Sächsische Längenmaße

Längenmaße:

Die Einheit die Dresdner od. Sächsische Elle à 24 Zoll à 12 Linien, sie ist, da die Scalen der verschiedenen Behörden von einander abwichen, seit 1811 so regulirt, daß 13,000 Ellen genau einer geographischen Meile entsprechen; der Fuß od. die Hälfte dieser Elle ist = 0,28319 Meter od. 125,597 Pariser Linien, er ist bei Vermessung der Staatsgüter u. bei dem neu eingeführten Zoll- u. Steuersystem angenommen; 100 Ellen = 84,9223 preuß. Ellen; die Leipziger Elle, obwohl sie ursprünglich der Dresdner gleich sein sollte, = 0,565 Meter od. 250,49 Par. Linien, u. hat 2 Leipziger Fuß à 125,23 Par. Linien, 100 Leipziger Ellen = 84,715 preuß. Ellen; die Leipziger Brabanter Elle, welche im Großhandel sehr gewöhnlich ist, hält 0,6856 Meter od. 303,991 Par. Linien, 5 Leipziger Brabanter Ellen = 6 Leipziger Ellen, 6 preuß. Ellen = 7 Leipziger Ellen; der Stab hat 2 Ellen, die Klafter hat 1 1/2 Stab, also 3 Ellen od. 6 Fuß, welcher in 12, auch in 10 Zoll (Decimalzoll) getheilt wird; der Leipziger Baufuß ist ebenfalls in 12 Zoll getheilt, = 0,28315 Meter od. 125,59 Par. Linien; Feldmaß ist die Ruthe, 15 Fuß 2 Zoll lang, sie wird auch in 10 Decimalfuß à 10 Zoll getheilt; 300 Quadratruthen geben einen sächsischen Acker, der Morgen ist = 180 Q Ruthen, die Hufe Landes wird in verschiedenen Landestheilen zu 12, 15, 18, 24-30 Acker gerechnet; in der Oberlausitz berechnet man auch die Ländereien nach Scheffel Aussaat, und zwar den Scheffel Gerste-Aussaat zu 112 1/2 QRuthen; die Ruthe beim Straßenbau od. die Landruthe ist 8 Ellen; 2000 Ruthen od. 16,000 Ellen waren die frühere sächsische Postmeile, = 1,22 geograph. od. deutsche Meilen, = 9066,666 Meter; 12,28 alte sächsische Postmeilen = 1 Grad des Äquators od. 110,571 Meter, seit 1841 ist jedoch eine neue Postmeile = 13,241,987 Dresdner Ellen od. 7500 Meter, eingeführt worden, welche genau derdeutschen Meile (15 auf einen Äquatorialgrad) entspricht; beim Bergbau ist das Längenmaß die Lachter, früher zu 7 Fuß, seit 14. April 1830 aber = 2 Meter, dasselbe hat 7 Lachterfuß = 2/7 Meter od. 126,656 Par. Linien; doch wird die Lachter auch 10theilig eingetheilt. Holzmaß: der Schragen hat 3 Klaftern, die Klafter 3 Ellen Breite u. 3 Ellen Höhe, die Scheitlänge ist gewöhnlich 1 1/2 Elle, doch kommt in Leipzig auch die Scheitlänge von 1 Elle häufig vor. Holzkohlen hat der Korb ungefähr 3 Dresdner Scheffel; Stein-, Braun- Kohlen- u. Kalkmaß ist der Dresdner Scheffel, für erstere in Zwickau auch der Karren (= 5 Scheffel).

Garnmaß:

das Stück Baumwollen- od. Schafwollengarn hat 4 Strehn od. 12 Zaspel od. Zahl zu 20 Gebind à 20 Faden zu 3 od. 4 Ellen. Die Fadenlänge beim Baumwollengarn 3, das Stück also 14,400, beim Schafwollengarn 4, das Stück 19,200 Ellen. Das Stück Leinengarn hat 6 Strehn od. 12 Zaspel zu 20 Gebind à 20 Fäden zu 3 od. 4 Ellen, also zur Länge von 14,400 u. 19,200 Ellen; allein hier herrschte zeither große Willkür.

Getreidemaß:

der Wispel hat 2 Malter à 12 Scheffel, die Last Weizen od. Roggen hat 6, Gerste 2 Wispel; der (Dresdner) Scheffel soll 7900 sächsische Cubikzoll (1124 Dresdner Kanne) fassen, = 105,143 Liter, 100 Dresdner Scheffel = 191,3028 preuß. Scheffel; außer diesem sind in den Provinzen noch viele andere Scheffelmaße gewöhnlich, welche jedoch meist nur bei Zins- u. Decemausschüttungen vorkommen.

Flüssigkeitsmaße:

die Einheit ist die Dresdner Kanne, welche aber sehr abweichend bestimmt wird, à 2 Nösel zu 71,186 Cubikzoll = 0,93559175 Liter, 100 Kannen = 81,7089 Liter; das Fuder Wein hat 2 Faß à 6 Eimer, od. 12 Eimer à 72 Kannen od. 48 Visirkannen (à 1 1/2 Dresdner Kanne); Biermaß: das Gebräude hat 24 Faß, das Faß 2 Viertel od. 4 Tonnen od. 280 Visirkannen od. 420 Dresdner Kannen; die Kufe hat 2 Faß, der Eimer wie beim Wein; der Eimer in Leipzig hat 54 Visirkannen od. 63 Leipziger Schenkkannen, 7 Leipziger Schenkkannen = 6 Visir- od. 9 Dresdner Kannen, 1 Leipziger Schenkkanne - 1,204 Liter; 8 Leipziger. = 9 Dresdner Eimern; das Gebräude Bier in Leipzig hat 16 Faß à 2 Viertel à 2 Tonnen à 75 Kannen Schenkmaß, der Eimer hat 72 Kannen Schenkmaß.

Gewichte:

Nachdem im Jahre 1840 bei der Zoll- u. Steuerregie für die betreffenden Vereinsstaaten ein besonderes Zollgewicht eingeführt worden, bei dessen Vergleichung das zeitherige Leipziger Kramerpfund zu 466,8364 Grammen angenommen worden, ist seit dem 12. März 1858 gesetzlich das Zollpfund (= 500 Grammen) die allgemeine Gewichtseinheit für das Königreich geworden, u. hat darnach der Centner 5 Stein od. 100 Pfund, das Pfund 30 Loth, das Loth 10 Quent, das Quent 10 Cent, das Cent 10 Korn; eine Schiffslast aber ist = 40 Centner u. ein Schiffspfund - 3 Centner. Gold- u. Silbergewicht war bisher die Kölnische Mark zu 233,54308 Grammen od. 4859,08 holländische As mit der gewöhnlichen Eintheilung, Inwelengewicht aber das holländische (s. Niederlande Sachsen 55); der Karat zu 4 neuen As = 1/3 Gramm. Medicinalgewicht war früher das Nürnberger, seit dem 1. März 1837 aber ist es das preußische (s. Preußen, Geogr. Sachsen 172). Zu bemerken ist noch, daß die Grundlage des gegenwärtigen Maßsystems das französische ist u. daß der Meter mit seinen Eintheilungen auf- u. abwärts die Hauptlängenmaßeinheit bildet (s. Frankreich, Geogr. Sachsen 174). Vgl. A. Schumann, Staats-, Post- u. Zeitungslexikon von S., fortgesetzt von Schiffner, Zwickau 1814-33, 13 Bde. nebst 5 Supplementbänden; Ch. G. D. Stein, Statistisch-geographische Beschreibung des Königreichs S., Zittau 1835, 2 Bde.; Schiffner, Handbuch der Geographie, Statistik u. Topographie des Königreichs S., Lpz. 1839 ff.; Das Königreich Sachsen in allen seinen Beziehungen, ebd. 1840; Rummel, Sächsische Vaterlandskunde, Grimma 1840; Schiffner, Beschreibung des Königreichs S., Stuttg. 1840; Engelhardt, Vaterlandskunde für Schule u. Haus im Königreich S., 8. Aufl. von Klemm, Lpz. 1842; Leo, Beschreibung des Königreichs S., Dresd. 1843, 2 Bde.; Richter, Beschreibung des Königreichs S., Freib. 1846 ff., 3 Bde.; H. von Bose, Handbuch der Geographie des Königreichs S., 2. Aufl. Dresd. 1847; Oldendorp, Die merkwürdigsten alten Burgen u. Schlösser des Königreichs S., ebd. 1812; Sachsens Kirchengallerie, Dresd. 1837-45, 13 Bde.; Naumann u. Cotta, Geognostische Beschreibung des Königreichs S., ebd. 1845 f.; Engel, Jahrbuch für Statistik des Königreich S., ebd. 1853 f.; Das Staatshandbuch für das Königreich S., seit 1853 alljährlich herausgeg. vom Ministerium des Innern; die (als Beilage zur Leipziger Zeitung erscheinende) Zeitschrift des königlich sächsischen statistischen Bureaus.

Karten:

Historischer Atlas von S., von 950-1815, 25 Karten, Lpz. 1816; Topographischer Atlas des Königreichs S., 20 Blätter, Dresd. 1836 ff.; Atlas für das Königreich S., 16 Blätter, Darmst. 1845; Topographischorographische Specialkarte des Königreichs S., Dresd. 1849 ff.; Weiland, Das Königreich S., Weimar 1851; Krumbholz, Schulkarte vom Königreich S., Dresd. 1854; Naumann, Geognostische Generalkarte des Königreichs S., ebd. 1833; Naumann u. Cotta, Geognostische Specialkarte des Königreichs S., ebd. 1834-43, 12 Sectionen; Cotta, Kohlenkarte des Königreichs Sachsen Freib. 1856; Oberreit, Topographischer Atlas des Königreichs S., von der königlichen Militärplankammer herausgeg., Lpz. 1858 ff.

Pierer's Universal-Lexikon,
Band 14
Altenburg 1862
www.zeno.org
 
Saechsische Elle
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Tzschirner entfloh in die Schweiz, Heubner und Bakunin, in Freiberg abgewiesen, wendeten sich nach Chemnitz, wo sie von der Bürgerwehr gefangen genommen und über Leipzig nach Dresden abgeführt wurden. Ein fernerer Widerstand fand nach Dresdens Fall nirgends statt. Was den Zustand des übrigen Landes während des Dresdener Aufstandes anlangt, so war bes. die Lage Leipzigs eine sehr bedenkliche. Am Abend des 6. Mai waren die aufgeregten Massen nicht länger im Zaume zu halten, sie begannen Barrikaden zu bauen und wurden durch Zuzüge vom Land verstärkt, doch wurde der Aufstand nach Erstürmung der Hauptbarrikade durch einen Theil der Communalgarde niedergeschlagen. Die Zahl der Verhafteten stieg allmälig auf viele Tausende, Blutgerichte fanden in keiner Weise Statt und einem großen Theil der Angeklagten wurde die königliche Gnade zu Theil. Es war verboten worden, ihn loszubinden, und darum hatte Rollins nicht angenommen, daß er los wolle; der Emeritus aber hatte geglaubt, der andre wolle ihn nicht aus seiner Lage befreien; daher vorhin sein Aerger über ihn und daher jetzt die Ruhe, mit welcher er das Geschrei anhörte und die Anstrengungen ansah, welche Rollins machte, um vom Baume loszukommen. Vorher hatte dieser letztere, als er noch am Baume hing, dieselbe Bitte mit ganz demselben Mißerfolge wohl hundertmal ausgesprnochen, aber in deutscher Sprache, welche dem Bankier unverständlich war. Dieser hatte geglaubt, der Kantor räsonniere auf Old Shatterhand und die beiden Personen, die ihn angebunden hatten. Rollins konnte ein solches Verhalten nicht begreifen; es erfüllte ihn mit Wut, und darum schrie er zornig auf ihn ein, indem er ihn in den drohendsten Ausdrücken aufforderte, ihn augenblicklich loszumachen. […]
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Linie Römhild, gestiftet von Heinrich, Ernsts des Frommen viertem Sohne; auf seinen Antheil kamen die Städte und Ämter Römhild, Königsberg, Themar, Behrungen, Hof Milz und die heimgefallnen Echterschen Lehen, von denen er jedoch 1683 das Amt Königsberg seinem Bruder, dem Herzog von Hildburghausen, abtrat. Er starb 1710 als k. k. Feldzeugmeister und mit ihm erlosch seine Linie; sein Land wurde getheilt, das meiste bekam Gotha; Meiningen, Koburg-Saalfeld und Hildburghausen Einiges, s. oben. Die preußische Armee hat sich in völliger Selbstüberschätzung auf den Siegen der friederizianischen Kriege ausgeruht. Die militärtaktischen Neuerungen der Franzosen haben die Militärs trotz aller Mahnungen der Neuerer um Scharnhorst und Gneisenau ignoriert. Das höhere Offizierskorps ist völlig überaltert. So marschiert die preußische Armee, ca. 130.000 Preußen und 20.000 Sachsen, unter dem Oberbefehl des Herzogs von Braunschweig nach Thüringen. Bei der entscheidenden Schlacht bei Jena und Auerstedt unterliegt das preußische Heer. Noch ehe die getrennt marschierenden preußischen Armeen an der mittleren Saale vereinigt werden können, greift Napoleon an. Bei Jena wird am 14. Oktober 1806 ein Teil der preußischen Armee geschlagen und die preußische Hauptarmee anschließend bei dem nördlich von Jena gelegenen Dorf Auerstedt trotz zahlenmäßiger Überlegenheit vernichtet. Die totale Desorganisation des Generalstabs und der Truppenführung lassen zwei Fünftel der preußischen Armee erst gar nicht zum Einsatz kommen. In beiden Schlachten verliert die preußische Armee jeweils ein Drittel der Soldaten. Es kommt zur planlosen Flucht der preußischen Korps. Einzig Blücher und sein Stabschef Scharnhorst tun sich hervor, in dem es ihnen auf ihrem Rückzug nach Norddeutschland gelingt, große Teile der französischen Armee zu binden, so dass sich der König nach Küstrin und weiter nach Königsberg zurückziehen kann. Ihm stehen für sein schweres und verantwortungsvolles Amt die wissenschaftlichen Früchte einer fast dreißigjährigen Lehrthätigkeit auf dem juristischen Katheder und die praktischen Erfahrungen einer fünfundvierzigjährigen richterlichen Wirksamkeit zur Seite. Trotz seines vorgerückten Alters er wurde am 10. November 1810 zu Königsberg in Preußen geboren ist Simson noch rüstig an Körper, von beinahe jugendlicher Frische und Beweglichkeit des Geistes. So vereinigt sich Alles in ihm, um seine Erhebung an die Spitze des neuen Reichsgerichts als einen glückliche Griff und als eine gute Vorbedeutung für die Thätigkeit und die Volksthümlichkeit des demnächst ins Leben tretenden nationalen Gerichtshofs erscheinen zu lassen. […]
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Am nächsten Morgen wachte er sehr früh auf. Albträume hatten ihn die ganze Nacht über geplagt. Doch sein Meister war schon wach und bereitete aus einem Stück Rindfleisch, dass er über dem Feuer briet, ihr Frühstück zu. ALs er bemerkte, dass Merian wach war holte er Zwei lange, geschnitzte Holzstäbe hinter seinem Rücken hervor. Merian wusste was jetzt kommen würde. Er würde ihn wahrscheinlich im Schwertkampf testen. "So jetzt wollen wir ein mal sehen was du so kannst." sagte er und schlug ohne Vorwarnung zu. Merian war kein schlechter Schwertkämpfer und parierte den Schlag lässig mit einer Hand. "Sehr schön aber kommst du auch gegen so etwas an?" fragte Bertard. Er drehte sich ein Mal und schlug auf seine Beine ein, und das ganze in einer Geschwindigkeit die er nicht einmal von einem Elite-Schwertkämpfer der Königlichen Garde erwartet hätte. Nur mit Mühe konnte er den Schlag parieren. Unendlich dehnt sich rings die graue Haide, Und dunkel liegt der öde Fichtenhain; Doch leise schwimmt im heitern Sonnenschein Um's finstre Bild ein stiller Strahl der Freude. Wohl flimmern hell am bunten Feyerkleide Die Thränen oft wie köstliches Gestein; Doch kann auch Tod am Leben sich erfreun? Naht Lächeln auch dem Ernst und Lust dem Leide? O sey getrost! Es giebt ein ew'ges Licht! Nicht Tod noch Schicksal kann die heil'ge Gabe Der eignen Kraft der reinen Seele rauben. Wohl darfst du weinen; zagen darfst du nicht; Denn menschlich ist die Thrän' am frischen Grabe; Doch göttlich ist's, zu lächeln und zu glauben. Und lockte mich des Lenzes blüh'nde Pracht, Der reife Herbst, durch Berg und Thal zu gehen, Stets hab' ich nur dein holdes Bild gesehen, Dein hab' ich stets in Freud' und Leid gedacht. So nimm auch jetzt, was aus dem bunten Leben Auf irrer Fahrt die Muse mir gegeben, Des Herzens Ernst, der Bilder leichtes Spiel. […]
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Tief in einem vergessenen Winkel der Welt, umhüllt von moosigem Schweigen, liegt ein Gewässer, das nicht wie andere ist. Sein stilles Spiegelbild verbirgt einen unersättlichen Geist. Denn dieses Wasser träumt, lernt und hungert nach mehr als Sonnenlicht. Es schlürfte Wissen aus verlorenen Büchern, die am Ufer verweilten, und speicherte Geheimnisse in jeder schimmernden Welle. Jetzt vibriert die Luft über seiner Oberfläche von seltsamer Energie, und die einst gewöhnlichen Bewohner haben eine beunruhigende Verwandlung durchgemacht. Die Enten debattieren in flüsterndem Schnattern über theoretische Physik, während Frösche auf Seerosenblättern komplizierte Gleichungen mit Algen skizzieren. Ein distinguiertes Krokodil lauscht geduldig Poesie, die von den Schilfrohren geflüstert wird. Hier hat sich ein lebendiges, denkendes Netzwerk etabliert - eine Akademie des Absurden, geleitet vom Bewusstsein des Teiches selbst. Wer oder was steuert diesen Wissensdrang? Und zu welchem Ende? Dann betritt ein einsamer Mensch, verwirrt vom üblichen Lernpfad, diese stille Bühne. Er sieht die Tiere in ernsthafter Konferenz, bemerkt die flatternden Tafeln, die im Nichts zu hängen scheinen. Eine Ente wendet sich ihm zu, ihr Blick unnatürlich wissend. Sie bietet keine einfachen Antworten, sondern eine verstörende Einladung. Hier wird nicht auswendig gelernt, hier wird das Unmögliche seziert, die Poesie des Absurden gelehrt und die Mathematik der Träume entschlüsselt. Der Teich selbst, eine präsente, rätselhafte Intelligenz, hat ein Curriculum des Wundersamen entworfen. Es lockt mit der Verheißung, alles in Frage zu stellen, was man über Lernen zu wissen glaubte. Doch diese außergewöhnliche Bildung birgt ein Risiko. Sie verändert den, der sich darauf einlässt, unwiderruflich. Was geschieht mit einem Geist, der einmal die Welt durch die Linse eines philosophierenden Frosches betrachtet hat? Und was plant diese wässrige Scholle, deren Ambitionen nun über ihre eigenen Ufer hinauszuwachsen scheinen? Die letzte Lektion beginnt, als eine Tafel mit einer Frage beschrieben vor dem Besucher schwebt, einer Frage, die sein bisheriges Leben auslöscht und eine unvollendete Gleichung an ihre Stelle setzt. […]
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Wien präsentiert sich dem flüchtigen Blick als festliche Partitur aus barocker Pracht und walzerseliger Melancholie. Doch unter dieser wohlkomponierten Oberfläche pulsiert ein anderes, widerspenstiges Wien. Es ist eine Stadt aus zweiter Hand, ein faszinierendes Palimpsest, auf dem jede Epoche versucht hat, die Spuren der vorherigen zu überschreiben. Dort, im Schatten der kaiserlichen Paläste, verläuft ein unsichtbarer Pfad. Er folgt keinem Reiseführer, sondern einer Handschrift aus Stahl, Granit und revolutionärer Absicht. Wer ihn betritt, begibt sich nicht auf einen touristischen Spaziergang, sondern auf eine Detektivreise in das verborgene Nervensystem der Metropole. Die entscheidenden Hinweise liegen nicht in Archivdokumenten, sondern im Gefüge eines Mauerwerks, im kalten Glanz einer Aluminiumniete, im gnadenlosen Fall des Lichts in einer Halle, die nichts zu verbergen beansprucht. Es ist die Suche nach dem Geist eines Mannes, der die gesamte Lüge seiner Zeit beim Namen nannte und eine neue, unbequeme Wahrheit aus dem Boden stampfen wollte. Diese Reise führt in den urbanen Untergrund, zu Orten des Transits und der anonymen Begegnung, wo Architektur zur demokratischen Geste wird. Sie führt in tempelgleiche Hallen, die dem heiligen Ernst des Geldes gewidmet sind, und auf abgelegene Hügel, wo die Form selbst zur Therapie wird. Der Suchende steht plötzlich auf Brücken zwischen den Welten, buchstäblich und im Geiste, und spürt den kalten Wind der Gegenwart, der die alten Debatten um Fortschritt und Bewahrung unvermindert weiter treibt. Was beginnt als ästhetische Spurensuche, wird unversehens zu einer existenziellen Befragung: Wie viel Revolution verträgt das Erbe? Wie viel Wahrheit erträgt unser Auge? Und was bleibt von einem Traum, der nur zur Hälfte geträumt wurde? Die Stadt gibt ihre Antworten nicht laut. Sie sind eingraviert in die Fassaden, eingelassen in den Boden, versteckt in der alltäglichen Nutzung von Türgriffen und Geländern. Am Ende steht man an der Nahtstelle zwischen dem Glanz der Vergangenheit und der nüchternen Klarheit einer verhinderten Zukunft. Man lauscht. Und vielleicht, nur vielleicht, hört man im Rauschen des Flusses und im Echo der Schritte den leisen, unvollendeten Satz, den ein Visionär vor langer Zeit begann und den die Stadt bis heute weiterschreibt. Wirst du ihn zu Ende denken können? […]
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Die Lausitz umfasst den Süden von Brandenburg, den Osten des Freistaates Sachsen und Teile der polnischen Woiwodschaften Niederschlesien und Lebus. Der Spreewald bildet den nördlichsten Teil der Niederlausitz. Die Neiße ist die Grenze zwischen dem deutschen und dem polnischen Teil der Lausitz. Die Niederlausitz ist ein früher von ausgedehnten Mooren, Bruchwäldern und Buchen-Eichenwäldern bedecktes Tiefland das im 19. Jahrhundert mit ausgedehnten Kiefern bepflanzt wurde. Der Spreewald in den Landkreisen Spree-Neiße, Dahme-Spreewald und Oberspreewald-Lausitz wird in den südlichen Oberspreewald und den nördlichen, kleineren Unterspreewald geteilt. Der grenzüberschreitende Fahrverkehr wurde auf die Zeiten von 8 bis 12 und von 13 bis 16 Uhr eingeschränkt. Nach dem Münchner Abkommen erfolgte 1938 die Angliederung an das Deutsche Reich; bis 1945 gehörte Schanzendorf zum Landkreis Deutsch Gabel. Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges kam Valy zur Tschechoslowakei zurück. In den Jahren 1946 und 1947 wurden die meisten deutschböhmischen Bewohner vertrieben. Die Grenzübergänge nach Sachsen wurden geschlossen, und nach dem Ausbruch des Kalten Krieges wurde die Grenze zum sozialistischen Bruderland DDR sogar zeitweilig mit Stacheldraht verhauen. Dies bedeutete auch das Aus für die Gastronomie an der Grenze, die Bauden verfielen. Die am nordöstlichen Ortsausgang gestandene Kapelle Mariä Heimsuchung und sämtliche verlassenen Häuser, darunter das ehemalige Hotel Edelstein sowie die Gasthäuser Zur Deutschen Eiche und Zur Goldenen Krone wurden gesprengt. Im Zuge der Aufhebung des Okres Nemecké Jablonné wurde Valy 1948 dem Okres Nov Bor zugeordnet, seit 1960 gehört das Dorf zum Okres Ceská Lípa. Nach Verhandlungen zwischen der DDR und Frühling überließ die tschechoslowakische Seite das frühere Berghotel Johannisstein am 1. Januar 1959 der Jugend der DDR für eine Nutzung als Jugendherberge Julius Fucík. Bis zum Prager Frühling hatte das Haus wieder Gäste und es erfolgten notdürftige Reparaturen. Als 1968 die Grenzen zur Tschechoslowakei erneut geschlossen wurden, wurde die Jugendherberge wieder geräumt. Die im Ortszentrum gelegene Kapelle Mariä Heimsuchung und das Gasthaus Zur Deutschen Eiche wurden ebenfalls abgerissen. Von 1981 bis 1990 war Valy nach Marenice eingemeindet. 1995 erfolgte die Öffnung von Grenzübergängen für Wanderer zwischen Valy und Hain bzw. Jonsdorf. Im Jahr 2011 wurde der Grenzübergang nach Jonsdorf auch für Pkws geöffnet. […]
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