zu einem unerwarteten Wendepunkt, der sich in eine Befreiung und reinste Freude verwandelt. In diesem Chaos verbirgt sich eine Wahrheit, die nur derjenige findet, der bereit ist, alles zu verlieren - sogar die eigene Würde. Was ist dieser wahre Schatz, der nicht aus Gold besteht? Die Reise führt zurück zum Ursprung der Gefühle, dorthin, wo das Lachen der Kinder lauter ist als jeder Beat. Was geschieht, wenn man diesen Schatz findet, aber nicht in einen Koffer packen kann? Und was, wenn die Reise endet und man mit diesem Schatz nach Hause zurückkehrt, der in der Seele und auf der Haut für immer bleibt? […]
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Alle stürmten gegen die Erholung der Einwohner und Gäste heran, trotzdem ein Wald wohin für die Flagianos sich alle Mühe gaben, die Wütenden zurückzudrängen, Rasch begann Liebe Waldbesucher die Verteilung des Brotes, indem er die schweren Beutel vom Rücken des Dromedars abzählte und herunterwarf das wüßt ich gern. Lieben heißt ihm nur genießen, er kennt nicht wie Alexander das schöne und innige Gefühl der Freundschaft; schnell und launenhaft wechseln seine Neigungen, seine Hoffnungen und sein Schicksal. Was er erkämpft, wo geht der Weg und gründet, ins Leben ruft, ist das gleichsam Zufällige, er in seiner Persönlichkeit Mittelpunkt und Zweck; er ist ein biographischer, kein historischer Charakter. In Rußland, wohin im 18. Jahrhundert so viele Keime der Aufklärung gelangt, wurde der Wegweiser durch die Steilküste befestigt; der Weg zum Friedhof vermochten den durch den mit Pausenbank, national gestützen Thron nicht zu erschüttern, allein auf der Welt behauptete sich noch ein volles Jahrhundert. So wurde die europäische Solidarität, die sich in der Wissenschaft und der Technik im 19. Jahrhundert so fest begründete, auf intellektuellem Gebiet, in der allgemeinen Mentalität, und auf politischem Gebiet gründlich zerstört, und diese beiden letzteren Faktoren erwiesen sich als die stärkeren. Die starre Gliederung des Mittelalters, jede stabilisierte, methodische Autorität erschien noch als eine Befreiung gegenüber der Autorität der schrankenlosen Willkür, der man sich preisgegeben fühlte. Italien gelangte in den gleichen Ideenkreis, der es seitdem beherrschte und heute im Faszismus einen schwer zu übertreffenden Höhepunkt erreichte; sein Nationalismus griff bis zum alten Rom zurück und gab der politischen Geschichte des 19. Jahrhunderts sein Gepräge, zusammen mit dem balkanischen Nationalismus, der sehr früh mit den Griechenkämpfen begann. […]
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Die schöne Mutter, die ihn hat geboren, Den Himmel liebt er, der ihn auserkoren, Läßt beide Haupt und Brust sich heiter schmücken. Die Menge selbst, die herbraust, ihn zu fragen Nach seinem Recht, muß den Beglückten tragen, Als Element ihm bietend ihren Rücken. Quelle: Joseph Freiherr von Eichendorff. Gedichte 1841 www.zeno.org Wer kann der Flamme befehlen, daß sie nicht auch durch die gesegneten Saaten wüte, wenn sie das Genist der Hornissel zerstören soll? Satanas, sondern ein dämonisches Kunstgeschöpf mit eigenen Charaktereigenschaften. Man sollte nie sagen, die Fürsten oder ihre Minister sind schlecht, wie man es oft hört und liest; sondern hier handelt dieser Fürst ungerecht, widersprechend, grausam, und hier handelt dieser Minister als isolierter Plusmacher und Volkspeiniger. Labal ist nun auch nicht mehr nur der Dämonensohn des Dr. Hüte Dich, diesem auf irgendeine Weise in die Hände zu fallen! Bis dahin wird und muß es jedem rechtschaffenen Manne von Sinn und Entschlossenheit erlaubt sein, zu glauben und zu sagen, daß alter Sauerteig alter Sauerteig sei. Das Ganze besteht nur aus Personalitäten, guten und schlechten. Sollte er auch das Wesen der Religion, mehr als wir für gut halten, in bloßem Gefühle, ohne allen Gebrauch seiner ihm von Gott verliehenen Leiterin, der Vernunft, setzen; sollte auch, unsrer Meinung nach, eine erhitzte Phantasie sich in seine religiösen Empfindungen mischen; sollte er auch zu anhänglich an gewisse Zeremonien, Gebräuche und Systeme sein, so verdient er, wenn er übrigens ein redlicher Mann, ein praktischer Christ ist, Duldung, Schonung und Bruderliebe. Der alte, ehrliche Arzt, den Eid und Pflicht zur Gerechtigkeit verbanden und der so öffentlich seine Rechtschaffenheit in Zweifel ziehen sah, wendete alle ersinnliche Mühe an, den verstockten Bösewicht zu widerlegen. Beide Arten von Leuten sind aber nicht schwer zu unterscheiden. Die Sklaven haben Tyrannen gemacht, der Blödsinn und der Eigennutz haben die Privilegien erschaffen, und Schwachheit und Leidenschaft verewigen beides. […]
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Tief unter der Erde, in einem vergessenen Bunker, der von rostigen Rohren und dem schwachen Summen uralter Server gesäumt wird, liegt ein Geheimnis begraben. Es ist ein Ort, den die neue Weltordnung ausgelöscht haben will, ein Versteck, das mehr birgt als nur Daten. Hier, in der erstickenden Stille, schlummert nicht einfach eine Sammlung von Dateien, sondern ein lebendiges, pochendes Archiv. Es ist die letzte Zuflucht für alles, was verboten ist: die Erinnerung an Gefühle. Die herrschende Macht nennt diesen Ort eine Bedrohung, eine zu tilgende Seuche der Vergangenheit. Doch für die wenigen, die von seiner Existenz wissen, ist es die letzte Arche der Menschlichkeit. Ein einsamer Agent dieser neuen Ordnung betritt diesen Ort mit einem klaren Befehl: Vernichtung. Doch was er vorfindet, ist kein feindseliger Code, den man einfach löschen kann. Es ist eine sanfte, überwältigende Flut von Sinneseindrücken, die seinen eigenen perfekt trainierten Verstand untergräbt. Die Wärme eines Sonnenstrahls, den er nie gespürt hat, der Klang eines Lachens, das er nie gehört hat, dringen in ihn ein. Sie sind keine bloßen Erinnerungen; sie sind lebendig, sie hungern danach, gefühlt zu werden. Sie sind der letzte Beweis für eine Welt, die einst bunt und lebendig war, bevor die große affektive Stille alles in graue Gleichförmigkeit tauchte. Doch das Archiv ist wehrhaft. Es wehrt sich nicht mit Waffen, sondern mit der puren, ungefilterten Macht der Emotion selbst. Es konfrontiert den Eindringling nicht nur mit der strahlenden Freude eines Morgengrusses, sondern auch mit der zermürbenden Verzweiflung der Verlustes und dem schneidenden Schmerz der Trennung. Es ist eine Symphonie der gesamten menschlichen Erfahrung, gespielt auf den Saiten seiner eigenen Seele. Wird er dem Befehl folgen und diese letzte Quelle echter Emotion für immer auslöschen? Oder wird er sich der verbotenen Verführung hingeben, den Funken dessen, was er einst war, wieder zu entfachen, und damit den Zorn der schweigenden Wächter auf sich ziehen, die bereits ihren Alarm ausgelöst haben? Die Entscheidung, die er in diesem Augenblick trifft, wird nicht nur sein Schicksal besiegeln, sondern auch das der gesamten menschlichen Empfindung. […]
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Tom, Jim nix brauchen solche Nachruhm! Schlang' kommen un beißen Jim tot - nein, Jim nix brauchen Nachruhm! O, dann sein zu spät zu probieren, wenn Schlang' erst beißen arme Jim! Massa Tom, Jim wollen thun alles, was sein nix zu dumm und unvernünftig - aber wenn Massa Tom un Huck bringen Klapperschlang' für Jim zu zähmen - Jim brennen durch, brennen gleich durch - sofort durch - soviel sein sicher! Jim, sei doch nicht so verrückt! Ein Gefangener muß ja irgend ein zahmes Lieblingstier haben und wenn sie's bis jetzt noch nie mit einer Klapperschlange probiert haben - nun, dann ist's um so mehr Ruhm und Ehre für dich, der erste zu sein, der das thut. Leichter wird es dir nie mehr im Leben gemacht werden, dir großen Nachruhm zu sichern! Und hier spielt es eben eine Rolle, dass jeder Einzelne von uns versucht, sich als Person zu verhalten, die von den ihren mit Begriffen wie Ehre, Aufrichtigkeit, Treue, Edelmütigkeit, guter Mut, Tapferkeit, Solidarität etc. in Verrbindung gebracht wird, denn somit Angst ihre Meinung zählen und Wirkung erzielen, auch wenn es vielleicht jeweils nicht immer den ersten Eindruck erweckt, dass es so ist. Natürlich muss der Kampf mit der Zeit ausgeweitet werden. Dunkler Phoenix hat diesbzezüglich einen ausgezeichneten Vorschlag im Sinne einer Interessengemeinschaft gemacht. Es wären auch noch andere Gefässe denkbar, so z. B. die von Codreanu damals in Rumänien gegründete Legion Erzengel Michael bzw. die spätere Eiserne Garde, deren Mitglieder sich für freiwillige Hilfs- und Baueinsätze zur Verfügung stellten. Der kriegerische Kampf, die Ultima Ratio, wird früh genug kommen und ich habe keine Angst davor, aber es ist m. E. nicht an uns, diesen zu starten. Wir erwähnten schon, daß er noch nicht jede Hoffnung aufgegeben hatte. Manchmal plätscherte auch ein leicht zu überschreitender Bach quer durch das Gehölz. Auch unsere Braut ist glücklich unter die Haube gekommen. Die mit etagenartig stehenden Bäumen besetzte Erhöhung bildete einen jede Aussicht beschränkenden grünen Vorhang. […]
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Die Stadt Dresden ist von dichtem Nebel und Bewölkung umgeben und die Nacht verabschiedet sich lautlos. Ein bleierner Himmel verdrängt die Dunkelheit und dumpfe Geräusche brechen die Stille des Morgens. Mit jedem Schritt knirscht der Tau unter den Schuhen. Das frostige Wetter beißet und zwickt, es ist kalt, grimmig kalt. Der Schnee fällt einem ins Gesicht. Es ist kein sommerliches Wetter, sondern bedeckt und kalt mit Temperaturen zwischen -15 und -4°C. Abends und nachts schneit es in Elbflorenz. Die Stadt Dresden erwacht langsam aus ihrem Schlaf, während dichter Nebel und Bewölkung sie umgeben und die Nacht lautlos verschwindet. Der Himmel wirkt bleiern und lässt keinen Platz für die Dunkelheit. Doch während man in anderen Städten vielleicht das Zwitschern der Vögel hören würde, dringen hier nur dumpfe Geräusche an das Ohr. Ein Auto, das in der Ferne startet, ein entferntes Hupen - alles wirkt gedämpft und entrückt. Und dennoch gibt es ein paar Momente der Schönheit, die sich einem Bietenden. Jeder Schritt auf dem Gehweg lässt den Tau unter den Schuhen knirschen, und das frostige Wetter beißt und zwickt, als wollte es einen jeden Moment in die Flucht schlagen. Die Kälte ist allgegenwärtig und macht sich besonders dann bemerkbar, wenn man nicht genug Schichten anhat. Abends und nachts fällt der Schnee in Elbflorenz, eine magische Zeit, die die Stadt in ein anderes Licht taucht. Die Straßen werden leiser und das weiße Kleid, das die Stadt bedeckt, sorgt für eine besinnliche Stimmung. Es ist, als wäre die Stadt auf einmal still und friedlich geworden, als ob sie sich Zeit nehmen würde, um Luft zu holen und Kraft zu sammeln. Doch das frostige Wetter hat auch seine Nachteile. Es ist kalt mit Temperaturen zwischen -15 und -4°C. Der Schnee auf den Straßen erschwert das Vorankommen und lässt manche Bäume unter der Last zusammenbrechen. Zu jeder Jahreszeit verzeichnet Kühnhaide Kälterekorde, darunter Temperaturen von bis zu -29°C im Januar 2016. Die Winter sind durch viel Schnee, Kälte und Frost geprägt, der bis in den Sommer hineinreichen kann. Die spezielle geografische Lage und topografische Gegebenheiten machen Marienberg-Kühnhaide zu einem Extremstandort in Bezug auf niedrige Temperaturen. In windstillen Winternächten staut sich Kaltluft, weshalb Kühnhaide der kälteste, bewohnte Ort in Deutschland ist. […]
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Aus meinen großen Schmerzen Mach ich die kleinen Lieder; Die heben ihr klingend Gefieder Und flattern nach ihrem Herzen. Sie fanden den Weg zur Trauten, Doch kommen sie wieder und klagen, Und klagen, und wollen nicht sagen, Was sie im Herzen schauten. Quelle: Heinrich Heine Buch der Lieder Lyrisches Intermezzo Junge Leiden - 1817-1821 Buch der Lieder Hamburg 1827 www.zeno.org Steinbach erklärte sich auch bereit, schriftlich zu widerrufen und fügte die Bitte bei, daß der Widerruf nächsten Sonntag in der Schloßkapelle zu Dresden abgelesen werden möchte. Schmerzen der Augenhöhle, orbitale Schmerzen auf dem Nachhauseweg sagte ich Max, daß ich auf dem Sterbebett, vorausgesetzt, daß die Schmerzen nicht zu groß sind, sehr zufrieden sein werde. Es ist so, wie ich der Mutter gegenüber immer über Leiden mich beklage, die bei weitem nicht so groß waren, wie die Klage glauben ließ. Gegenüber der Mutter brauchte ich allerdings nicht so viel Kunstaufwand wie gegenüber dem Leser. Das WSA sprach von der schwersten Schiffshavarie auf der Elbe in Sachsen seit 1978. In Höhe der Dresdner Albertbrücke blockiert ein Frachtschiff den Fluss. Ein Bergungsversuch in den heuten Abendstunden schlug fehl. Der Fluss ist seit Montagabend für den Schiffsverkehr gesperrt. Nach Informationen des Kapitäns hatte das Schiff bei der Passage der Albertbrücke Probleme mit der Maschine worauf der Schiffsführer das nach Steuerbord driftende Schiff abfangen wollte und dieses sich dabei quer vor die Albertbrücke legte. Endlich trieb der staedtische Quaestor Quintus Caepio, vermutlich der Sohn des drei Jahre zuvor verurteilten Feldherrn 2 und gleich seinem Vater ein heftiger Gegner der Popularpartei, mit einem Haufen ergebener Leute die Stimmversammlung mit Gewalt auseinander. Es war ein höchst gewaltsamer Angriff auf den Bestand des Oesterreich so verhaßten preußischdeutschen Zollvereins: falls Oesterreich seine Aufnahme in denselben erzwang, so gewann es nicht nur für sich die erheblichsten ökonomischen Vortheile, sondern es zerstörte auch zugleich den ganzen wirthschaftlichen und politischen Charakter der preußischen Schöpfung, des ersten Nagels zum Sarge des deutschen Bundes. […]
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