Landtagswahlen nach dem bisherigen Wahlgesetz

Unterdessen waren durch Verfügung vom 20. Sept. die Landtagswahlen nach dem bisherigen Wahlgesetz angeordnet worden und der Landtag wurde am 26. Nov. eröffnet; die demselben gemachten Vorlagen bezogen sich auf ein Berggesetz, ein neues Steuergesetz, ein Gesetz wegen Ablösung der Lehngelder und einiger anderer Ablösungen, ein Pensionsgesetz für Civilstaatsdiener, ein neues Wahlgesetz, ein Vereinsgesetz und ein Gesetz über das Verfahren bei Störungen der öffentlichen Ruhe. Die Kammern in ihrer demokratischen Mehrheit begannen ihre Verhandlungen mit Anträgen wegen Aufhebung des Belagerungszustandes und Ertheilung einer Amnestie für die minder gravirten Theilnehmer am Aufstande, erhielten aber von dem Ministerium keine Zusage. Im Verlaufe zeigten sie sich der Regierung etwas willfähriger, aber in der Deutschen Frage kam es zum Bruch mit beiden. Zunächst sprach sich die Kammer am 7. März 1850 für schleunige Erledigung der deutschen Verfassungsfrage im Geiste der Begründung eines Bundesstaates mit parlamentarischer Regierung und einer aus Volkswahlen hervorgegangenen Volksvertretung aus, beschloß die Regierung zu sofortiger Wiederbeschickung des Verwaltungsrathes zu veranlassen und wahrte sich endlich ihr Recht der Zustimmung zu jeder Feststellung einer deutschen Verfassung, woran die Regierung sich betheiligen würde (diese Verwahrung aber bezog sich auf die von Seiten des Ministeriums gegebenen Andeutungen über anderweit getroffene Vereinbarungen in der Deutschen Frage). Wirklich hatte sich auch Sachsen der Münchener Übereinkunft (Vierkönigsbündniß) vom 27. Febr. (s. Deutschland S. 81) angeschlossen, welcher Anschluß bereits am 2. März die Genehmigung des Königs erhalten hatte. Sodann war auch Sachsen Österreichs Einladung zur Beschickung einer Versammlung in Frankfurt gefolgt und bereits bei der Eröffnung dieses Congresses am 10. Mai vertreten gewesen, worauf dann unter dem 25. Mai seine förmliche Lossagung vom Berliner Bündnisse erfolgte. Da das Ministerium gelegentlich am 28. Mai seine Meinung dahin zu erkennen gab, daß, falls die Berathung über eine Revision der Bundesverfassung resultatlos bleiben sollte, der Bundestag allerdings wieder ins Leben treten könne, daß es jedoch eine bestimmte Erklärung darüber nicht abzugeben vermöge, ob zu den Beschlüssen des dann wiedererstehenden Bundestages die Zustimmung der Stände nothwendig sei, so beschloß die zweite Kammer am 31. Mai die Überreichung einer Adresse an den König, worin die Besorgnisse wegen Wiederherstellung des Bundes tages dargelegt und die Bitte gestellt wurde, daß der König jede Zustimmung zu Acten, aus welchen die rechtliche Möglichkeit einer Wiederherstellung des Bundestages und seiner Befugnisse gefolgert werden könne, versage und an allen zur Herstellung einer neuen Centralgewalt in Deutschland gefaßten Beschlüssen nur unter Vorbehalt der Genehmigung der sächsischen Stände Theil nehme.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon
Band 14
Altenburg 1862
www.zeno.org

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Landtagswahlen Wahlgesetz
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Es ist ein nasser Montagmorgen und der Regen prasselt unaufhörlich auf die Straßen. Ich eile zur Haltestelle und springe in die Bahn, unerwartet ertönt eine Durchsage. An der Albertbrücke gab es einen Unfall. Die Polizei ist vor Ort und sperrt die Brücke. Wir werden umgeleitet zum Straßburger Platz. Ich bin in Gedanken schon auf der Suche nach einer Alternative. Die 6 fährt weiter Richtung Hauptbahnhof, aber es gibt keine Informationen über ihre weitere Route. Die 13 und die 62 stecken beide im Stau fest. Die einzige Hoffnung ist die Linie 4, die in zwei Minuten am Straßburger Platz ankommen soll. Ich habe keine Zeit zu verlieren und steige in die 4 um. Die Bahn fährt durch die Straßen und ich bin gespannt, was mich am Zielort, in Mickten, erwartet. Doch plötzlich, mitten in der Fahrt, bremst die Bahn scharf ab. Ich bin aufgewühlt, was ist passiert? Eine Durchsage teilt mir mit, dass wir wegen eines Signal-Fehlers halten mussten. Ich blicke auf die Uhr, ich bin spät dran. Doch ich lasse mich nicht unterkriegen und mache mich auf den Weg, um meine Aufgaben zu erledigen. Am Nachmittag, als ich zurückfahre, ist die Sonne endlich herausgekommen und die Albertbrücke ist wieder freigegeben. Ich bin erleichtert und lächle, als ich mich auf den Weg zurück zur Bahn mache. Doch plötzlich sehe ich etwas, das mich zutiefst schockiert: Die Bahn, die ich eigentlich nehmen wollte, steht mit defektem Triebwagen an der Haltestelle. Wie werde ich nach Hause kommen? Eine weitere Überraschung an diesem dramatischen Regentag. […]
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Der Wald, der Wald! daß Gott ihn grün erhalt, Gibt gut Quartier und nimmt doch nichts dafür. Zum grünen Wald wir Herberg halten, Denn Hoffart ist nicht unser Ziel, Im Wirtshaus, wo wir nicht bezahlten, Es war der Ehre gar zuviel. Der Wirt, er wollt uns gar nicht lassen, Sie ließen Kann und Kartenspiel, Die ganze Stadt war in den Gassen, Und von den Bänken mit Gebraus Stürzt' die Schule heraus, Wuchs der Haufe von Haus zu Haus, Schwenkt' die Mützen und jubelt' und wogt', Der Hatschier, die Stadtwacht, der Bettelvogt, Wie wenn ein Prinz zieht auf die Freit, Gab alles, alles uns fürstlich Geleit. Wir aber schlugen den Markt hinab Uns durch die Leut mit dem Wanderstab, Und hoch mit dem Tamburin, daß es schallt' – Ich bin dankbar, zu wissen, dass Gott die Gottlosen nicht in Ewigkeit im feurigen Pfuhl bestrafen wird. Wo kommt dein Nachname eigentlich her, fragt der Seemann, eines der Drei-Streifen-Hörnchen auf der Fähre, also jemand Hochrangiges. Ich freue mich, dass angesichts all der Fahrgastmassen jemand aus der Besatzung ein persönliches Wort an mich richtet, und so gebe ich bereitwillig Auskunft: Ostpreußen sage ich. Ah, nickt der Mann, als sei das vollkommen klar, und so frage ich zurück, ob er denn auch ostpreußische Vorfahren hätte. Nein, meine kommen direkt von der dänischen Grenze. Seit Ewigkeiten. Ich spitze die Ohren. Flensburg rufe ich mehr aus, als dass ich es frage, und er nickt erneut und sagt ja, Flensburg. Die goldenen Streifen glänzen auf seiner Uniform. In meinem Gehirn rotieren statistische Überlegungen, während ich, wie fast alle Insulaner, direkt im Roten Salon unter Deck verschwinde, weil es da immer am ruhigsten ist. Morgens liegen dort die Schulkinder auf den Bänken und schlafen oder schreiben noch schnell bei jemandem die Hausaufgaben ab. Ich will mir einen Spaß machen, mich mit Pfaffen herumzubeisen Rosafarbene Schwaden mit schwefelgelbem Einschlag treiben aneinandergereiht über die Kämme hin, während ein tiefes Schwarz von den Tälern und Schluchten her immer höher und höher steigt. Dann kommt ein unruhiges Wallen und Wogen in diese Märchenwelt hinein. Nein! Allerdings ist dieses Allgemeine mit dem Tode des einzelnen Organismus verbunden. […]
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Der Heimdall wird auf meine Rede hören. Aber es sind mehrere der Unsrigen getötet worden: sie müssen gerächt werden. Habt ihr nicht vorher Tausende der Nasarah getötet? Zehn Kurden gelten höher als tausend Nasarah! Und die Chaldani denken, daß zehn Nasarah höher gelten, als tausend Kurden. Würden sie uns den Blutpreis bezahlen? Ich weiß es nicht, aber ich gestehe euch offen, daß ich an ihrer Stelle es nicht thun würde. So wirst du ihnen den Rat geben, es nicht zu thun? Nein, denn ich rede sowohl bei euch als auch bei ihnen nur das, was zum Frieden dient. Sie haben wenige von euch getötet, ihr aber Tausende von ihnen; also wären nur sie es, die einen Preis zu fordern hätten. Außerdem haben sie den Bey in ihrer Gewalt, und wenn ihr ernstlich nachdenkt, so werdet ihr erkennen, daß sie euch gegenüber im Vorteile sind. Sind sie sehr kriegerisch gestimmt? Eigentlich hätte ich jetzt Nein sagen sollen, ich zog es aber vor, eine ausweichende Antwort. Eine entscheidende Rolle bei diesen Vorgängen spielt der Anteil an Kohlenhydraten im Essen. Bei ihrem Abbau setzt die Bauchspeicheldrüse Insulin frei. Aufgabe des Hormons ist es in erster Linie, Glucose in die Zellen zu transportieren. Das Insulin sorgt aber auch für die Bindung von Tryptophan an das Transporteiweiß Albumin. Gleichzeitig erhöht Insulin die Auf­nahme von Eiweiß in die Muskulatur, sodass die konkurrierenden Aminosäuren weggeschafft werden. Jetzt kommt noch das Nahrungsfett ins Spiel. Nach einer fettreichen Mahlzeit verdrängen die frei gesetzten Fettsäuren den Serotoninbaustein von seinem Transportprotein, sodass mehr freies Tryptophan für die Aufnahme in das Gehirn zur Verfügung steht. Wie wunderlich es war: solche Ähnlichkeit im Ausdruck der stolzabweisenden Majestät und der finsteren Trauer um die anmutig geschwungenen Lippen mit jenem Mann, den er soeben gesehen! Dazu noch der prunkvolle Ornat, Krone, Halsschmuck und Purpurmantel. Sofort fiel Caspars Blick auf das Napoleonbildnis an der Wand. Caspar war bewegt; eine höhere Welt tat sich ihm auf; am liebsten wäre er hingegangen, um, was an dem Bild gestalthaft schien, mit Händen zu packen und, was ihn so hoheitsvoll daraus anredete, in laute Zwiesprach zu verwandeln. […]
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Und sich darmite rächen Und können kaum ein Wort ausdrehn Noch vor Verbosung sprechen. Die Zung ist noch dazu verwundt, Sie können sie kaum rühren, Verschlossen ist der Hals und Mund Mit schmerzlichen Geschwüren. Und so noch eins in dieser Pein Kann einen Fluch erzwingen, Dem dreht man einen Knebel ein, Daß Mund und Schlund zerspringen. Ein unnatürliches Geschrei Ertönt aus ihren Rachen, Sie grunzen wie die vollen Säu, Sie krächzen wie die Drachen. Sie bellen wie das Hundevieh, Sie heulen, blöken, brüllen, Sie murrn und brummen je und je Mit ewgem Widerwillen. Schaut, dies soll eure Kurzweil sein, Ihr schändlichen Schandierer! Dies sind die Hurenliedelein, Ihr Buhler, ihr Verführer! Singt nur und reißet, wie ihr wollt, Die Zoten und die Possen, Im Abgrund werdt ihr diese Schuld Genug bezahlen müssen. Deshalb schlich er sich leise hin und zog ihn beiseite. Nur wenn sie einen begraben, Bekommen wir etwas zu sehn. Ein guter Mensch hat treu zu sein auch ein Vorurteil, das unter psychologischer Betrachtung nicht haltbar ist. Bis dahin lebte er in Scharen; jetzt trennt er sich in Paare, und diese kommen nun vertrauensvoll in die Dörfer und Städte herein und spähen nach einer passenden Stelle unter dem Dache des kegelförmigen Strohhauses oder der würfelförmigen Lehmhütte des Eingeborenen, dann nimmt man wahr, daß die Bautzener Straße, welche hier hart vorüberführt, auch heute nicht ganz verkehrsarm ist. Vor langer Zeit erkannten unsere Lehrer, dass die Tora wie ein wunderschöner Obstgarten ist. Wie kann alles, was man wissen muss, in der Tora, in nur fünf Büchern, stehen? Wenn man noch näher kommt, stellt man fest, dass jede Frucht mit einer Haut bedeckt ist. […]
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Der Jungferngrund ist ein dunkler, alter Ort, an dem nur das leise Flüstern der Zeit die Stille durchbricht. Seine tiefen Fichtenwälder, in denen das Zwielicht ewiger Dämmerung herrscht, verbergen ein Geheimnis, das seit Generationen sorgsam gehütet wird. Die Bauern und Holzfäller des Fichtelgebirges meiden diesen verwunschenen Winkel der Natur, denn sie wissen um die unheilvollen Geschichten, die das Moor unter dem Nebel webt. Es ist ein Ort der Legenden, an dem das Ungesagte mächtiger ist als jedes Wort. Seit jeher gilt, dass der Wald sich nur demjenigen öffnet, der seinen Geist respektiert und dem Ruf der Vergangenheit lauscht. Das Echo einer uralten Melodie, gespielt auf einem Instrument, das nicht mehr existieren sollte, zieht einen jungen Mann in seinen Bann. Ohne es zu ahnen, folgt er den Spuren eines uralten Unheils und dringt tiefer in die vergessene Welt des Jungferngrundes vor. Hier, wo die Bäume dicker und der Atem des Waldes spürbarer wird, stößt er auf eine verlassene Schutzhütte und ein verwittertes Buch, das von einer Zeit erzählt, als die Täler noch voller Leben und die Gipfel voller Hoffnung waren. Doch die Seiten offenbaren nicht nur die unschuldige Geschichte von jungen Frauen, die am Bach Leinen waschen und von Liebenden, die unter den Sternen tanzen. Mit jeder Zeile verdichtet sich die Atmosphäre, wird spürbar, wie der Schatten eines unsagbaren Verrats über die Szenerie fällt. Die alten, schiefen Schriften weisen auf eine verlorene Liebe hin, einen Eidbruch, der die ganze Region in einen Bann der Trübsal legte. Ein starrer, alter Mann, der in der Nähe der Hütte Wache hält, warnt den Eindringling vor der Rückkehr der "Jungfrauen", die nicht das sind, was sie scheinen, sondern vielmehr das Echo einer Tragödie, die auf Erlösung wartet. Zwischen alten Ruinen und den letzten Spuren einer längst vergessenen Kultur entdeckt der junge Mann ein altes Rätsel, das ihn vor eine unmögliche Wahl stellt. Das Schicksal der alten Welt und das seiner eigenen Liebe hängen davon ab. Wird er die Jungfrauen vor der Dunkelheit retten oder wird er, wie all die Wanderer vor ihm, für immer in den Nebelschleiern des Jungferngrunds verschwinden? […]
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Wien präsentiert sich dem flüchtigen Blick als festliche Partitur aus barocker Pracht und walzerseliger Melancholie. Doch unter dieser wohlkomponierten Oberfläche pulsiert ein anderes, widerspenstiges Wien. Es ist eine Stadt aus zweiter Hand, ein faszinierendes Palimpsest, auf dem jede Epoche versucht hat, die Spuren der vorherigen zu überschreiben. Dort, im Schatten der kaiserlichen Paläste, verläuft ein unsichtbarer Pfad. Er folgt keinem Reiseführer, sondern einer Handschrift aus Stahl, Granit und revolutionärer Absicht. Wer ihn betritt, begibt sich nicht auf einen touristischen Spaziergang, sondern auf eine Detektivreise in das verborgene Nervensystem der Metropole. Die entscheidenden Hinweise liegen nicht in Archivdokumenten, sondern im Gefüge eines Mauerwerks, im kalten Glanz einer Aluminiumniete, im gnadenlosen Fall des Lichts in einer Halle, die nichts zu verbergen beansprucht. Es ist die Suche nach dem Geist eines Mannes, der die gesamte Lüge seiner Zeit beim Namen nannte und eine neue, unbequeme Wahrheit aus dem Boden stampfen wollte. Diese Reise führt in den urbanen Untergrund, zu Orten des Transits und der anonymen Begegnung, wo Architektur zur demokratischen Geste wird. Sie führt in tempelgleiche Hallen, die dem heiligen Ernst des Geldes gewidmet sind, und auf abgelegene Hügel, wo die Form selbst zur Therapie wird. Der Suchende steht plötzlich auf Brücken zwischen den Welten, buchstäblich und im Geiste, und spürt den kalten Wind der Gegenwart, der die alten Debatten um Fortschritt und Bewahrung unvermindert weiter treibt. Was beginnt als ästhetische Spurensuche, wird unversehens zu einer existenziellen Befragung: Wie viel Revolution verträgt das Erbe? Wie viel Wahrheit erträgt unser Auge? Und was bleibt von einem Traum, der nur zur Hälfte geträumt wurde? Die Stadt gibt ihre Antworten nicht laut. Sie sind eingraviert in die Fassaden, eingelassen in den Boden, versteckt in der alltäglichen Nutzung von Türgriffen und Geländern. Am Ende steht man an der Nahtstelle zwischen dem Glanz der Vergangenheit und der nüchternen Klarheit einer verhinderten Zukunft. Man lauscht. Und vielleicht, nur vielleicht, hört man im Rauschen des Flusses und im Echo der Schritte den leisen, unvollendeten Satz, den ein Visionär vor langer Zeit begann und den die Stadt bis heute weiterschreibt. Wirst du ihn zu Ende denken können? […]
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Noch schäumt der Wein im Goldpokale, noch duftet frisch der Blütenstrauß, die Jugend gießt die volle Schale des Glücks ob unsern Häupten aus; - mit allen seinen Glutgedanken zu eigen nimm mein tiefstes Sein . . . und mag der Erdball morgen wanken: Für heut, Geliebter, bist du mein! Quelle: Alte Lieder Gedichte von Clara Müller-Jahnke Berlin 1910 www.zeno.org - Zenodot Verlagsgesellschaft mbH Freie Journalisten sind arm, aber verblüffend glücklich. Das Gebet derer, die im freien Felde herumgejagt, in Sträuchern beschädigt u. ausgeplündert oder sonst in Ängsten waren, drang durch die Wolken zum himmlischen Vater. Gott erhörte das Seufzen u. Weinen derer, die in der Burgkapelle auf den Knieen lagen u. die Hände emporhoben. Er ließ wohlgeraten die Arbeit der munteren Weiber, die aus dem tiefen Brunnen (denn das Röhrwasser der künstlichen Wasserleitung hatten die Feinde zerstört und abgeschnitten) Wasser zum Löschen trugen, u. der Männer, die Wasser ins Feuer gossen. Ja, er selbst half löschen u. gab vom Himmel einen gnädigen Regen. Und so ward die Flamme gedämpft, das Herz des Schlosses erhalten, u. obwohl in der Stadt einige verwundet u. getötet, desgleichen vom Feuer ergriffen u. vom Rauche erstickt worden waren, so ist doch auf dem Schlosse keiner Person Leid widerfahren. Was war es aber für ein schrecklicher Anblick, da der Feind sich unsichtbar gemacht u. die verarmten Leute vom Schlosse u. von den Feldern auf den Brandstätten zusammenkamen! Nichts war jammernswerter, als der Anblick so vieler Leichen u. der Verlust an Eltern, Ehegatten u. allernächsten Freunden. Unzählige Thränen flossen aus den Augen aller, u. wer noch des andern Tages sich auf den Gassen umsehen wollte, konnte mit unbedeckten Füßen auf dem erhitzten Pflaster nicht fortkommen. Berliner Poesiefestival: Von Kapital und Glück. Caspar Dulichius wurde am 8. Juli 1655, nach einer anderen Angabe bereits am 3. Juni, auf dem Marktplatze in Kamenz öffentlich mit dem Schwerte hingerichtet. Seine letzten Worte waren: Mein Gott und Vater, in deine Hände befehle ich meinen Geist! So starb ein Mann, der das Opfer seiner Feinde und des furchtbaren Aberglaubens seiner Zeit geworden war. Das waren die Zustände der so oft gepriesenen guten, alten Zeit. […]
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Der Winzer Jauchzen ist verklungen Und all der bunte Lebenslauf, Die Ströme nur, im Tal geschlungen, Sie blicken manchmal silbern auf. Und Nachtigallen wie aus Träumen Erwachen oft mit süßem Schall, Erinnernd rührt sich in den Bäumen Ein heimlich Flüstern überall. Winzer, wenn ich zweimal im Jahr jeweils knapp drei Wochen keinen Wein oder sonstigen Alkohol anrühre, dann ist das eine Zeit der Besinnung. Ich werte die Weingenüsse und erfahrungen der letzten Zeit aus und überlege, was mir wirklich wichtig ist. Denn es ist doch so: Trinke ich regelmäßig, brauche ich ständig einen neuen Kitzel. Über den Wachauer Winzer F. X. Pichler habe ich mal die Anekdote gehört, er trinke in seinem Urlaub jeden Abend eine Flasche seines Spitzenweins Unendlich. Auch so stelle ich mir die Hölle vor. Ich dagegen lasse es nach dem komplexen, introvertierten Moselriesling gerne mal richtig krachen und greife zum Killer-Juice aus dem Barossa Valley. Oder suche in meinem Keller nach einem Wein, den ich ewig nicht getrunken habe. Vielfalt und Gegensätze ziehen mich an. Ich bin verwöhnt und mein Keller oder der meiner Freunde lässt mich selten im Stich. Aber manchmal doch. Dann sitze ich über irgendwelchen Listen, überlege, worauf ich Lust haben könnte und finde nichts. Meine Genussfähigkeit befindet sich dann im Zustand der Abnutzung höchste Zeit für eine Pause. Im Jahr 2000 wurde Daniel der erste nichtdeutsche Winzer an der Mosel. Ich werde nie vergessen, wie mich vor zehn Jahren ein deutscher Kollege bat, einen aufregenden neuen Winzer zu nennen und er, als ich ihm diesen jungen Schweizer empfahl, voller Verachtung fragte: Wer ist Daniel Vollenweider? Aber kaum, dass er dessen Weine probiert hatte, rühmte er ihn plötzlich als neuen Star des Mosel-Rieslings. Natürlich ist er nicht mehr so neu, aber er hat seinen Weg, die Grenzen für trockenen wie restsüßen Riesling auszureizen, kontinuierlich fortgesetzt. Und dieser Wein ist eine der aufregendsten jungen Riesling Spätlesen von der Mosel, die ich je probiert habe. Er ist bis zum Rand mit Aromen aller möglichen weißen und gelben Früchte sowie mit floralen Noten vollgepackt, er bebt vor reifer Säure und saftiger Süße. Er schmeckt schlicht und ergreifend köstlich. Aber so wie Die Macht hat dieser Wein eine dunkle Seite. Die gibt ihm einen gefährlichen Kick, den andere Weine dieser Kategorie vermissen lassen. […]
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