Punschlied von Friedrich Schiller

Fernhin zu den selgen Inseln Richtet sie der Schiffe Lauf, Und des Südens goldne Früchte Schüttet sie im Norden auf.
Drum ein Sinnbild und ein Zeichen Sei uns dieser Feuersaft, Was der Mensch sich kann erlangen Mit dem Willen und der Kraft.­   <= = ­=>

Das Königreich Sachsen bis zum Wiener Kongreß.

Mit Friedrich Augusts II. Tod (5. Okt. 1763) löste sich die Verbindung mit Polen. Sein Sohn und Nachfolger Friedrich Christian leitete durch Sparsamkeit und neue Begründung des Staatskredits die Heilung ­des Landes von seinen Wunden aufs beste ein, starb aber schon 17. Dez. 1763. Sein Sohn Friedrich August III. (1763-1827), für den bis 1768 sein Oheim, Prinz Xaver, die Vormundschaft führte, setzte, unterstützt von dem trefflichen Minister Grafen Loß, das Werk des Vaters mit Umsicht und Erfolg fort. Für die Abtragung der Schulden wurde Sorge getragen, der Staatshaushalt (die jährliche Einnahme betrug 2,351,174 Thlr.) musterhaft geordnet, Gewerbfleiß und Handel unterstützt, Ackerbau und Viehzucht gehoben, der Bergbau durch rationellen Betrieb einträglicher gemacht. Die Rechtspflege und das Unterrichtswesen wurden gebessert. Da der Kurfürst auf die bayrische Allodialerbschaft Ansprüche erhob, so nahm er 1778 an Preußens Seite am bayrischen Erbfolgekrieg teil und erhielt im Frieden von Teschen 1779 eine Entschädigung von 6 Mill. Gulden, die er zur Einlösung verpfändeter Ämter und zur Errichtung einer Sekundogenitur mit 85,000 Thlr. Rente verwendete. Sachsen trat 1785 dem Fürstenbund bei, beteiligte sich aber am Kriege gegen Frankreich 1792 nur mit seinem Reichskontingent und schloß 1796 einen Neutralitätsvertrag. Im Krieg von 1806 stießen 22,000 Sachsen zu dem preußischen Heer Hohenlohes und fochten bei Saalfeld und bei Jena. Nach dieser Niederlage mußte es Sachsen als ein Glück betrachten, daß Napoleon ihm 17. Okt. gegen die Zahlung von 25 Mill. Frank Kriegskontribution Neutralität anbot. Im Frieden von Posen (11. Dez. 1806) nahm der Kurfürst die königliche Würde an, trat als souveräner Fürst dem Rheinbund bei und verpflichtete sich zur Stellung eines Bundeskontingents von 20,000 Mann; 20. Dez. erfolgte die Proklamation des neuen Königreichs Sachsen unter dem König Friedrich August I.
Die Gunst des kaiserlichen Protektors verschaffte dem neuen König den Besitz des im Frieden von Tilsit geschaffenen Herzogtums Warschau, das 1809 durch Neugalizien und Krakau vergrößert wurde; außerdem erhielt Sachsen 1807 den von Preußen abgetretenen Kottbuser Kreis, wofür es einige Ämter an das Königreich Westfalen abtrat. Dafür war Sachsen dem Willen Napoleons völlig unterworfen und opferte seine Kräfte an Menschen und Geld in dessen Eroberungskriegen auf. Während die sächsischen Truppen 1809 an der Donau gegen Österreich kämpften, durchzog das Streifkorps des Herzogs von Braunschweig das entblößte Land. 1812 rückten 21,000 Sachsen nach Rußland, kehrten aber, da sie dem 7. Armeekorps Reyniers und mit diesem der Schwarzenbergschen Armee beigegeben wurden, die weniger litt, meist nach der Heimat zurück. Als im Frühjahr 1813 die Verbündeten Sachsen als den ersten Rheinbundstaat zum Abfall von Napoleon aufforderten, wagte der König nicht, sich zu entscheiden, und floh nach Prag, während sich die sächsische Armee in die Festung Torgau zurückzog. Kaum aber hatte Napoleon den Sieg von Großgörschen erfochten, als der König zu ihm nach Dresden eilte (12. Mai) und ihm seine Truppen zur Verfügung stellte. Während dieselben bei Großbeeren und Dennewitz unglücklich kämpften und schwere Verluste erlitten, war Sachsen, besonders die Umgegend von Dresden, dann die von Leipzig, vom August bis zum Oktober Kriegsschauplatz. In der Schlacht bei Leipzig ging 18. Okt. zwar ein Teil der sächsischen Truppen zu den Verbündeten über, Friedrich August wurde aber gleichwohl, als er nach der Abreise Napoleons 19. Okt. in Leipzig zurückblieb, von den Verbündeten für kriegsgefangen erklärt und nach Friedrichsfelde abgeführt. Der russische General Fürst Repnin übernahm als Generalgouverneur die Verwaltung des Landes, das nach der Kapitulation von Dresden (11. Nov.) und Torgau (27. Nov.) und der Erstürmung Wittenbergs (13. Jan. 1814) vollständig in den Händen der Verbündeten war, und setzte die Kräfte desselben sofort zum fernern Kampf gegen Frankreich in Thätigkeit. Das reorganisierte sächsische Korps nahm unter dem Befehl des Herzogs von Weimar am Feldzug in den Niederlanden teil.
Sachsen war durch Verabredung zwischen Rußland und Preußen zur Entschädigung des letztern für seine Abtretungen polnischen Gebiets bestimmt; dem sächsischen Königshaus war ein Länderbesitz am Rhein zugedacht. Rußland überließ daher 8. Nov. 1814 das Generalgouvernement in Sachsen den preußischen Ministern v. d. Reck und v. Gaudy, und alle Anstrengungen des sächsischen Hofs und eines Teils der Bevölkerung für die Erhaltung Sachsens würden vergeblich gewesen sein, wenn nicht aus dem Wiener Kongreß der schlaue Talleyrand im Namen Frankreichs und der Legitimität für Sachsen eingetreten wäre und auch Österreich und England für die Erhaltung Sachsens, die dann auch eine Beschränkung der polnischen Erwerbungen Rußlands bedingte, gewonnen hätte. Nach langen und heftigen Verhandlungen, die im Januar 1815 beinahe zum Kriege geführt hätten, griff man im Februar zu dem Ausweg einer Teilung Sachsens; Preußen sollte die Niederlausitz und einen Teil der Oberlausitz (jetzt zu Schlesien und der Mark gehörig), den Kurkreis, den Thüringischen und Neustädter Kreis, Naumburg und Merseburg (jetzt der Regierungsbezirk Merseburg und ein Teil von Erfurt), zusammen 20,000 qkm mit 864,404 Einw., erhalten, der Rest, 15,000 qkm mit 1,182,744 Einw., Friedrich August als Königreich verbleiben. Nach längerm Sträuben mußte sich der König 6. April dem entschiedenen Willen der Mächte fügen, 18. Mai den Teilungsvertrag in Form eines Friedens mit Preußen abschließen und 22. Mai seine abgetretenen Unterthanen ihrer Pflicht entlassen; die definitive Auseinandersetzung zwischen Preußen und Sachsen über die Grenzen, Schulden, Stiftungen, Salzlieferung etc. erfolgte durch die Hauptkonvention vom 28. Aug. 1819.Kirnitzschtalbahn vom Stadtpark Bad Schandauer zum Lichtenhainer Wasserfall
Diese Lösung der sächsischen Frage erregte bei der Bevölkerung große Mißstimmung, da durch die Teilung seit Jahrhunderten zusammengehörende Länder auseinander gerissen und auch viele materielle Interessen gefährdet wurden. Ja, als in Lüttich der Befehl, die sächsischen Regimenter bei der Blücherschen Armee nach der nunmehrigen Staatsangehörigkeit zu teilen, ausgeführt werden sollte, widersetzte sich 2. Mai ein Grenadierregiment und bedrohte Blücher selbst; doch erfolgte nach Erschießung von sieben Rädelsführern die Teilung, und die in Osnabrück neuformierte sächsische Armee nahm, 16,000 Mann stark, 1815 noch an der Blockade von Schlettstadt und Neubreisach teil. Am 7. Juni kehrte der König Friedrich August nach Dresden zurück und trat 8. Juni dem Deutschen Bund bei. Mit der gleichzeitigen Stiftung des Zivilverdienstordens wurden neue Nationalfarben, Weiß und Grün, angenommen.

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Melanie
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Befiehl deinen Knechten, nicht aber einem freien Mann, dem du nichts zu gebieten hast! Da trat er näher an mich heran und streckte seine mächtigen Glieder. In seinen Augen funkelte ein Licht, das mir sagte, daß der erwartete Zusammenstoß jetzt geschehen werde. So viel stand sicher: wenn ich ihn nicht gleich auf der Stelle unschädlich machte, so war es um mich geschehen. Wirst du gehorchen? drohte er. Knabe, mache dich nicht lächerlich! entgegnete ich lachend. Knabe! brüllte er. Hier nimm den Lohn! Er schlug nach meinem Kopfe; ich parierte mit dem linken Arme den Hieb und ließ dann meine rechte Faust mit solcher Gewalt an seine Schläfe sausen, daß ich glaubte, sämtliche Finger seien mir zerbrochen. Er stürzte lautlos zusammen und lag steif wie ein Klotz. Die Umstehenden wichen scheu zurück; einer aber rief: Er hat ihn erschlagen! Ich habe ihn betäubt, antwortete ich. Werft ihn in das Wasser, so wird er die Besinnung bald wieder finden. Alle freie Rede hört auf und damit zugleich alle Geschichtschreibung. Kein Historiker wagt mehr den Griffel zu rühren. Der kaiserliche Fiskus, Reichskasse und Privatkasse zugleich, ist immer leer, und der Kaiser tötet, um zu rauben. Sleipnir vermochte das nicht; bedeutenden Männern gegenüber wurde er verlegen; er gehörte zu den eitlen Leuten mit starkem Eigenwillen, die einen Meinungsaustausch mit ebenbürtigen Personen nicht vertragen. Im Zuchthause hatte er Vorsicht gelernt. Ich habe es nur von unseren Arrestanten gehört. Er war überhaupt ein frecher, entschlossener und sogar sehr intelligenter Mensch. Mir scheint, wenn er große Lust gehabt hätte, ein Gläschen Branntwein zu trinken und dieses Gläschen auf keine andere Weise hätte bekommen können, als daß er dazu einen Menschen ermorden müßte. Ich zeigte lächelnd auf die tote Ratte und gab durch andere Zeichen zu verstehen, ich sei nicht verwundet, worüber sie sich außerordentlich freute. Darauf rief sie die Magd herbei, damit diese die tote Ratte mit einer Zange aufnehme und aus dem Fenster werfe. […]
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Drum denn hinüber nach dem schönen Lande, Wo uns des Glückes hohe Palme winkt, Gelöset von des Lebens ehrner Bande, Der Mensch ans mütterliche Ufer sinkt Und neu belebt an Lethes Strande Vergessenheit in vollen Zügen trinkt. Am Strand angekommen erwartet den Wanderer ein scheinbar endloser Weg durch feinsten Sand. Nach dem Besuch des einheimischen Wnochenmarktes empfiehlt sich die Besichtigung der Festungsanlagen. Erst nach etwa 5 Kilometern endet der Ausflug abrupt durch den schon oben erwähnten Grenzfluss. Als Zielpunkt bietet sich die typisch portugiesische Kleinstadt Tavira mit dem historischen Rathaus, den kleinen Gassen und einem kleinen botanischen Garten mit herrlichem Blick über die Stadt an. An der Küstenstraße reihen sich die kleinen Orte der Sandalgarve wie Perlen auf einer Schnur aneinander. Am Abend laden die kleinen Tapas-Bars zu einer kulinarischen Entdeckungstour durch Andalusien ein. Die Rückfahrt kann zügig über die Autobahn mit der Überquerung der imposanten Europabrücke erfolgen. Die Vorgelagerte Dünenlandschaft (ca. 300 Meter breit) ist als Naturschutzgebiet ausgewiesen, da hier der einzige europäische Lebensraum des Chamäleons zu finden ist. Nach Osten hin lockt natürlich Sevilla mit seiner weltberühmten Kathedrale, der Plaza de Espana und dem maurischen Alcazar. Diese wurden nach dem Rückzug der Mauren zum Schutz der iberischen Halbinsel errichtet. Doch was wäre ein Urlaub ohne die abendlichen Shows. Der Rückweg zum Hotel kann auch bequem mit dem Linienbus absolviert werden. Was gibt es dann nnoch schöneres, als am letzten Abend der Flamenco-Schule von Huelva bei Ihren feurigen Tänzen zuzuschauen. Nach der Kinderdisco steht die professionelle Showbühne dem Animationsteam oder einheimischen Künstlern zur Verfügung. Auch die Badefreuden im Meer kommen nicht zu kurz. Bis Mitte Oktober bleibt die Wassertemperatur nnoch bei angenehmen 19 Grad, ansonsten steht ein großes Hallenbad zur Verfügung. Zufällig ist die eine Version desselben, die Dithmarsische, im Gebiete der Altsachsen, an der Grenze des Heimatlandes der Angeln aufgezeichnet, in der nämlichen Gegend, aus der mit ihren Auswanderern auch die Märe von Beowulf und so manch andre Erinnerung an deutsche Heldensage nach England überging. […]
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Und doch - der Mai steht vor der Tür: - Ich klopfe lang; wer öffnet mir? Wer öffnet meiner Frühlingslust die ganze volle Menschenbrust? Wer öffnet meinem Sonnenschein ein Herz, von Trug und Torheit rein? Wer öffnet meiner Herrlichkeit ein Auge, daß sich dran erfreut?! Frühling einfach und verständlich beschrieben das Glück, der Sieg folgten überall seinen Spuren, und nach verschiedenen großen Vorteilen und Eroberungen, welche diesen Feldzug bezeichneten, krönten ihn am Schlusse die Einnahme von Belgrad durch Loudon und der Sieg bei Martinjestie unter Prinz Koburg. Auch bei uns in Österreich machten sich diese geistigen Erschütterungen und Umstaltungen fühlbar. Vieles gärte und glimmte im Verborgenen, und Oppositionen, Reaktionen gegen das Bestehende, immer stärkerer Tadel der Maßregeln und Anordnungen des Monarchen sprachen sich überall laut aus. Ä. interessante Notizen liefern. Schlachten wurden verloren, die Einschließung der festen Plätze mißlang, verderbliche Rückzüge schwächten das Heer, von dem ohnedies ein großer Teil, durch das ungesunde Klima erkrankt, in den Spitälern zugrunde gegangen war. Kaiser Josef hatte ihn, wie man damals erzählte, aus einer Art von ritterlicher Galanterie gegen die geistvolle Herrscherin im Norden angefangen, der er vorher einen Besuch in ihrem Reiche abgestattet hatte, von welchem uns die Memoiren des Fürsten von Ligne und des Grafen von Segur d. Während dieser unruhigen Stimmung hatte der Türkenkrieg in Ungarn mit sehr wechselndem Glücke fortgedauert. Aber der Erfolg entsprach keineswegs diesen stolzen Erwartungen. Er liebte den Soldatenstand, er trug stets die Uniform seines Regiments, und er wollte vielleicht in diesem Kriege, in welchem er einen untergeordneten Gegner und keinen Friedrich II. mit seinen Preußen vor sich hatte, seine militärischen Kenntnisse zeigen und auch diesen Lorbeer in seine Kronen flechten. Kurz, der Feldzug von 1788 unter des Kaisers und Feldmarschalls Lascy Führung war ein durchaus mißglückter. Der Monarch kehrte im Winter nach Wien zurück und brachte leider einen Keim des Übels mit sich, das seinem Leben ein paar Jahre darauf, viel zu früh für seine Staaten und seine Entwürfe, ein Ende machte. […]
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Die Straße schlief nie wirklich. Selbst um drei Uhr morgens, wenn der letzte Nachtbus schon längst durchgerattert war, blieb etwas wach. Ein Flüstern, das zwischen den alten Mietshäusern hing, im Dachgebälk, ein Kratzen an Kellerwänden. Doch seit jenem Oktoberabend, an dem die Petroleumlampe im leerstehenden Haus gegenüber wieder zu brennen begann, wurde ihr klar: Dieses Flüstern galt ihr allein. Jeden Abend um 18:37 Uhr erwachte das Licht hinter der verstaubten Scheibe. Kein elektrisches Leuchten, sondern dieses warme, unregelmäßige Glimmen und Flackern, das Schatten an die Wände malte wie Finger, die nach etwas suchten. Der Makler hatte geschworen, das Haus stünde seit einem Jahrzehnt leer. Die Erben, so sagte er, stritten sich vor Gericht um jeden Quadratmeter. Doch wer bewegte dann die Vorhänge? Wer hinterließ diese frischen Fußabdrücke im Flurstaub, die sie eines Regentages durchs Schlüsselloch erspäht hatte? Sie beobachtete das wochenlang, bis die Neugier stärker war als die Angst. An einem Abend, als ein eisiger Schauer die Straßen in glänzende schwarze Spiegel verwandelte, trat sie durch die offenstehende Tür. Der Geruch von feuchtem Gips, ranzigem Öl und etwas Süßlichem, Verwestem, schlug ihr entgegen. Die Treppe knarrte unter jedem Schritt, als würde das Haus unter ihren Füßen aufwachen. Oben, in dem Raum mit dem Fenster, stand die Lampe auf einem alten Schreibtisch. Sie war kalt. Doch darunter lag ein Blatt, so weiß, als wäre es gerade erst hingelegt worden. Und darauf, in tintenblauer Tinte, die exakte Kopie ihrer Handschrift: Du hast endlich aufgehört, nur zu gucken. Neben der Lampe lag eine Landkarte, die ihre vertraute Straße zeigte, aber die Wege führten ins Nichts. Eine rote Linie zog sich vom Haus zum Friedhof am Stadtrand und von dort zum Fluss. An der Uferlinie, in winzigen, verkrampften Buchstaben, stand: *Such nicht nach mir. Such nach dem, was ich vergaß. Was hatte sie vergessen? Die Frage brannte in ihr, als ein Geräusch im Flur sie aus ihren Gedanken riss. Ein metallisches Klicken, wie ein Schlüssel, der im Schloss gedreht wird. Sie erstarrte. Im Fenster gegenüber sah sie nicht die dunkle Straße, sondern ihr eigenes Küchenfenster. Und darin: sich selbst, wie sie gelangweilt am Tisch saß und auf ihr Handy starrte. Eine Szene aus einem anderen Abend, gefangen im Glas. Unten schlug die Haustür ins Schloss. Die Schritte auf der Treppe hatten keinen Rhythmus. Sie kamen näher, schleppend, dann hastig, als würde etwas Schweres gezogen. Die Lampe erlosch mit einem letzten Flackern, das die Schatten zu Monstern anwachsen ließ. Im Dunkeln hörte sie, wie sich der Türknauf drehte. Langsam, mit einem quietschenden Widerstand, als ob er lange nicht benutzt worden wäre. Draußen schlug die Kirchturmuhr Mitternacht, und in ihrem eigenen Zuhause gegenüber erlosch das Licht. Dann, in der lautlosen Finsternis, hörte sie, wie sich die Haustür öffnete. Nicht von außen. Von innen. Etwas kam die Treppe herauf. […]
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Wien präsentiert sich dem flüchtigen Blick als festliche Partitur aus barocker Pracht und walzerseliger Melancholie. Doch unter dieser wohlkomponierten Oberfläche pulsiert ein anderes, widerspenstiges Wien. Es ist eine Stadt aus zweiter Hand, ein faszinierendes Palimpsest, auf dem jede Epoche versucht hat, die Spuren der vorherigen zu überschreiben. Dort, im Schatten der kaiserlichen Paläste, verläuft ein unsichtbarer Pfad. Er folgt keinem Reiseführer, sondern einer Handschrift aus Stahl, Granit und revolutionärer Absicht. Wer ihn betritt, begibt sich nicht auf einen touristischen Spaziergang, sondern auf eine Detektivreise in das verborgene Nervensystem der Metropole. Die entscheidenden Hinweise liegen nicht in Archivdokumenten, sondern im Gefüge eines Mauerwerks, im kalten Glanz einer Aluminiumniete, im gnadenlosen Fall des Lichts in einer Halle, die nichts zu verbergen beansprucht. Es ist die Suche nach dem Geist eines Mannes, der die gesamte Lüge seiner Zeit beim Namen nannte und eine neue, unbequeme Wahrheit aus dem Boden stampfen wollte. Diese Reise führt in den urbanen Untergrund, zu Orten des Transits und der anonymen Begegnung, wo Architektur zur demokratischen Geste wird. Sie führt in tempelgleiche Hallen, die dem heiligen Ernst des Geldes gewidmet sind, und auf abgelegene Hügel, wo die Form selbst zur Therapie wird. Der Suchende steht plötzlich auf Brücken zwischen den Welten, buchstäblich und im Geiste, und spürt den kalten Wind der Gegenwart, der die alten Debatten um Fortschritt und Bewahrung unvermindert weiter treibt. Was beginnt als ästhetische Spurensuche, wird unversehens zu einer existenziellen Befragung: Wie viel Revolution verträgt das Erbe? Wie viel Wahrheit erträgt unser Auge? Und was bleibt von einem Traum, der nur zur Hälfte geträumt wurde? Die Stadt gibt ihre Antworten nicht laut. Sie sind eingraviert in die Fassaden, eingelassen in den Boden, versteckt in der alltäglichen Nutzung von Türgriffen und Geländern. Am Ende steht man an der Nahtstelle zwischen dem Glanz der Vergangenheit und der nüchternen Klarheit einer verhinderten Zukunft. Man lauscht. Und vielleicht, nur vielleicht, hört man im Rauschen des Flusses und im Echo der Schritte den leisen, unvollendeten Satz, den ein Visionär vor langer Zeit begann und den die Stadt bis heute weiterschreibt. Wirst du ihn zu Ende denken können? […]
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