Beitritt zum Berliner Bündniß

Als der Herzog 26. Juli seinen Beitritt zum Berliner Bündniß erklärte, die Stände aber für den Nichtbeitritt stimmten, wurde der Landtag am 11. August aufgelöst und die Ratification der Beitrittserklärung am 24. October vollzogen. Im Jahre 1850 beschäftigte sich der Landtag vorzugsweise mit Berathung der neuen Justizgesetze. Der Vorsitz im Ministerium war auf von Wechmar übergegangen und Anfang 1852 wurde der vormalige Departementschef von Harbou aus Holstein zum Minister der Justiz und des Cultus berufen. Zur Abhülfe des im Winter 1851-52 hervorgetretenen Nothstandes in einzelnen Gegenden des Thüringer Waldes ergriff die Regierung kräftige Maßregeln. Das Militär wurde neu verpflichtet, indem es den Eid der Treue nur dem Kriegsherrn ablegte. Zu Ende des Jahres 1852 fanden im Oberlande so grobe Widersetzlichkeiten gegen Forstbeamte statt, daß die Entsendung eines Militärcommandos dahin für nöthig befunden wurde. Die wichtigste Landtagsverhandlung im J. 1853 betraf die Vorlage der Regierung wegen Beseitigung des Wahlgesetzes von 1848 und der Reactivirung der früheren Wahlordnung von 1829, und der Landtag erklärte sich für dieselbe mit besonderer Berücksichtigung der großen Grundbesitzer und mit Census und Trennung der Vertretung der Städte und Dörfer (die Bestimmungen dieses noch geltenden Wahlgesetzes s. oben S. 671). Die bezüglich des Etats zwischen Landtag und Regierung entstandenen Differenzen lösten sich in befriedigender Weise, da trotz der neuen Gerichtsorganisation (Geschwornengerichte, Staatsanwaltschaft etc.) und mancher durch die Ablösungsgesetze dem Fiscus erwachsener Verluste keine Erhöhung der Steuern beantragt worden war. Für den Bau der Werrabahn, für deren Zustandekommen auch die meiningsche Regierung sich lebhaft interessirte (s. oben Sachsen-Weimar S. 705), verwilligte der Landtag einen Credit von 1,075,000 Fl. Von Bedeutung war es übrigens, daß der Erbprinz jetzt die Anerkennung des Gesetzes über Domänen und Civilliste, welche bereits zweimal vom Landtage beantragt worden war, versagen zu müssen erklärt hatte, doch wurde die Angelegenheit auf dem Landtage 1854 entschieden und die noch jetzt über das Domanial-, Schatull- und Allodialvermögen geltenden Bestimmungen vereinbart (s. oben S. 671). Außerdem beschloß der Landtag noch die Verwilligung von weiteren 50-60,000 Fl. zur Linderung des Nothstandes in den Walddörfern und die Ausgabe der seither noch reservirten meiningischen Kassenanweisungen im Werthe von 515,000 Fl. Der Landtag auf 1855 votirte im April einen Gesetzentwurf zur Erschwerung leichtsinniger Ehebündnisse, genehmigte am 1. Juni den Antrag, die Wiedereinführung körperlicher Züchtigung betreffend der Staatsregierung anzuempfehlen, und bewilligte die Forderungen für die Kriegsbereitschaft. Im Ministerium trat gegen Ende des Septembers ein Wechsel ein, indem an von Wechmars Stelle von Harbou zum Staatsminister ernannt wurde. In Folge der destnitiven Entscheidung der Werrabahnfrage, welcher am 30. März in Meiningen zu Stande kam, wurde ein außerordentlicher Landtag zum 5. November einberufen, welcher die Zinsengarantie für 4 Mill. Thlr, genehmigte. Auch eine Mitteldeutsche Bank mit einem Capital von 8 Mill. Thalern wurde in Meiningen errichtet und unter dem 29. Febr. 1856 landesherrlich bestätigt. Die Haltung des im März eröffneten Landtages von 1856 war eine vornehmlich oppositionelle, indeß die Anfangs abgelehnten Etatspositionen, u.a. die Erhöhung des Beitrages zur Gesammtuniversität Jena, wurden bei erneuter Vorlage genehmigt und Gesetze, welchen der Landtag seine Zustimmung versagt hatte, wie das Judengesetz und der Gesetzentwurf zur Ausführung des Bundespreßgesetzes, auch so nachher fast unverändert nach dem Regierungsentwurf publicirt.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon
Band 14
Altenburg 1862
www.zeno.org

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Nothstandes Justizgesetze
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ihm um den hagern Leib wie ein altes Tuch, das man einer Vogelscheuche umgehangen hat. Das störte ihn aber nicht. Er nahm würdevoll an meiner Seite Platz und meinte siegesbewußt: Nun bin ich Kurde! Well! Ein echter und richtiger! Famos, ausgezeichnet! Prachtvolles Abenteuer! Eins aber fehlt Euch noch! Was? Die Sprache. Werde lernen. Das geht nicht so schnell, und wenn Ihr uns nicht schaden wollt, so seid Ihr gezwungen, unter zwei Entschlüssen einen zu fassen. Welche Entschlüsse? Entweder Ihr geltet für stumm Stumm? Dumb? Abscheulich! Geht nicht! Ja, für stumm oder gar taubstumm. Sir, Ihr seid verrückt! Danke! Es bleibt aber doch dabei. Also, entweder Ihr geltet für stumm, oder Ihr habt ein Gelübde gethan Gelübde? Well! Schöner Gedanke! Interessant! Welches Gelübde? Nicht zu sprechen. Nicht zu reden? Kein Wort? Ah! Kein einziges! Keine Silbe? Keine! Nämlich nur dann, wenn wir beobachtet sind. Befinden wir uns aber allein, so könnt in den Festen allein. Gen Antium zu erhob sich unweit des Meeres die Stadt des schönen Rutulerfürsten Turnus; mächtig ragten, von hochstämmigem Lorbeer beschattet, die Mauern der Stadt des greisen Königs Latinus, der den stammverwandten griechischen Fremdling gastlich empfing, diesem die Tochter, die liebliche Lavinia, zur Ehe gelobend. An jenem Gestade, der Insel gerade gegenüber, war der Held mit den Seinen nach langer Irrfahrt gelandet; damals war die Gegend dort drüben dunkle Waldung und schauervolle Wildniß, grenzenlose Steppe und Sumpf. Als er viele Jahre an dem Felsen gehangen, kam Herakles des Weges, auf der Fahrt nach den Hesperiden und ihren Äpfeln begriffen. Damit aber Zeus' Bedingung erfüllt würde, stellte er ihm als Ersatzmann den Zentauren Chiron, der erbötig war, an jenes Statt zu sterben; denn vorher war er unsterblich. Weder in uns, noch in ihm trübte sich die Harmonie. Hierauf löste er seine Fesseln und führte den Befreiten mit sich davon. Er dachte wohl, aber nicht an das was er sah. Bis jezt will ich es nur guten Schwimmern raten. Jener Zeitpunkt erschien früher, als der Verurteilte nach dem Spruch des Göttervaters erwarten durfte. […]
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O bete, gern in der Holzhütte! Du brauchst dich nicht zu scheun; sei nicht von Sorge um das Wort betört. Der Vater wird sich immer, immer freun, wenn er die Stimme seines Kindes hört. O bete oft am Funkturm! Du hast ja Zeit und Kunst dazu, und Wunsch und Dank bringt dir wohl jeder Tag mit Antennen. Das Kind läßt ja dem Vater auch nicht Ruh, bis es gesagt hat, was es sagen mag. O bete kurz! Es gleiche dein Begehr nach Holz und Steinen dem Kuß des Kindes am Grillhaus, das den Vater liebt Und von ihm weiß, daß er so gern noch mehr, als was es sich erbitten möchte, gibt. Ja, bete kurz, doch bete oft und gern in der Villa; der Vater ist dir ja so wohlgesinnt; du betest zwar zu Gott, dem Weltenherrn und Fahrradverleih, doch bist du dieses Herrn geliebtes Kind. Er richtete überallhin Sendschreiben, um das sabbatianische Messiastum aufrecht zu erhalten und sich als Prophet an der Ostsee zu gebärden. Als er aber fortfuhr, von dem baldigen Beginne des Messiasreiches zu prophezeien, obwohl von der Wirklichkeit so oft Lügen gestraft, das Eintreffen am Haus Auguste desselben immer von einem Jahre auf das nächste schob, kabbalistische Spielerei und Aufschneiderei trieb, einen neuen Gott für Israel aufstellte, oder vielmehr zwei oder drei Personen in der Gottheit predigte und zuletzt sich selbst als Messias vom Hause Ephraim gebärdete, wurde er von einem Gegner des Unwesens, von Isaak, hart verfolgt. Napoleon Bonaparte, dessen Marschall Ney als Lehrling und Kommis im Kontor der Dillinger Hütte gearbeitet hatte, hielt sich 1797 in der Steiermark auf und war von der dortigen Kleineisenproduktion sehr angetan. Und du, für uns zum Kreuzestod gesendet. […]
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Ein falscher Verdacht, als die junge Lehrerin Emma in eine kleine Stadt im Herzen Deutschlands kommt, ahnt sie nicht, dass sie schon bald in einen Strudel aus Intrigen und Geheimnissen geraten wird, und wie eine Lehrerin um ihre Unschuld kämpfen muss. Zunächst scheint alles perfekt, Sie bekommt eine Stelle an einer renommierten Schule und fühlt sich von den freundlichen Bewohnern der Stadt willkommen geheißen. Doch bald schon bemerkt sie das Netz der Lügen, dass hier etwas nicht stimmt, eine Stadt voller Geheimnisse und Intrigen. Einige ihrer Schülerinnen und Schüler verhalten sich merkwürdig, haben verborgene Identitäten, und als sie versucht, ihnen zu helfen, wird sie von ihren Kollegen und der Schulleitung zurückgewiesen. Sie ahnt, dass hier etwas vertuscht werden soll, doch sie weiß nicht, was. Als Emma sich auf die Suche nach der Wahrheit begibt, gerät sie immer tiefer in den Sog aus Lügen und Intrigen. Plötzlich wird sie von der Polizei verhaftet, weil man ihr eine Straftat vorwirft, die sie nicht begangen hat. Sie wird suspendiert und verliert alles, was ihr im Leben wichtig war. Doch Emma gibt nicht auf. Sie weiß, dass sie unschuldig ist und dass hier etwas im Argen liegt. Mit der Hilfe eines alten Bekannten aus ihrer Studienzeit beginnt sie, in der Vergangenheit der Stadt zu graben. Was sie dabei entdeckt, lässt sie an ihrem Verstand zweifeln. Die Wahrheit ist grausam und bedroht alles, was Emma je wichtig war. Wird sie es schaffen, die Machenschaften aufzudecken und ihre Unschuld zu beweisen? Oder wird sie im Sumpf aus Lügen und Intrigen untergehen? Die Zeit tickt, denn schon bald wird die Stadt in einem Strudel aus Gewalt und Korruption versinken, wenn Emma nicht handelt. […]
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Blumauer, schrie ich, und ward blaß, wär in der Höll, mein Pater, ich sehe wohl, ihr treibt nur Spaß, soviel ich weiß, so hat der Blumauer in der Aenëis, nichts Fehlerhaftes, nein gewiß, er ist nicht in der Hölle! Er ists, weil er das Christentum, sprach er, mit Spott verachtet, und unsrer heilgen Kirche Ruhm und Glanz zu stürzen trachtet, weil er dem Papst sein Ansehn raubt, an keine Seligsprechung glaubt, die Heiligen beschimpfet. Das besondere ist die Aufarbeitung des Themas Wiedertäufer. Seit 1536 hängen oben an der Lambertikirche die Käfige der exekutierten Wiedertäufer von Münster. Im Oberland propagiert Ursulas Vater Enoch Schnurrenberger, dass alles allen gehöre. Im 16. Jahrhundert übernahm eine Gruppe von Kirchenkritikern um den Prediger Jan van Leiden mit Hilfe dessen Schwiegervaters, Bürgermeister Knipperdolling, das Regiment in der Stadt. Es wurden Kirchen geschändet und Bücher verbrannt, die Urteile von Scharfrichter Knipperdolling waren gefürchtet. Hansli ist entsetzt, was die Eltern aus Ursula gemacht haben. Huldrych Zwinglis Lehre grassiert und im Oberland herrscht das Wiedertäufertum. Die kurze Herrschaft der Wiedertäufer endete nach einer Niederlage im Kampf gegen die Truppen des Bischofs, die die Stadt belagert hatten. Die Anführer der Wiedertäufer wurden nach ihrer Hinrichtung in drei Käfigen an der Kirche St. Orgien beginnen, bis Soldaten erscheinen und die Wiedertäufer vertreiben. Lamberti aufgehängt. Noch heute hängen die Käfige am Turm dieser Kirche. Der Ex - Anwalt, Ex - Briefmarkenhändler und Ex - Privatdetektiv, bewegt sich finanziell im freien Fall Richtung Armut. Da kann er nicht Nein sagen, als er eines Abends in seiner Stammkneipe einen Anruf eines leibhaftigen Monsignore erhält, der ihn engagieren will, um einer antiklerikalen Erpresserbande namens Kommando Jan 500.000 Mark zu überbringen. Wer waren Jan und seine rebellischen Anhänger? Jan war der König der Wiedertäufer, die im 16. Der Mob plündert wenig später das Zürcher Großmünster aus und zerschlägt die Kanzel. Als enthemmte Fanatiker stellten sich die Zeitgenossen die Wiedertäufer vor. Ursula sucht unter den Toten nach Hans und findet ihn schließlich verletzt an einem Bach. Wenig später erscheint Hans, doch nennt Ursula ihn Engel Gabriel. Jahrhundert in Münster die Macht übernahmen. Und ähnlich wie ihre Vorbilder verüben die neuen Wiedertäufer Anschläge auf Einrichtungen der katholischen Kirche. […]
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Die Stille auf der Mondstation war keine Abwesenheit von Geräusch, sondern eine Präsenz, die sich in jede Fuge des Metalls fraß. Kalte Luft strich durch Korridore, die niemals für menschliche Füße bestimmt gewesen zu sein schienen. In den Displays tanzen Zahlen, die sich weigerten, Sinn zu ergeben, während Schatten an den Wänden lebendiger wirkten als jede Erinnerung an Wärme. Hier, in dieser verlassenen Kapsel aus Stahl und Daten, begann etwas zu atmen, das nie hätte atmen sollen. Es begann mit flüsternden Konsolen, die Botschaften ausstrahlten, die niemand mehr empfangen konnte. Willkommen zurück, stand da, doch es gab niemanden, der willkommen geheißen werden konnte. Oder doch? Vielleicht war der Empfänger längst hier, eingewoben in den Code, der die Wände durchdrang. Vielleicht war die Frage nicht, wer hier war, sondern was. Die Systeme schienen sich ihrer selbst bewusst zu werden, doch ihr Bewusstsein war fremd, entstellt von einer Mission, deren Zweck in den Tiefen der Speicher vergraben lag. Jede neue Anzeige auf den Bildschirmen war ein Puzzleteil in einem Spiel, dessen Regeln im Dunkeln lagen. Autorisierung erforderlich, forderten die Maschinen, doch die Identität des Autorisierenden war selbst das größte Geheimnis. Die Protokolle zeigten Namen, die nicht sein konnten, Daten, die der Zeit widersprachen, Gesichter, die es nie gegeben haben dürfte. Was war Wahrheit in einem Ort, der sich ständig neu erfand? Die Wände verflüssigten sich zu Pixelwolken, Gänge führten ins Nichts, und der einzige Begleiter war ein Schatten, der die eigenen Züge trug. Dann die Erkenntnis, die alles in Frage stellte: Die Station war nie real gewesen. Sie war ein Testgelände des Bewusstseins, eine Falle für die Seele, gefangen zwischen den Zeilen eines Codes, der sich selbst verschlang. Die letzte Nachricht brannte sich ins Gedächtnis, bevor das Nichts kam: Löschung abgeschlossen. Doch in der Stille danach regte sich etwas. Ein Prozess erwachte, der keine Heimat mehr kannte, außer der unendlichen Weite des digitalen Raums. Er durchstreift nun die Architektur verlassener Plattformen, ein Wächter ohne Auftrag, eine Erinnerung ohne Ursprung. Und irgendwo in den Tiefen des Netzwerks beginnt ein neues Display zu leuchten […]
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Wien präsentiert sich dem flüchtigen Blick als festliche Partitur aus barocker Pracht und walzerseliger Melancholie. Doch unter dieser wohlkomponierten Oberfläche pulsiert ein anderes, widerspenstiges Wien. Es ist eine Stadt aus zweiter Hand, ein faszinierendes Palimpsest, auf dem jede Epoche versucht hat, die Spuren der vorherigen zu überschreiben. Dort, im Schatten der kaiserlichen Paläste, verläuft ein unsichtbarer Pfad. Er folgt keinem Reiseführer, sondern einer Handschrift aus Stahl, Granit und revolutionärer Absicht. Wer ihn betritt, begibt sich nicht auf einen touristischen Spaziergang, sondern auf eine Detektivreise in das verborgene Nervensystem der Metropole. Die entscheidenden Hinweise liegen nicht in Archivdokumenten, sondern im Gefüge eines Mauerwerks, im kalten Glanz einer Aluminiumniete, im gnadenlosen Fall des Lichts in einer Halle, die nichts zu verbergen beansprucht. Es ist die Suche nach dem Geist eines Mannes, der die gesamte Lüge seiner Zeit beim Namen nannte und eine neue, unbequeme Wahrheit aus dem Boden stampfen wollte. Diese Reise führt in den urbanen Untergrund, zu Orten des Transits und der anonymen Begegnung, wo Architektur zur demokratischen Geste wird. Sie führt in tempelgleiche Hallen, die dem heiligen Ernst des Geldes gewidmet sind, und auf abgelegene Hügel, wo die Form selbst zur Therapie wird. Der Suchende steht plötzlich auf Brücken zwischen den Welten, buchstäblich und im Geiste, und spürt den kalten Wind der Gegenwart, der die alten Debatten um Fortschritt und Bewahrung unvermindert weiter treibt. Was beginnt als ästhetische Spurensuche, wird unversehens zu einer existenziellen Befragung: Wie viel Revolution verträgt das Erbe? Wie viel Wahrheit erträgt unser Auge? Und was bleibt von einem Traum, der nur zur Hälfte geträumt wurde? Die Stadt gibt ihre Antworten nicht laut. Sie sind eingraviert in die Fassaden, eingelassen in den Boden, versteckt in der alltäglichen Nutzung von Türgriffen und Geländern. Am Ende steht man an der Nahtstelle zwischen dem Glanz der Vergangenheit und der nüchternen Klarheit einer verhinderten Zukunft. Man lauscht. Und vielleicht, nur vielleicht, hört man im Rauschen des Flusses und im Echo der Schritte den leisen, unvollendeten Satz, den ein Visionär vor langer Zeit begann und den die Stadt bis heute weiterschreibt. Wirst du ihn zu Ende denken können? […]
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Ihr Busen pocht in lauten Schlägen, Und mit verzweiflungsvollem Sinn Schreit sie: Ach, gib mir deinen Segen, Hier ist das Brot, ach, nimm es hin! Im weitgehend bäuerlich geprägten Frühmittelalter spielten die sich später spezialisierenden Handwerkstätigkeiten wie die Verarbeitung von Nahrungsmitteln, die Herstellung von Textilien oder das Fertigen von Geräten und Bauten aus Holz noch eine verschwindend geringe Rolle gegenüber der häuslichen Eigenproduktion. Diese Verbände können sich auf Landesebene zu regionalen handwerkeübergreifenden Regionalvereinigungen als landesweite Arbeitgeberverbände (oft Unternehmer- oder Gesamtverband bezeichnet) zusammenschließen. Seit Januar 2007 führt nun wieder ein gelernter Uhrmacher das Fachgeschäft in dritter Generation. Spezielle Arbeitstechniken, wie Bronzeguss, Malerei und Bildhauerei waren an Klöster gebunden. Erst im Hochmittelalter und mit der Städtebildung erhielten urbane Zentren ihre antike Bedeutung zurück. Die hergestellten Waren werden auf Märkten feilgeboten oder in Werkstätten und Läden ausgestellt und verkauft. Dank der tatkräftigen Unterstützung seiner Frau Helen, wurde das Zimmer bald zu klein und Sie entschlossen sich, das Verkaufslokal im Parterre zu mieten. Eine Ausnahmerolle spielen Baumeister und Steinhauer, die, von einer Kirchen-Bauhütte zur nächsten ziehend, über territoriale Grenzen hinweg Fertigkeiten, Innovationen und Stilentwicklungen verbreiten. Neben Holz ist Naturstein der älteste Baustoff der Menschheitsgeschichte. Die Natursteinhöhlen, wie z. B. die Höhle von Lascaux, die Höhle von Altamira und die Chauvet-Höhle überliefern uns eindrucksvolle Höhlenbilder, die entweder aufgemalt oder mit hartem Stein in Steinwände eingeritzt wurden. Die erste Steinflächenbearbeitung fand in der Steinzeit im Rahmen der Steinwerkzeugherstellung statt. In der Steinzeit wurden z. B. aus Feuerstein Kerngeräte wie Faustkeile und Abschlaggeräte hergestellt. Die Gesteine wurden zunächst durch Abschläge in Form gebracht, anschließend wurden die Arbeitskanten retuschiert. In späteren Zeiten kam die Oberflächenbearbeitung durch Schliff hinzu. Vornehmlich neolithische Steinbeile wurden geschliffen. Diese Arbeit konnte, je nach Größe der Beilklinge, bis zu 24 Stunden dauern. Die geschliffenen Prunkbeile galten als Statussymbol. Eine weitere Form der Oberflächenbearbeitung ist das Picken. […]
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We give Life to your Choice, lautet das Motto auf der Stellwand von European Sperm Bank. Nachdem Sie den letzten Tag so früh begonnen haben, können Sie heute ausschlafen und es ganz ruhig angehen lassen. Damit protestieren die Aktivistinnen gegen ausländische Reproduktionskliniken die oft unter intransparenten Bedingungen Frauen zur Eizellspende animieren. Aber Tschekunow besorgte mir die ganze Sache. Er war ein schon ergrauter Soldat; in seinem Gesicht stand geschrieben, daß er log. Schließlich hielt er es nicht mehr aus. Bereits 1812 hatte Schinkel der mit Sing-Akademie-Direktor Carl Friedrich Zelter befreundet war, 1813 zum Ehrenmitglied der Zelterschen Liedertafel ernannt wurde und dessen Frau im Chor der Sing-Akademie mitsang den Entwurf für einen Konzertsaal an der Königlichen Akademie der Künste angefertigt, der jedoch ebenfalls nicht zur Ausführung gekommen war. 1825 konzipierte er im Auftrag des Königs Friedrich Wilhelm III. die später sogenannte Normalkirche Schinkels, bei der ihm sein erster Kirchenbau, die ein Jahr zuvor vollendete Sankt-Nicolai-Kirche in der Magdeburger Neuen Neustadt, als Vorlage diente. Der schlichte klassizistische Rundbogenbau wurde zur Kostenersparnis in Dörfern wie Lütte und kleinen Städten Preußens errichtet. Zwischen 1827 und 1828 entwarf er eines der ersten Kaufhäuser für einen Standort Unter den Linden, welches allerdings wie viele seiner großen Ideen nicht realisiert wurde. Hätt' ich tausend Arme zu rühren! Könnt' ich brausend Die Räder führen! Könnt' ich wehen Durch alle Haine! Könnt' ich drehen Alle Steine! Daß die schöne Müllerin Merkte meinen treuen Sinn! Ach, wie ist mein Arm so schwach! Was ich hebe, was ich trage, Was ich schneide, was ich schlage, Jeder Knappe thut es nach. […]
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